Test - MegaMan X8 : MegaMan X8
- PS2
Wieder einmal muss Capcoms Action-Veteran MegaMan die Welt vor durchgedrehten Robot-Monstern retten. Ob ’MegaMan X8’ dabei eine bessere Figur macht als der enttäuschende Vorgänger, erfahrt ihr im Test.
Neues Jahr, neues ’MegaMan’-AbenteuerSiebzehn Jahr alt und noch keineswegs reif für das Heim der ausgedienten Videospiel-Helden – von Capcoms blaugekleidetem Action-Experten MegaMan erscheinen jedes Jahr mehrere Titel und auch 2005 dürfte das nicht anders sein. Den Anfang macht ’MegaMan X8’, das knapp ein Jahr nach dem Vorgänger erscheint und wieder auf der PlayStation 2 zu Hause ist. Eigentlich müsste man das schlimmste befürchten, denn ’MegaMan X7’ war eine ziemliche Enttäuschung. Das haben scheinbar auch die Entwickler mitbekommen und sich merklich bemüht, es mit der neuesten Episode besser zu machen. Die Story gibt sich dagegen mal wieder unspektakulär, sie wird aber immerhin in Form von einigen ordentlichen Anime-Sequenzen erzählt. Der clevere Wissenschaftler Lumine hat neue und besonders leistungsfähige Reployds entwickelt, die eigentlich gegen das Böse kämpfen sollten. Natürlich währt der Friede nicht lange: Die Maschinen übernehmen die DNA von Oberfiesling Sigma und wechseln auf die Seite der ruchlosen Maverick. Zu allem Unglück wird auch noch Lumine entführt.
Drei FreundeDies schreit natürlich geradezu nach der MegaMan-Truppe rund um die drei Kumpels X, Axl und Zero. X ist der klassische MegaMan mit seinem Schuss-Arm, den aufgeladenen Einzelschuss-Attacken und den typischen Spring-Fähigkeiten. Zero setzt dagegen auf sein Plasmaschwert und seinen Doppelsprung. Die wohl stärkste Kraft im Bunde ist aber Axl. Der Hitzkopf kann kurze Zeit schweben und mit seinen zwei Pistolen per Dauerfeuer in beliebige Richtungen ballern – selbst hilfreiche schräge Schusssalven sind ihm nicht fremd. Wie man es von ’MegaMan’ gewohnt ist, dürft ihr nach einem Einführungslevel frei entscheiden, welche Mission ihr als nächstes angeht. Wie gehabt ist jedes Level in einem bestimmten Szenario gehalten und birgt einen besonders durchtriebenen Endboss. Habt ihr diesen besiegt, dürft ihr seine Waffen selber einsetzen. Ein wichtiges Element von ’MegaMan X8’ ist Teamwork. Vor jedem Level könnt ihr euch entscheiden, ob ihr mit X, Axl oder Zero in die Schlacht zieht. Ihr dürft euch für zwei Charaktere entscheiden und dann in den Missionen jederzeit zwischen den Figuren wechseln. Dies bringt etwas Taktik ins Geschehen. Neu hinzugekommen ist außerdem ein interessantes Helfer-Feature in Form der Signas. Diese drei Mädels sitzen in der Zentrale und ihr müsst euch jeweils für eine von ihnen entscheiden. Während euch Alia mit grundsätzlichen Tipps zum Level aushilft, verrät euch Pallette versteckte Bonus-Räume. Layer dagegen ist eine Expertin in puncto Endgegner-Schwächen.
Freud und LeidWie schon erwähnt ist die neuste ’MegaMan’-Episode besser ausgefallen als ’MegaMan X7’. Glücklicherweise wurden die 3D-Abschnitte über Bord geworfen, sodass ihr wie in den guten alten Zeiten auf einem festen 2D-Pfad durch die Levels geht. Für etwas 3D-Flair sorgen dabei aus der Tiefe angreifende Gegner und einige leichte Kamera-Positionsänderungen – ohne dabei aber die Übersicht zu vernachlässigen. Ebenfalls verbessert wurden die Steuerung und das Team-Feature. Einen großen Schritt nach vorne hat aber vor allem das Leveldesign gemacht. Einige Welten sind exzellent designt, machen richtig Spaß und lassen das alte ’MegaMan’-Feeling aufkommen. Andere Abschnitte sind dagegen weniger überzeugend – interessanterweise sind das vor allem die wenigen 3D-Abschnitte, in denen ihr zum Beispiel mit einem Schnee-Gleiter oder einem Raumschiff durch die Gegend rast. Der Schwierigkeitsgrad ist typischerweise wieder mal ziemlich hoch und teils frustrierend ausgefallen – immerhin stehen aber nun drei Schwierigkeitsgrade zur Auswahl. Wenig getan hat sich bei der Grafik, die nach wie vor sehr altbacken wirkt. Die Levels sind detailarm, die Gegner mäsßig gestaltet und die Framerate sehr tief angesetzt. Einige ansehnliche Spezial-Effekte können nur wenig von Levelabschnitten ablenken, die eher an PSone als an PS2 erinnern. Ähnlich mäßig ist der Sound ausgefallen mit seinen dudeligen Rock-Klängen und der schwachen englischen Sprachausgabe. Wenig zu meckern gibt es immerhin bei den deutschen Untertiteln.
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