Test - Lioncast LK200 RGB : Aluminium trifft auf Tenkeyless
- PC
Der deutsche Hersteller Lioncast hat auf der hauseigenen Website eine überschaubare Produktpalette mit einer Handvoll Tastaturen, Mäusen und zwei Headsets. Tatsächlich gibt es die Firma mit Sitz in Berlin schon seit fast zehn Jahren. Seitdem hat Lioncast allerhand Produkte, auch Konsolenzubehör, auf den Markt gebracht, konzentriert sich mittlerweile aber auf PC-Peripherie. Mit der kürzlich erschienen LK200 hat der Hersteller einen neuen Wettbewerber im Bereich der mechanischen Tastaturen in den Ring geschickt.
Die Zeiten, als mechanische Tastaturen noch etwas für „knallharte PC-Nerds“ waren, sind längst vorbei. Selbst in gut sortierten Elektrofachmärkten wird meistens damit geworben. Rubberdome-Tastaturen rücken im Gaming immer weiter in den Hintergrund, und das zu Recht. Wer seinen PC nicht ausschließlich für Solitär oder Minesweeper nutzt, sondern gerne und viel zockt, sollte unbedingt überlegen, ob er sich nicht eines der mechanischen Keyboards anschaffen sollte. Ein heißer Kandidat ist da auf jeden Fall Lioncasts LK200.
Die Tastatur hat Cherry MX Red Switches mit taktilen Schaltern an Bord. Sie geben bei Betätigung ein angenehmes Klickgeräusch von sich und sind außerdem sehr leicht zu drücken. Lioncast verspricht mindestens 80 Millionen Anschläge, was für ordentliche Langlebigkeit sorgt. Doch der hochwertige Eindruck kommt nicht nur durch die inneren Werte zustande. Auch sonst hat die Tastatur einiges zu bieten: Aluminiumkorpus, textilummanteltes Kabel und gleichmäßige Beleuchtung, die 14 verschiedene Modi bietet.
Die Oberfläche aus Aluminium gewährleistet Kratzfestigkeit und ist auch schick anzusehen. Das Design ist durchdacht. Man hat nicht das Gefühl, als würde ein Nummernblock fehlen, sondern es ist alles wunderbar in sich abgeschlossen. Die Switches sind wackelfest verbaut und vermitteln ein qualitativ gutes Tippgefühl. Die RGB-Beleuchtung ist gleichmäßig und in ihrer Helligkeit variabel.
Dazu kommt ein textilummanteltes Kabel, das den Eindruck festigt, dass mit großer Sorgfalt vorgegangen und gearbeitet wurde. Die Standfüße stehen ebenfalls stramm, somit verrutscht das Keyboard nicht bei heftigeren Manövern – ein Aspekt, der für viele selbstverständlich ist, aber tatsächlich nicht immer erfüllt wird. Zudem bietet das Keyboard selbstredend N-Key Rollover und 12 Multimediatasten.
Um Makros zu erstellen und ähnliche Einstellungen vorzunehmen, könnt ihr die entsprechende Software auf der offiziellen Website herunterladen. Diese ist für die Tastatur ausgelegt. Es gibt kein Universalprogramm, das für die gesamte Bandbreite an Lioncast-Hardware zur Verfügung stünde. Die Software zur LK200 lässt euch verschiedene Tastaturbelegungen einstellen, bei denen ihr frei entscheiden könnt, was auf Knopfdruck passieren soll. Extra Makrotasten gibt es aber nicht, die Belegungen müssen auf den Standardtasten stattfinden. Darüber hinaus gibt es drei verschiedene Profile, die jeweils das Einstellen der Helligkeit sowie der Übertragungsgeschwindigkeit zulassen.
Abgesehen davon können bis zu 14 verschiedene Beleuchtungsmodi eingestellt werden. Von Effekten wie Atmung bis hin zum Regenbogen ist alles dabei. Das mag im ersten Moment etwas schlicht klingen, aber solange man kein Beleuchtungsfan ist, wird nicht mehr benötigt. Wer keine Lust auf zusätzliche Software hat, kann die Tastatur weitgehend über die FN-Taste einstellen, muss dann jedoch auf Profile und Makros verzichten.
Die Lioncast LK200 hat eine unverbindliche Preisempfehlung von 89,99 Euro und ist damit im unteren Mittelfeld des Preissegments für mechanische Keyboards angesiedelt. Bei diesem Kostenpunkt macht man mit der Tastatur wenig falsch.
Dank ihres platzsparenden Designs und ihrer Kompaktheit passt sie auf jeden Schreibtisch und kann wunderbar eingepackt und mitgenommen werden, sofern man mit seiner Tastatur auf Reisen gehen möchte. Einzig eine Handballenablage, wie sie der große Bruder LK300 hat, vermissen wir ein wenig. Aber das ist definitiv kein K.o.-Kriterium.
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