Special - Logitech : In der Mausefalle
Sie sind das Werkzeug des modernen Menschen und unsere treuen Weggefährten im digitalen Zeitalter. Ohne sie stünden wir auf verlorenem Posten. Dennoch hinterfragen wir nie, welch Know-how nötig ist, damit sie uns den Büroalltag erleichtern oder unsere Reaktionszeit in einem entscheidenden Spiel um einen Sekundenbruchteil verbessern. Ob nun in einer Videospielredaktion oder bei einem spektakulären E-Sport-Turnier: Maus und Tastatur sind unsere Verbindung zur digitalen Welt. Damit diese so exakt wie möglich ausfällt, arbeitet das Schweizer Unternehmen Logitech unermüdlich an neuer Hardware.
Daniel Borel Innovation Center in Lausanne
Inmitten der französischsprachigen Gemeinde Lausanne steht das Daniel Borel Innovation Center - ein von außen betrachtet vollkommen unscheinbares Gebäude. Lediglich das Logitech-Logo lässt vermuten, dass hinter der Fassade mehr steckt als anfangs vermutet. Denn hier wird eifrig an kommenden Geräten gearbeitet, die später einmal der Produktserie Logitech G angehören werden - Logitechs Zugeständnis an die Bedürfnisse professioneller Spieler. Genau hier, in den Gaming Labs, wird geforscht und getestet. Zweifellos ein schnittiger Name, den man dafür ausgewählt hat.
Die Intention ist klar: Nur mithilfe der Wissenschaft lassen sich Tastaturen und Mäuse entwickeln, die dem Anspruch der E-Sport-Szene gerecht werden. Und so gewährte man der versammelten Journalistenschar ausführlichen Einblick in die verschiedenen Arbeitsfelder und flog eigens professionelle Spieler ein, deren Erfahrung und Feedback eine wichtige Rolle bei der Entwicklung neuer Hardware spielt.
Logitechs Anfänge als Maus-Hersteller brachten eine Vielzahl unterschiedlicher Formen hervor
Doch bevor ein Ausblick auf die Zukunft gegeben wurde, tauchte man noch kurz in die Vergangenheit ein. Logitechs Errungenschaften lassen sich bis zum Jahr 1981 zurückverfolgen, als Daniel Borel mit einigen Kollegen das Unternehmen gründete. Der Fokus der Schweizer Firma lag schon immer auf der Maus selbst. Die Anfänge mögen eigenwillige Formen hervorgebracht haben, doch sie waren integraler Bestandteil für die Entwicklung und Erfahrung Logitechs. Ohne diese wäre die Logitech-G-Serie womöglich nie aus der Taufe gehoben worden.
Das selbstbewusste Auftreten Logitechs wird vor allem vom General Manager Ujesh Desaj verkörpert. Für ihn ist es selbstverständlich, dass sich der Konzern sehr mit den Spielern identifiziert und eigens für ihre hohen Ansprüche Produkte entwickelt. Um das zu bewerkstelligen, findet ein regelmäßiger Erfahrungsaustausch mit unterschiedlichen Clans wie beispielsweise Cloud9 oder Alliance statt. Da ist es kaum verwunderlich, dass Logitech immer mal wieder als Sponsor während großen eSports-Turnieren auftritt.
Leitspruch: Win with science
Welche Rolle Forschung und Wissenschaft bei der Entwicklung neuer Hardware spielt, zeigt sich an den verschiedenen Labors. Hier wird unter anderem untersucht, wie man die Erkennung der Maus selbst auf gläsernem Untergrund ermöglicht oder bei welcher Geschwindigkeit die Maus noch eine Bewegung registriert. Sämtliche Daten werden aufgezeichnet und anschließend ausgewertet.
Das genaue Tracking auf einer gläsernen Oberfläche gilt als eine der größten Herausforderung bei der Entwicklung eines Maussensors
Doch all das nützt nichts, wenn ein Gerät nicht alltagstauglich ist. Präzision, Handhabung und Langlebigkeit sind wichtige Kriterien, wenn man Produkte für Spieler entwirft. Die Qualitätssicherung ist hierbei - neben dem Feedback der professionellen Spieler - ein weiterer wichtiger Faktor. Diese wird in gut isolierten Räumen betrieben, denn hier klickt und klackt es überall und unentwegt. Mehrere Tausend Anschläge innerhalb weniger Minuten sind an der Tagesordnung und stellen Tastaturen auf eine harte Probe, die sie im Alltag womöglich nie zu bestehen haben. Doch so wird sichergestellt, dass Maus und Tastatur ein langes Leben genießen.
In den Räumen der Qualitätssicherung werden Maus und Tastatur auf Herz und Nieren getestet
Eine große Herausforderung bei der Entwicklung neuer Hardware ist laut Logitech die Simulation normalen Spielerverhaltens. Das wird ermöglicht von einer Vielzahl unterschiedlicher Maschinen. So werden unterschiedliche Bedingungen an verschiedenen Gerätschaften getestet. Denn die Qualitätssicherung geht weit darüber hinaus, alle Tasten einer Tastatur entsprechend zu belasten. Da werden Tastaturen aus einer bestimmten Höhe fallen gelassen, hohen und niedrigen Temperaturen ausgesetzt und durchgeschüttelt.
Dieses Video zeigt, wie die Langlebigkeit einer Logitech-Tastatur überprüft wird
All die Forschung und Testversuche finden in einem überschaubaren Raum mit drei Etagen statt. Ob all diese Maßnahmen schlussendlich auch zu einem guten Ergebnis führen, müssen die Spieler anschließend selbst entscheiden. Wenn dem nicht so sein sollte, dann werden erneut die Erfahrungsberichte professioneller Spieler gesammelt, um etwaige Kritikpunkte aus dem Weg zu räumen. So beginnt der Kreislauf von Neuem, die Entwicklung neuer Hardware nimmt kein Ende.
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