Test - Logitech Pro Gaming Maus : Unscheinbar, aber verdammt gut
- PC
Logitech lässt es in letzter Zeit wieder ordentlich krachen. Nach einigen neuen Mäusen und Tastaturen, die preislich eher in höheren Regionen angesiedelt waren, kommt mit der Pro eine fast schon minimalistische Gaming-Maus, die mit 79,99 Euro vergleichsweise günstig ist. Aber der Nager hat es in sich, wurde von eSportlern inspiriert und zielt auch auf genau dieses Publikum ab. Das bedeutet natürlich nicht, dass ein Hobby-Zocker nicht auch viel Freude an dem Nager haben kann.
Schon auf der gamescom konnte ich einen ersten Blick auf die neue Logitech Pro Gaming Mouse werfen und war zunächst nicht sonderlich beeindruckt. Das schlichte, fast schon winzige Leichtgewicht warf die Frage auf, ob ich mit dieser Maus halbwegs vernünftig zocken kann, da ich ziemlich lange Finger habe und das immer mal wieder zu einem Problem wird hinsichtlich der Ergonomie mancher Mäuse. Nun ist unser Testmuster endlich eingetrudelt. Oh, wie sehr hatte ich mich auf der gamescom doch getäuscht.
Die Logitech Pro erreichte uns in einem schlichten, schwarzblauen Karton, sicher eingehüllt von einer transparenten Plastikschale. Wie schon auf der gamescom ist die Maus optisch auf den ersten Blick alles andere als imposant. Der kleine Winzling misst gerade mal 116,6 x 62,15 x 38,2 mm und ist mit 83 g enorm leicht. Eng angelehnt an das Layout der guten alten G100 ist nicht viel da, das den Blick einfängt.
Erst mittels textilumflochtenen USB-Kabels angeschlossen zeigt sich ein wenig Farbe im mattschwarzen Gehäuse: Ein G-Logo und ein Streifen zwischen Ober- und Unterschale können via RGB-Beleuchtung für dezentes Blingbling sorgen – wenn man denn möchte. Grundsätzlich kann die Maus völlig ohne gesonderte Software betrieben werden, die Anwendung der Logitech Gaming Software ist optional.
An Selbstvertrauen mangelt es Logitech jedenfalls nicht, was die Verarbeitung anbelangt. Die Maustasten haben eine Haltbarkeit von jeweils 20 Millionen Klicks, die Füße sollen satte 250 km überleben und zwei Jahre eingeschränkte Hardware-Garantie gehören mit zum Paket.
Die Ausstattung ist spartanisch, und das ist so gewollt. Zwei Maustasten, ein Mausrad, ein dpi-Schalter, zwei Daumentasten – mehr ist am symmetrisch gestalteten Gehäuse nicht zu entdecken. Erstaunlichweise liegt der kleine Nager in meiner Hand, als wäre er dort geboren worden. Das leicht raue Gehäuse sorgt für sicheren Griff, die Finger finden unwillkürlich ihren Platz. Eine piekfeine Ergonomie, zumal auch die schmalen Daumentasten an der perfekten Stelle sitzen und bedient werden können, ohne dass man sich den Daumen verrenken muss.
Der gute Eindruck setzt sich bei den Tasten fort. Die Daumentasten haben einen klar definierten Druckpunkt. Das Mausrad mit seiner leichten Rasterung arbeitet präzise und auf den Punkt. Besonders hervorzuheben ist aber das Metallfedersystem der beiden Maustasten. Selten hatte ich eine Maus in der Hand, die derartig exakte Druckpunkte und ein so eingängiges Klickverhalten hat: genug Widerstand, dass man spürt, was man tut, aber auch leichtgängig genug für schnelle Aktionen. Nahezu perfekt.
Logitech hat am Innenleben der Pro nicht gespart. Das Herzstück ist natürlich der PMW3366-Sensor, der bereits bei der G502 und der G900 zum Einsatz kam und derzeit zu den besten optischen Sensoren auf dem Markt gehört. Seine 200 bis 12.000 dpi sind in der Software problemlos einstellbar, der dpi-Schalter auf der Maus lässt fünf verschiedene Einstellungen zu. Beim Einsatz bestätigt sich der gute Ruf des Sensors. Sowohl beim Zocken als auch beim Arbeiten agiert die Maus extrem genau und fehlerfrei.
Wie schon erwähnt, müsst ihr die Maus im Grunde nur einstöpseln und könnt sofort damit arbeiten. Wer etwas tiefer einsteigen möchte, installiert die Logitech Gaming Software und hat dann Zugriff auf alle einstellbaren Optionen, darunter natürlich auch die Beleuchtung. Praktisch: Eure dort erstellten Einstellungen könnt ihr direkt auf der Maus speichern, die mit einem 32-Bit-ARM-Prozessor ausgestattet ist. Sprich, ihr könnt eure Einstellungen an jedem anderen PC nutzen, ohne erst umständlich die Software zu installieren und Profile zu laden.
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