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Test - Logitech G Pro X Tastatur : Austauschbare Switches gefällig?

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Bisher konntet ihr bei Tastaturen maximal die Tastenbelegung und die Beleuchtung anpassen. Mittlerweile gehen die Hersteller einen Schritt weiter bei der individuellen Anpassung. SteelSeries beispielsweise bot zuletzt mit der Apex Pro die Möglichkeit, den Auslösepunkt jeder einzelnen Taste per Software anzupassen. Logitech geht mit der neuen G Pro X einen gänzlich anderen Weg.

Rein äußerlich unterscheidet sich die 149 Euro teure G Pro X nicht großartig von anderen Logitech-Tastaturen. Es handelt sich um eine kompakte Tenkeyless-Tastatur, also ohne Zahlenblock, im typischen Logitech-Design. Mit nur 361 x 153 x 34 mm passt die G Pro X durchaus in einen Rucksack, das abnehmbare USB-Anschlusskabel mit seinen beiden Haltenasen erleichtert den Transport zusätzlich, da so nichts abknicken kann.

Auch das Gewicht ist sehr moderat, da Logitech auf Kunststoff statt Metall als Abdeckung setzt. Das bringt allerdings auch den Nachteil mit, dass die Tastatur ein wenig laut und klapprig klingt – gefällt sicherlich nicht jedem. Die Verarbeitung ist ansonsten aber gut, auch die breiten Anti-Rutsch-Gummis und die dreistufig verstellbaren Klappfüße sind gefällig. Auf großartigen Luxus in Form von Zusatztasten wird übrigens weitgehend verzichtet (lediglich Beleuchtung und Game-Mode bekommen eigene Tasten), ebenso gibt es keinen USB-Passthrough.

Das trotz Lightsync-RGB-Beleuchtung eher schlichte und unspektakuläre Tastenbrett hat es aber in sich, denn es setzt auf Austauschbarkeit. Damit sind nicht die Tastenkappen gemeint, sondern tatsächlich die Schalter der einzelnen Tasten. Wobei man allerdings gleich sagen muss, dass das Customizing seinen Preis hat, denn zu den 149 Euro für die Tastatur kommen noch die jeweils 49 Euro für die Schalter-Kits. Wer alle drei Varianten in seiner G Pro X nutzen will, legt also mal eben knapp 250 Euro auf den Tisch.

Unser Testmuster war ab Werk mit den hauseigenen GX-Blue-Switches bestückt. Dabei handelt es sich um klickende Schalter mit 2,0 mm Betätigungsweg und 3,7 mm Tastenhub. Dazu erhielten wir jeweils ein Austauschkit mit jeweils 92 Schaltern der beiden anderen Varianten. Da wären zum einen die taktilen GX Brown mit ähnlichen Werten sowie zum anderen die linearen GX Red mit 1,9 mm Betätigungsweg und 4,0 mm Tastenhub.

Der Austausch einzelner Switches geht dank mitgeliefertem Tool recht fix von der Hand, sollte aber bei ausgeschalteter Tastatur erledigt werden. Tastenkappe abziehen, Switch einhaken und aus der Tastatur ziehen, Ersatzschalter einsetzen und festdrücken und fertig. Wer möchte, kann sich damit binnen weniger Minuten für seine Lieblingsspiele die perfekte Schalterzusammenstellung basteln, beispielsweise mit leicht reagierenden GX Red für die Bewegungstasten, dafür einem saftig klickenden GX Blue für den Granatenwurf.

Ob man das wirklich braucht, sei dahingestellt, es ist aber zumindest mal eine interessante Variante, die vor allem E-Sportler sicherlich schätzen werden. Abgesehen davon ist der Prozess des Austauschs eine recht fummelige Angelegenheit, auch wenn sich der Ablauf im Grunde recht einfach anhört. Zum einen sitzen die Schalter sehr fest, zum anderen ist das Tool zum Ziehen der Switches nicht optimal gestaltet.

Einmal im Betrieb, gibt es an der G Pro X mit eigens gestaltetem Schaltermix aber überhaupt nichts auszusetzen, bis auf die eingangs erwähnte, gehäusebedingte Lautstärke beim Tippen.

Greift zu, wenn...

… ihr ambitionierter Spieler oder E-Sportler seid, der das Maximum aus seiner Tastatur herausholen will und die Kosten und Mühen nicht scheut.

Spart es euch, wenn...

… ohnehin schon keine Ahnung habt, was der Unterschied zwischen blauen, roten und braunen Schaltern ist.

Fazit

Andreas Philipp - Portraitvon Andreas Philipp
Nischentastatur für ambitionierte Bastler

Ich verstehe den Grundgedanken, Gamern die Option zu geben, ihre Tasten nach eigenem Geschmack zusammenzustellen und ich bin sicher, der eine oder andere E-Sportler wird diese Idee lieben. Der Austausch der Schalter ist allerdings recht fummelig und wer alle drei Switch-Typen nutzen will, gibt nicht nur einen Batzen Geld aus, sondern schwimmt hernach in einem Berg ungenutzter Switches. Die Idee von SteelSeries mit den anpassbaren Auslösepunkten der Apex Pro, die zudem in Profilen hinterlegt werden, erscheint mir da deutlich eleganter, auch wenn das Anschlagverhalten der einzelnen Tasten dadurch eben nicht verändert wird. Von daher fällt die G Pro X für mich eher in den Bereich „Teure Gimmicks“. Als Normalo unter den Gamern braucht man das nicht wirklich.

Überblick

Pro

  • insgesamt sauber verarbeitete, gut funktionierende Gaming-Tastatur
  • interessanter Ansatz in Sachen Customizing
  • Lightsync-RGB-Beleuchtung
  • abnehmbares USB-Kabel
  • sehr kompakt
  • gut reagierende Switches

Contra

  • Tastenzieher nicht ganz optimal gestaltet, daher etwas fummelig
  • relativ laut aufgrund des Kunststoffgehäuses
  • mit allen Schaltersätzen sehr teuer

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