Test - Life is Strange: Episode 5 : Die letzte Reise
- PS4
Das Finale von Life is Strange ist gleichermaßen imposant wie verwirrend. Max ist in einer brenzligen Situation. Nachdem das Ende der vierten Episode alles bisher Bekannte auf den Kopf gestellt hat, ist ein Ausweg aus der misslichen Lage nur schwer zu finden. Direkt vorweg: Unser Test zur fünften Episode kommt selbstverständlich nicht um Spoiler bezüglich der vergangenen Episode herum. Darum hier eine ganz deutliche SPOILERWARNUNG FÜR DIE KOMMENDEN ABSÄTZE!
Euer Abenteuer geht nahtlos nach dem Ende von Chaos Theory weiter. In der Gewalt von Mr. Jefferson müsst ihr versuchen, aus seinem Dark Room zu entkommen und ihn zu überführen. Mithilfe von Fotos, die der psychisch kranke Lehrer von euch macht, erhaltet ihr die Möglichkeit, in der Zeit zurückzureisen und die Realität zu manipulieren. Das ist eindeutig die größte Stärke der fünften Episode. Mehrmals jongliert ihr mit alternativen Zeitlinien, immer wieder entsteht großes Chaos.
Entscheidungen bleiben dafür anders als in den vorherigen Folgen aus. Der Fokus in Polarized liegt auf dem Werdegang von Max, ihrer übernatürlichen Kraft sowie ihrer Beziehung zu Chloe. Jede Entscheidung, die sie vorher getroffen hat, zieht Konsequenzen nach sich. Der Schmetterlingseffekt lässt grüßen. Ihr durchlebt noch einmal euer Abenteuer und bekommt alle eure damaligen Entscheidungen vorgehalten - sowie den Preis, den ihr dafür zahlen müsst.
Waffeln oder Omelett?
Fantastisch ist, wie dynamisch der Spielablauf in Polarized durch eure Entscheidungen in den vorherigen Episoden ist. Da es sehr viele Faktoren gibt, die auf die letzte Episode Einfluss nehmen, gibt es mehr als nur zwei verschiedene Möglichkeiten. Je nachdem, was für eine Bindung ihr zu verschiedenen Figuren aufgebaut habt, erhaltet ihr andere Interaktionsmöglichkeiten. Das regt vor allem dazu an, noch einmal einen neuen Komplettdurchlauf zu beginnen, um alternative Szenen zu sehen. Beispielsweise gibt es die Möglichkeit, mehrere Kussszenen auszulösen. Mit welchen Figuren, verraten wir jedoch nicht.
Die Umsetzung von Grafik und Sound ist wie schon in den vorherigen Teilen großartig. Die Musik ist mehr als nur reine Untermalung, denn sie drückt erneut die Gefühle der Protagonisten aus. Die bunten Farben der ersten Episode sind inzwischen ausgegraut und präsentieren euch eine verwaschene Optik. Welt und Handlung verschmelzen, vor dem Bildschirm werden einem die Ausmaße der Gefühlsachterbahn der Story bewusst.
Technisch gibt es keine Neuerungen in Polarized. Dieses Mal arbeitet ihr vermehrt mit der Rückspulfunktion, alle anderen Mechaniken werden zu großen Teilen nicht genutzt. Weitere Interaktionsmöglichkeiten bleiben auf der Strecke. Das Finale fühlt sich nach einem Film an, der einfach heruntergespielt wird. Da die Handlung und die Auswirkungen eurer Entscheidungen im Vordergrund stehen, tut dies dem Spielspaß aber keinen Abbruch.
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