Preview - Machinarium : Viel Adventure für wenig Geld?
- PC
Umsonst mag ja der Tod sein - Computerspiele sind es leider eher selten. Zwar gibt es auch Ausnahmen wie Browsergames, doch denen merkt man das No-Budget meistens auch an. Doch manchmal bekommt man auch etwas richtig Tolles für kein Geld. So ein Fall war das Spiel Samorost, ein Adventure-Puzzle, das dank seiner originellen Idee und Aufmachung unglaublich erfolgreich war. Nach einem ebenso erfolgreichen, wenn auch nicht mehr ganz kostenlosen Nachfolger bringen die Entwickler von Amanita nun ein Midprize-Adventure auf den Markt. Wir konnten schon einmal antesten, ob der neue Titel namens Machinarium wieder das Zeug zum Geheimtipp hat.
Domo Arigato Mr. Roboto
Der schon für seine außergewöhnlichen Adventures wie Edna bricht aus und The Whispered World bekannte Publisher Daedalic hat das kleine, aber feine Machinarium unter seine Vertriebsfittiche genommen. Und das aus gutem Grund: Obwohl Machinarium durchaus als klassisches Point-&-Click-Adventure durchgeht, besticht es doch, ähnlich wie die Samorost-Reihe, durch eigenen Stil und originelle Ideen. Also ein durchaus passendes Spiel für das Portfolio von Daedalic.
Die melancholische Geschichte dreht sich um den kleinen Roboter Josef, der auf dem Schrott gelandet ist und sich nur eins wünscht: wieder nach Hause zu kommen. Das ist natürlich einfacher gesagt als getan, denn zu Beginn des Spiels muss er erst einmal seinen Kopf aufschrauben und verloren gegangene Gliedmaßen wiederfinden. Doch auch völlig hergestellt ist er immer noch ein wandelndes Handicap: Er kann gerade mal gehen, sich etwas strecken und sich Dinge auf den Kopf schrauben. Zumindest hilft es, dass er seinen Blechkörper auch als Inventar benutzen kann.
Skizzen einer anderen Welt
Den Rest der Arbeit müsst ihr erledigen, was heißt, euer menschliches Gehirn ordentlich anzustrengen, um die vielfältigen Aufgaben zu bewältigen und Hindernisse zu überwinden. Die Rätsel bestehen aus klassischen Inventar- oder Bastelaufgaben sowie Puzzles und Schalterrätseln, die weniger auf logische als auf intuitive Weise daherkommen. Sehr ungewöhnlich: Auf Text, sei es in gesprochener wie auch geschriebener Form, wurde völlig verzichtet. Dialoge findet ihr nur in bebilderten Sprechblasen. Dieser Verzicht wird völlig konsequent umgesetzt. So sind denn auch der eine Tipp, der euch pro Level gegönnt wird, und die Komplettlösung (die ihr aber erst durch ein Astroids-ähnliches Spiel freischalten müsst) komplett in witzig gezeichneten Comics gehalten.
Die Spielgrafik allerdings ist alles andere als skizzenhaft. Der kleine Roboter bewegt sich in Landschaften, die vor Details nur so strotzen und nebenbei noch witzig animiert sind. Ihr habt ihr zwar keine Highend-Grafik vor euch, aber von einer - wenn auch wirklich originellen - Samorost-Optik hat sich Machinarium meilenweit entfernt. Die Bilder nehmen sofort gefangen und helfen dem, der genau hinsieht, häufig mit kleinen Details bei der Lösung der Rätsel. Was euch hier erwartet, ist vor allem ein einzigartiger Stil und eine Atmosphäre, die durch den wunderschönen Soundtrack, der sich ja voll und ganz auf seine Aufgabe der musikalischen Untermalung konzentrieren kann, komplettiert wird.
Da ist es besonders erfreulich zu hören, dass dem Spiel auch eine Audio-CD mit dem kompletten Soundtrack beiliegen wird. Zudem packen die Jungs und Mädels von Daedalic auch noch die Vollversion von Samorost 2 dazu.
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