Test - Lego Indiana Jones : Lego-Abenteuer für unterwegs
- DS(i)
Die meisten ’Lego Indiana Jones’-Versionen scheinen eineiige Zwillinge zu sein, doch die Umsetzung für Nintendos DS fällt aus der Rolle. Weil das Handheld-Gerät technisch nicht in der Lage wäre, eine 1:1-Konvertierung zu bewältigen, gibt es eigene Levels, eine Touchscreen-Steuerung und kleine Minispiele. Deshalb gebührt dieser Version auch ein eigener Nachtest.
Der Außenseiter
Story, Szenario und Konzept blieben erhalten, der Rest hat sich gegenüber den anderen Versionen geändert. Auch auf dem DS spielt ihr die drei alten 'Indiana Jones'-Filme nach, welche in putziger Lego-Präsentation dargestellt werden. Pro Film erwarten euch sechs Levels, in denen ihr mit mindestens zwei zur Story passenden Charakteren lauft, springt, kämpft und kleine Lego-Konstrukte, wie Leitern oder Schalter, baut.
Die Levels wirken im Vergleich zur Originalversion deutlich karger und leerer. Einige Gags, wie beispielsweise die Phobien oder der vergiftete Indy am Anfang des zweiten Films, fehlen. Dafür könnt ihr nur auf dem Nintendo DS mit dem Affen aus 'Jäger des verlorenen Schatzes' spielen oder müsst euch durch kleine Rennspielabschnitte aus der Vogelperspektive beißen. Letztere sind allerdings nicht besonders berauschend und wirken eher wie Lückenfüller.
Mehr Leerlauf trotz Touchscreen und Mikrofon
Allgemein wirkt das Rätsel-Design etwas langweiliger, weil ihr häufig schnöde blaue Lego-Steine träge durch die Gegend schleppen müsst. Als Ausgleich dürft ihr diverse Aktionen, wie beispielsweise das Bedienen einer Kurbel oder Indys Peitschenschwung, mithilfe des Touchscreens aktivieren. Vieles lässt sich allerdings auch mit einem einfachen, alternativen Knopfdruck auslösen. Dies gilt nicht für die Mikrofon-Features, dank derer ihr durch kräftiges Pusten Ventilatoren in Gang setzt oder Fackeln löscht.
Ebenfalls DS-exklusiv sind die Minispiele, allerdings beleidigen die meisten davon die Intelligenz des Spielers. Sucht in einem Buch die auf dem oberen Bildschirm abgebildeten Symbole, bastelt, so schnell es geht, aus zersplitterten Lego-Steinen ein vorgefertigtes Muster zusammen oder weicht Felsbrocken aus und sammelt dabei möglichst viele Münzen ein, während Indy mit seiner Peitsche an einem fahrenden Laster hängt. Die Qualität und Spieltiefe ist so gering, dass ihr schon während des ersten Ausprobierens gelangweilt sein werdet.
Die größten Mankos auf Konsole und PC plagen leider auch die Handheld-Version. Die Kollisionsabfrage macht hier zwar weniger beim Kämpfen, aber dafür beim Aufsammeln oder Benutzen von Objekten Probleme. Die K.I. der vom Computer gesteuerten Charaktere ist schlichtweg schlecht und letztendlich hat sich vom Konzept her gegenüber den 'Lego Star Wars'-Spielen nur wenig geändert.
Technisch bemüht, aber fordernd
Es ist keine Selbstverständlichkeit, dass ein DS-Spiel komplett aus Polygonen und Texturen besteht. Nur leider sind die technischen Einschränkungen nicht von der Hand zu weisen: Wie bereits erwähnt, machen die Levels einen leeren und kargen Eindruck. Manche sehen auch arg grau oder braun aus, um nicht zu sagen unansehnlich. Immerhin steckt ein Teil der vorgerenderten Zwischensequenzen im Cartridge, natürlich ebenfalls in einer kompromissbehafteten Qualität.
Bei der Musik stößt das Modul gleich an die Hardware-Grenzen. Zwar hört ihr auch hier die bekannte John-Williams-Musik aus den Filmen, jedoch nur in einer sehr verrauschten Qualität und bei weitem abwechslungsärmer als bei den anderen Umsetzungen.
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