Test - Mad Catz F.R.E.Q. Tournament Edition : Nicht schön, aber gut
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Mad Catz ist kein Anfänger im Bereich der Spieleperipherie, daher darf man von seinen Produkten schon einiges erwarten. Das gilt natürlich auch für das Stereo-Headset F.R.E.Q. Tournament Edition, das selbst Hardcore-Zocker und gestandene Profis glücklich machen soll. Ein Exemplar des rund 80 Euro teuren Brüllbügels verirrte sich in unser Büro und wurde sofort dankend übergestülpt.
Das F.R.E.Q. TE kommt im stabilen Klappkarton daher, der neben dem Headset einige Tütchen mit Kabeln und dem abnehmbaren Mikrofon enthält. Wahlweise könnt ihr den Brüller mit einem zwei Meter langen Kabel mit zwei 3,5-mm-Klinkensteckern an Mikrofon- und Kopfhörerbuchse eures PCs oder mit dem ein Meter langen Kameraden mit einer einzigen Klinke an Smartphone, Tablet oder PS4-Controller anstöpseln. Beide Kabel werden mit einem Mini-USB-Anschluss an der linken Ohrmuschel befestigt. Für unser Empfinden nicht ganz optimal, wir bevorzugen eigentlich die Lösung mit fest montiertem Kabel und Adapter. Aber das ist eher Geschmackssache.
Eigenwillig und bequem
Geschmackssache ist auch das eigenwillige Design des Headsets, das einen leicht futuristischen Touch hat. Stabile Kunststoffgehäuse umschmeicheln die 50-mm-Treiber in den Ohrmuscheln, die sich wiederum mit weichem Memory Foam unter Kunstlederbeschichtung sanft ans Ohr schmiegen und zu Transportzwecken jeweils um 90 Grad eingeklappt werden können. Die Ohrmuscheln selbst sind allerdings relativ klein – wer etwas größere Lauscher hat, könnte unter Umständen Probleme bekommen.
Der Kopfbügel ist aus Metall und bietet eine gute Arretierung zum Verstellen nebst einer Skala, damit ihr euch eure optimale Einstellung merken könnt. Auch der Kopfbügel wird mit weichem Memory Foam unter Kunstleder abgefedert. Lobenswert, dass Mad Catz beim Kopfbügel auf Metall umgestiegen ist, denn gerade der war seinerzeit beim F.R.E.Q. 5 noch eine echte Schwachstelle.
Insgesamt ergibt sich dank der weichen Polsterungen und des moderaten Gewichts ein guter Tragekomfort, zumal das Headset keinen spürbaren seitlichen Druck auf die Ohren ausübt. Lediglich Nutzer mit kleinerem Kopf könnten etwas Probleme bekommen, da das Headset mitunter zu locker sitzen kann. Dafür kommen Großköpfe und Brillenträger auch in längeren Sitzungen wunderbar klar. Die Verarbeitung insgesamt wirkt solide und robust, bis auf die etwas dünn wirkenden Kabel. Das Mikrofon ist der Bequemlichkeit halber abnehmbar und verfügt über einen ebenfalls robusten, flexiblen Arm, den ihr gut und sicher positionieren könnt, ohne dass groß etwas herumschlabbert.
Bedienelemente findet ihr direkt an den Ohrmuscheln. Am rechten Lauscher sitzt ein breites Drehrad, mit dem ihr die Lautstärke regeln könnt. An der linken Muschel findet ihr einen An/Aus-Schalter fürs Mikrofon und praktischerweise eine Taste, mit der ihr bei Nutzung am Smartphone direkt Anrufe entgegennehmen oder abweisen könnt. Praktisch, so müsst ihr euer Handy nicht erst mühsam aus der Hosentasche kramen. Die Anordnung der Elemente an den Ohrmuscheln ist zunächst etwas gewöhnungsbedürftig, profitiert aber davon, dass alle Schalter und Räder klar getrennt voneinander positioniert sind.
Für Mobile, PC und PS4
Am Smartphone und am Tablet darf sich das F.R.E.Q. dann auch sogleich beweisen und zeigt seine Vielseitigkeit. Zwar ist die Lautstärkeleistung generell nicht gerade hoch, dafür versöhnt der Brüllbügel mit einem ausgewogenen Musikklang mit kräftigen Bässen, starken Mitten und ordentlichen Höhen. Auch die Transparenz des Klangbilds überzeugt, von Matsch keine Spur. Beim Anschauen von Videos bringen die 50-mm-Treiber sogar ein noch etwas besseres Klangbild zustande, sehr voll, sehr kräftig und mit gutem Stereoklang. Sehr schön dazu: Die passive Abschirmung von Umgebungsgeräuschen funktioniert gut und auch eure Kollegen, Mitbewohner, Nachbarn oder wer auch immer werden geschont, da selbst bei hoher Lautstärke nur wenig Lärm aus den Muscheln dringt.
Aber natürlich ist für uns das primäre Einsatzgebiet das Spielen. Auch hier sammelt das Headset reihenweise Fleißpunkte. In der Betaversion von Project CARS überzeugt der voluminöse Klang, der dank der starken Mitten die bissigen Motorenklänge mit enormer Wucht rüberbringt, aber auch das tiefe Grollen eines V8-Motors nicht schwächlich erscheinen lässt. In Battlefield: Hardline weiß das F.R.E.Q. ebenso zu überzeugen. Das gesamte Klangbild hat auch hier viel Volumen, die Bässe und Mitten sind wuchtig, der Stereoklang ist einwandfrei und selbst leisere Nebengeräusche werden nicht überdeckt, sondern sind klar zu hören und zu orten. Darüber werden sich vor allem Shooter-Fans freuen, denen im Multiplayer-Modus dadurch kaum ein feindlicher Schritt entgehen dürfte. Das gesamte Klangbild wirkt sehr klar, unverfälscht und transparent.
Auch an der PS4 verrichtet das F.R.E.Q. TE seine Arbeit mehr als ordentlich. Die Soloklinke kurz in den Controller gerammt und schon dringt der gleiche klare und neutrale Klang aus den Muscheln. Eine mehrstündige Borderlands-2-Koop-Sitzung war überhaupt kein Problem, was die Bequemlichkeit des Headsets angeht.
Das Mikrofon macht seine Arbeit ebenfalls sehr gut. Sowohl am PC via Teamspeak oder Skype wie auch im Party-Chat auf der PS4 bringt das Mikro sauberen Klang an den Mitspieler. Da der Mikrofonarm flexibel ist, könnt ihr ihn prima ausrichten und dank der Unidirektionalität flutschen auch wenig Nebengeräusche durch die Leitung. Unsere Mitspieler bescheinigten uns jedenfalls einen leicht gedämpften, aber insgesamt klaren und sauberen Klang ohne Knistern, Rauschen, Knirschen oder Rumpeln.
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