Test - Mayan Death Robots : Roboterkrieg im Land der Maya
- PC
Die armen Maya: Mitten in ihrer Blütezeit tauchen plötzlich außerirdische Roboter auf, um sich gegenseitig mit ihren fetten Waffen zu bekriegen. Die Bevölkerung verehrt sie trotz ihrer Zerstörungswut als übermenschliche Wesen, woraufhin die echten Götter der Maya eifersüchtig werden und ihre Vormachtstellung verteidigen wollen. Hört sich nach Chaos an? Genau das ist es auch.
Das Spielprinzip ist simpel: Zwei Roboter stehen sich vollgepackt mit Raketen und Granaten gegenüber. Jeder hat einen Kern, den es zu beschützen gilt. Andersherum ausgedrückt: Es gewinnt, wer zuerst den gegnerischen Kern zerstört oder im Wasser versenkt. Schließlich könnt ihr mit euren Waffen nicht nur euer Gegenüber beschießen, sondern auch die komplette Landschaft demolieren.
Roboter versus Roboter
Mayan Death Robots ist genau wie seine Vorbilder Artillery Duel und Worms ein rundenbasiertes Strategiespiel. Allerdings schießt ihr im Gegensatz zu den Klassikern gleichzeitig statt abwechselnd. Das sorgt für eine gehörige Portion Chaos, speziell wenn sich die abgefeuerten Geschosse in die Quere kommen. Auch ansonsten passiert richtig viel auf dem Schlachtfeld, das gerade mal einen Bildschirm groß ist: Je nach ausgewählter Karte werden die Roboter beispielsweise von bösartigen Schneemännern attackiert oder von aggressiven Pflanzen angeknabbert.
Zur Verteidigung erhaltet ihr pro Runde einen Erdblock, von denen ihr bis zu fünf bunkern dürft. Damit könnt ihr euren freigelegten Kern blockieren oder frech euren Gegner zumauern. Letzteres ist besonders lustig, wenn der Kontrahent bereits seine Rakete schussbereit gemacht hat. Des Weiteren erhalten beide Roboter in regelmäßigen Abständen eine spezielle Extrawaffe, die in den meisten Fällen mehr Schaden anrichtet als das Standardarsenal.
Kämpfe ohne Tiefe
Die leicht zugängliche Steuerung und die auffallend bunte Grafik machen spontan Lust auf Mayan Death Robots. Zudem gaukelt die Anzahl von zehn unterschiedlichen Robotern dank ihrer individuellen Waffensysteme Abwechslung und taktische Tiefe vor. Doch leider halten sich die spielerischen Unterschiede in Grenzen: Ob ihr Raketen abfeuert, explosive Steine werft oder euren Schild als Wurfgeschoss missbraucht, macht letztlich kaum einen Unterschied.
Das wäre an sich verschmerzbar und gewährleistet im Grunde sogar eine gewisse Chancengleichheit unter den Kontrahenten. Doch nach ein paar Runden stellt der Artillery-Duel- und Worms-Veteran ernüchtert fest: Es gibt keinen Wind, der die Flugbahn der Geschosse beeinflusst.
Der Wind ist nämlich ein für das Genre wesentliches Spielelement, weil er die Spieler nach jeder Runde zur Einstellung einer anderen Schussrichtung und -stärke zwingen soll. In Mayan Death Robots hingegen reicht es aus, wenn ihr bei gleich bleibender Position stur in Richtung des gegnerischen Kerns zielt.
Kurz: Es mangelt dem Spiel an Langzeitmotivation, weil die Kämpfe trotz unterschiedlicher Karten stets auf die gleiche Offensivschlacht hinauslaufen. Auch gibt es kein Punktesystem und keine Statistiken, in denen ihr einen Überblick über eure bereits erzielten Erfolge erhalten würdet. In der Kampagne, die aus insgesamt 32 Mann-gegen-Mann-Gefechten besteht, ist es sogar völlig egal, ob ihr oder die KI gewinnt. Nach einer kurzen Nachricht, wer gesiegt hat, geht es so oder so mit der nächsten Schlacht weiter.
Das Prinzip stellt deshalb auch die Implementierung der Maya-Götter infrage, die urplötzlich hereinplatzen und die verfeindeten Roboter zur Kooperation zwingen. Denn letztlich müssen beide Kontrahenten einfach drauflosballern und geduldig den Gott zu Klump schießen. Verlieren könnt ihr dabei nicht, da die Kerne beider Parteien einfach aus dem Spielfeld genommen und erst nach dem Götterintermezzo wieder eingesetzt werden.
Lokal only
Am meisten enttäuscht das Fehlen eines Online-Modus, den die Entwickler vor ein paar Monaten gestrichen haben. Zwar möchte Sileni Studios ihn noch nachliefern, doch bis dahin könnt ihr Mayan Death Robots nur zu zweit an einem PC spielen. Selbst wenn irgendwann eine Online-Option nachgeliefert werden sollte, ist sie immer noch kein gleichwertiger Ersatz für ein typisches Worms-Gefecht, in dem sich bis zu vier Spieler bekriegen können.
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