Test - Medal of Honor Heroes 2 : Erneuter Kampf gegen das Dritte Reich
- PSP
Oh bitte, Electronic Arts: Habt erbarmen! Die ’Medal of Honor’-Flut nimmt inzwischen unüberschaubare Ausmaße an, ohne sich dabei richtig weiterzuentwickeln. Da bildet der neue Ableger für die PSP leider keine Ausnahme: Die Unterschiede zum direkten Vorläufer sind mit der Lupe zu suchen und der Umfang des damals noch hoch gelobten Multiplayer-Modus ist im Neuling gar geschrumpft.
Krieg in Serie
Die Singleplayer-Kampagne inklusive 08/15-Story, altbacken aus dem Zweiter-Weltkrieg-Szenario entnommen, erstreckt sich über sieben Missionen, welche zumeist nochmals in mehrere Levels eingeteilt sind. Die gute Nachricht zuerst: Es gibt nun, im Gegensatz zum diesbezüglich gescholtenen Vorgänger, ein paar Rücksetzpunkte, dank derer ihr nicht zwangsläufig nach einem Lebensverlust komplett von vorne beginnen müsst. Die schlechte Nachricht gleich hinterher: Der Abstand zwischen zwei Punkten ist immer noch zu groß und teilweise auch richtig unsinnig gesetzt. Beispielsweise gibt es häufig keinen Rücksetzpunkt direkt nach der Bewältigung wichtiger Missionsziele und dafür einen kurz vor Levelende.
Im Westen nichts Neues
Wer einmal ein ’Medal of Honor’ gespielt hat, der wird sich hier entsprechend schnell zurechtfinden. Ihr werdet von einem Ort zum nächsten geschickt, ballert viele feindliche Soldaten nieder und langweilt euch an den viel zu stereotyp ausgedachten Aufträgen. Abwechslung kommt nur durch die leicht unterschiedlichen Grafik-Settings auf, welche zwischen den Missionen wechseln. Das Design ist grundsolide und Balancing sowie Schwierigkeitsgrad wirken professionell ausgearbeitet, vom Rücksetzpunkteproblem einmal abgesehen.
Die Spielgeschwindigkeit ist für ein Handheld-Spiel erstaunlich hoch, auch wenn dies dank des leicht schwammigen PSP-Analog-Sticks nicht immer von Vorteil ist. Dafür ist die Gegner-KI erneut kein Vorbild für das Genre, denn die Computersoldaten scheinen keine weiteren Taktiken zu kennen, außer blind nach vorne zu stürmen oder von ihrer Position aus zu schießen, bis der Arzt kommt. Fairerweise sei gesagt, dass es nicht mehr zu richtig idiotischen Aussetzern kommt, in denen ein Soldat selbstmörderisch aus der Deckung herausspringt und sinnlos ins offene Feuer läuft, so wie es beim Vorgänger der Fall war.
Kastrierter Multiplayer
Während der Singleplayer-Modus zumindest ein klein wenig mehr Spielzeit beansprucht, wirkt der Multiplayer-Part enorm gekürzt. Es gibt nur noch drei Standardmodi, namentlich Deathmatch, Team-Deathmatch und Capture the Flag, welche ihr auf mageren sechs Karten spielen dürft. Beeindruckend ist nur nach wie vor die Möglichkeit, dank WLAN mit bis zu 32 Spielern ein Match bestreiten zu können.
Absolut keine Stolpersteine legt euch die Präsentation in den Weg, außer vielleicht dass die Musik etwas zu kurz kommt. Doch grafisch und technisch ist ’Medal of Honor Heroes 2’ ein mehr als ordentliches Werk für Sonys Handheld.
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