Preview - Little Nightmares 3 : Sieht klasse aus, spielt sich gut und ist verdammt atmosphärisch
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Little Nightmares 3 entsteht unter neuer Führung. Tarsier Studios, das Team hinter den ersten beiden Teilen, wurde mittlerweile von der Embracer Group akquiriert und arbeitet derzeit an dem (sehr ähnlichen) Grusel-Abenteuer Reanimal (Vorschau lesen). Die Lizenz an Little Nightmares blieb allerdings bei Bandai Namco, und so muss sich ein anderes Entwicklerstudio des dritten Teils annehmen: Supermassive Games, die durch ihre interaktiven Horrorfilme wie Until Dawn bekannt sind und auf der Gamescom 2024 außerdem Directive 8020 (Vorschau lesen) dabei hatten, den fünften Teil der Dark-Pictures-Anthology.
Little Nightmares 3 auf der anderen Seite heimste die Gamescom-Awards für "Best Visuals", "Best Audio" und "Best Microsoft Xbox Game" ein. Supermassive scheint also für den Moment den richtigen Ton getroffen zu haben. In der Anspielrunde präsentierte sich Little Nightmares 3 als atmosphärischer und gleichermaßen packender Puzzle-Plattformer.
Spirale statt Schlund
Wie schon beim Vorgänger geben die Verantwortlichen im Vorfeld wenig bis nichts über die Geschichte hinter dem Abenteuer heraus. Was wir bislang wissen: Low und Alone, die beiden neuen Hauptcharaktere von Little Nightmares 3, sind in der sogenannten Spirale gefangen. Diese finstere Welt strotzt vor Gefahren, vor denen die beiden Kinder entkommen müssen.
Im Gegensatz zu den Vorgängern ist Little Nightmares 3 ein Koop-Spiel, das ihr entweder alleine mit der KI oder im Online-Betrieb angeht. Eine Splitscreen-Option oder eine Shared Camera wie etwa in Reanimal gibt es nicht.
Die Gameplay-Demo startet in der Wüste von Nekropolis – eine wahre Einöde der Einsamkeit. Durch den dichten, orangefarbenen Sandsturm kämpfen sich die beiden Helden in die nahegelegene Stadt. Was hier auffällt: Little Nightmares spielt geschickt mit Aspekten wie Stille oder auch Höhe. Während der ersten Erkundungstouren geht es gleich mehrfach Leitern nach oben oder mit einer Zipline zurück auf andere Ebenen. In Sachen Grafikstil bleibt vieles beim Alten: Auch Little Nightmares 3 ist düster und bedrohlich, besitzt aber auch eine gewisse Niedlichkeit und Unschuld.
Koop-Spiel mit größerer Rätseldichte?
Wie schon die früheren Teile gibt sich auch Little Nightmares 3 in Sachen Gameplay eher minimalistisch, betont jedoch spürbar die neuen Koop-Möglichkeiten. Low und Alone bringen eigene Werkzeuge mit ins Spiel: Low, der Junge mit der Schnabel- bzw. Pestmaske, hat einen Bogen dabei. Dieser dient etwa dazu, einem garstigen Vogel einen Schlüssel aus dem Maul zu schießen oder einen Mechanismus zu zerstören.
Alone dagegen hat stets einen übergroßen Schraubenschlüssel dabei. Mit diesem könnt ihr auf der einen Seite Apparaturen bedienen und so beispielsweise einen Aufzug mit einer Kurbel nach oben fahren. Geratet ihr allerdings in eine Sackgasse, schlagt ihr mit Alone auch entsprechend markierte Wände ein. Sehr schön: Alone schwingt den Schraubenschlüssel nicht wie ein Action-Held. Vielmehr erfordert es viel Kraft, um das gewaltige Gerät überhaupt anzuheben und danieder sausen zu lassen.
Die bereits aus den Trailern bekannten Federschirme können wiederum beide Charaktere gleichermaßen verwenden, um sich mit Hilfe des Winds auf höhere Ebenen tragen zu lassen. Diese neuen Möglichkeiten erklären auch die (gefühlt) höhere Rätseldichte im Vergleich zum Vorgänger. Denn es gibt immer wieder Punkte, wo Low und Alone zusammenarbeiten müssen, um ihre Reise fortsetzen zu können. Mal hält einer dem anderen die Tür auf, mal geht einer vor und lässt für den anderen eine Leiter runter.
Die in der Gamescom-Demo ausprobierten Puzzles waren noch recht simpel gehalten, passten aber gut zum Szenario und sorgten für Abwechslung. Wir sind neugierig darauf, wie sich Little Nightmares 3 mit einem menschlichen Kompagnon spielt und ob die Rätsel im Verlauf auch noch komplexer werden.
Die bereits bekannten Fluchtszenen vor dem Riesen-Baby sind natürlich der emotionale Höhepunkt und fühlen sich sehr packend an. Das Spiel mit Licht und Schatten als Indikatoren für Gefahr und Sicherheit funktioniert enorm intuitiv. Wie gewohnt verzichtet Little Nightmares 3 weitestgehend auf HUD-Elemente und auch Dialoge. Dadurch liegt der Fokus ganz auf den Bildern und Animationen.
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