Test - Me & My Katamari : Me & My Katamari
- PSP
Lust auf abgefahrenen, japanophilen Geschicklichkeitsspaß? Namco hat die groteske Müllsammlerei aus ‘Katamari Damacy’ und ‘We Love Katamari’ für die PSP portiert und nennt das Endprodukt ganz egoistisch ‘Me & My Katamari’. Macht die portable Kugelei genau so viel Spaß wie die PS2-Vorlagen?
Der Prinz rollt wiederLust auf abgefahrenen, japanophilen Geschicklichkeitsspaß? Namco hat die groteske Müllsammlerei aus ‘Katamari Damacy’ und ‘We Love Katamari’ für die PSP portiert und nennt das Endprodukt ganz egoistisch ‘Me & My Katamari’. In beiden Playstation-2-Vorgängern (von denen nur der zweite in Europa erschienen ist) ist es eure Aufgabe, neue Sterne zu erschaffen. In der PSP-Fassung hingegen muss das Meer und nicht der Weltraum bevölkert werden, genau genommen bittet euch das halbe Tierreich um ein paar frische Inseln. Das Konzept hat sich jedoch nicht geändert: Erneut müsst ihr mithilfe eines Katamari so viele Gegenstände und/oder Lebewesen sammeln wie nur möglich.
Der Katamari ist eine Art Kugel, welche ihr vor euch herrollt. Dabei gilt: Es bleibt nur dann etwas daran kleben, wenn ihr ein kleineres Objekt streift. Gleichzeitig wird der Katamari größer und ihr könnt somit im Laufe des Levels immer umfangreichere Dinge aufschnappen. Die Idee lebt dabei von der bizarren Umsetzung der Spielwelt: Anfangs gabelt ihr kleine Reiszwecken oder Radiergummis auf, später müssen ausgewachsene Menschen, riesige Hochhäuser oder gar kleine Inseln dran glauben.
AbgespecktLeider schafft es ‘Me & My Katamari’ nicht, über dieses Konzept hinaus für Abwechslung zu sorgen. Es gibt gerade mal eine Hand voll spezieller Levels, in denen Sonderbedingungen gelten, wo beispielsweise nur Süßigkeiten gezählt werden oder ihr einer Rakete mit einem energiereichen Katamari zum Start verhelfen sollt. Auch das Leveldesign enttäuscht gegen Ende, weil sich ständig die gleichen Szenarien und Abschnitte wiederholen. Während auf der Playstation 2 zumindest Arten und Anordnungen von Gegenständen variiert haben, ähneln sich manche Levels auf der PSP wie eineiige Zwillinge.
Tücken des SteuerkreuzesEbenfalls nicht ganz glücklich sind wir mit der Spielzeit: Eigentlich wäre eine ’Katamari’-Sitzung wunderbar zum Zwischendurchzocken geeignet. Nur leider streckt Namco höhere Levels, indem sie mehrere fünfminütige Aufgaben hintereinander quetschen. Spätestens dann kommt das Hauptmanko der PSP-Version zum Tragen: Während ihr auf Playstation 2 perfekt mithilfe der beiden Analog-Sticks steuert, müsst ihr hier auf Digi-Pad und Buttons zurückgreifen. Aufgrund deren Anordnung ist es schwer, diagonal zu lenken, was nach knapp zehn Minuten zu verkrampften Fingern führt.
Die gute Nachricht ist, dass ‘Me & My Katamari’ trotz dieser Macken Spaß macht. Die Idee ist nach wie vor mehr als abgedreht, das Szenario strahlt enorm viel Faszination aus und der Soundtrack, ein Mix aus beiden PS2-Vorgängern, gehört immer noch zum Besten, was die Videospielwelt je gehört hat. Wer also nicht genug vom Zusammenrollen großer Kugeln hat oder sich sehnlichst eine Version im Handheldformat gewünscht hat, der kann ruhig zugreifen. Wer hingegen noch nie etwas von ‘Katamari’ gehört oder gesehen hat, sollte sich auf einen Kulturschock einstellen: So toll die Szenarien auch sind, ihre grafische Schlichtheit könnte den einen oder anderen abschrecken. Das Spiel strahlt schrillstes Japan-Feeling pur aus und wird schwerlich einen überzeugten Fan westlicher Kulturen beeindrucken.
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