Test - LEGO Marvel's Avengers : Hektische Klötzchenschlacht
- PS4
Es ist noch keine vier Monate her, dass mit LEGO Dimensions der Toys-to-Life-Ableger der Klötzchenserie erschien, da legen die Jungs und Mädels von TT Games schon den nächsten Titel aus dem LEGO-Universum nach. In LEGO Marvel's Avengers taucht ihr spielerisch in die beiden bisherigen „Avengers“-Filme ab, dürft euch aber auch über kurze Abstecher in die Welten der Superhelden freuen. Zudem bietet euch das Spiel eine ganze Stadt, in der ihr auf die Suche nach goldenen Steinen und mehr gehen könnt.
Iron Man, Captain America, Hulk – nur drei der Superhelden, die S. H. I. E. L. D. für ihr Avengers-Team auf der Liste stehen hat. Wie im ersten der beiden „Avengers“-Filme werden auch im Spiel erst einmal die Superhelden rekrutiert, damit sie anschließend gemeinsam die Erde vor bösen Mächten beschützen. Erzählerisch zieht sich LEGO Marvel's Avengers wie an einem roten Faden durch die beiden Filme und vergisst dabei keinen der wichtigen Handlungsstränge. Wie gewohnt wurden die kurzen Zwischensequenzen mit einer gehörigen Prise LEGO-Humor gewürzt.
Hektische Missionen
Auf ganze 15 Missionen dürft ihr euch freuen, bevor der Titel im freien Spiel sein wahres Potenzial entfaltet. Die 15 Missionen habt ihr in wenigen Stunden durchgespielt, zumindest im Story-Modus. Anschließend könnt ihr sie im freien Spiel anwählen, um alle versteckten Geheimnisse aufzudecken. Wie gewohnt dürft ihr im Geschichtenmodus nur mit den vorgegebenen Charakteren spielen, die nicht immer über die richtigen Fähigkeiten verfügen, um alle versteckten Minikits oder die roten Steine zu sammeln. Erst wenn ihr im freien Spiel auf die gesamte Charakterpalette zurückgreifen könnt, werdet ihr alle sammelbaren Gegenstände einheimsen.
Gut 200 unterschiedliche Charaktere lassen sich nach und nach freispielen. Wem das nicht reicht, der erstellt sich im Charaktereditor seinen ganz persönlichen Superhelden und rüstet ihn mit unterschiedlichsten Fähigkeiten aus. Doch nicht alles, was es zu sehen gibt, ist neu. So zum Beispiel die Stadt New York, die fast genau so bereits in LEGO Marvel Super Heroes verwendet wurde. An die Optik hat man hier und da noch einmal Hand angelegt und auch die sammelbaren Objekte stecken nun in neuen Miniaufgaben. Trotzdem wurde ordentlich recycelt.
Gleiches gilt für die Charaktere, denn viele der Marvel-Helden durftet ihr schon im oben genannten Titel spielen. Das soll aber kein Kritikpunkt sein, ein Hulk bleibt halt ein Hulk. Auf dem Radar werden euch jetzt alle goldenen Steine, Rennen und Charaktermarken angezeigt, was besonders zu Beginn des freien Spiels für viel Verwirrung sorgt. Euer Radar gleicht einem Punktemeer – oft kann man sich nicht entscheiden, wohin man als Nächstes gehen soll. Es wäre eventuell von Vorteil gewesen, nur sammelbare Gegenstände in einem gewissen Umkreis auf dem Radar erscheinen zu lassen, statt das kleine Fensterchen so vollzustopfen.
Goldene Steine und Charaktere
Dafür sind die vielen kleinen Aufgaben, durch die ihr an goldene Steine und mehr gelangt, recht abwechslungsreich. Kisten benötigen Strom aus mehreren Quellen, um sich öffnen zu lassen, Rennen wollen gewonnen werden und die Spezialfähigkeiten der Superhelden kommen immer wieder zum Einsatz. Neben dem recht weiträumigen New York gibt es noch andere Eckchen, die ihr im freien Spiel durchsuchen könnt. Zum einen ist der S.H.I.E.L.D.-Carrier wieder als Zentrale im Einsatz, zum anderen dürft ihr kurze Abstecher in die Welten von beispielsweise Iron Man und Captain America machen.
Wer LEGO Dimensions gespielt hat, wird einige Orte wiedererkennen. Allerdings seid ihr dort jeweils nur eine knappe halbe Stunde beschäftigt, viel gibt es nämlich nicht zu erledigen. Ganz klar ist das freie Spiel diesmal das Highlight. Die Missionen erzählen zwar die Geschichten der beiden Filme sehr gut, sind jedoch oft zu hektisch, als dass sie auf Dauer Spaß machen würden.
Immer wieder werden eure Aktionen durch kurze Filmchen unterbrochen, was leider den Spielfluss mit der Zeit stört. Kaum zwei Schritte gegangen, startet eine Sequenz. Ihr bewegt euch wieder, doch schon wenige Sekunden später setzt die nächste Sequenz ein und so weiter. Ein bisschen weniger wäre hier eindeutig mehr gewesen.
Euch erwartet nicht nur das gewohnte Zerstören und Sammeln, das ihr aus den anderen LEGO-Spielen kennt. Ein Schmankerl, das es zuletzt in LEGO The Hobbit gab, kehrt zurück: die Team-Attacken. Schon in Mittelerde konnten sich bestimmte Charaktere zusammentun, um an einigen Stellen Team-Manöver auszuführen. Genau das ist jetzt wieder möglich. Durch Zeichen der Helden bekommt ihr angezeigt, wo sich wer miteinander verbinden kann, um eine starke Attacke auszuführen. Die räumt dann in der Regel ordentlich auf und sorgt kurzzeitig für Ruhe.
Alles voller „Käfer“
Optisch bietet das Spiel gewohnte LEGO-Kost. In der Spielwelt gibt es jede Menge zerstörbare Objekte, aus denen Studs purzeln. Die Studs gelten wieder als Währung, mit der ihr Charaktere und Fahrzeuge kauft, die ihr gefunden habt. Während euch in der englischen Sprachversion die Originalsprecher aus den Filmen erwarten, gilt das für die deutsche Fassung leider nicht. Die Figuren wurden zwar gut vertont, auf die meisten Originalstimmen aus den Filmen müsst ihr aber leider verzichten. Der Soundtrack hingegen ist gewohnt monumental, denn mit Musikstücken des Original-Soundtracks wird nicht gegeizt.
Sehr störend ist, dass immer wieder Fehler auftreten, die zum Neustart einer Mission zwingen. So mussten wir etwa die Mission „Avengers: Sammeln“ gleich dreimal starten, da das Spiel eine Taste, die gedrückt werden sollte, nicht erkannte. Erst im dritten Anlauf kamen wir weiter. Solche Bugs traten auch an anderen Stellen immer wieder auf. Mal wurde ein wichtiges Ereignis nicht gestartet, an anderen Stellen konnte ein bestimmter Charakter nicht mehr angewählt werden, der jedoch für das Weiterkommen notwendig war.
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