Test - Landwirtschafts-Simulator : Die Konsolenvariante im Test
- PS3
- X360
Ein knappes Jahr nach Veröffentlichung der PC-Version erscheint der Landwirtschafts-Simulator erstmals in seiner sechsjährigen Geschichte für PlayStation 3 und Xbox 360 – zum vergünstigten Preis. Die Entwickler von Giants Software lassen dabei den Namenszusatz "2013" weg, denn sie haben die Zeit für Erweiterungen genutzt: Neben der altbekannten europäischen Karrierestadt Hegenstedt gibt es eine neue Spielwelt. Allerdings ticken die Uhren im amerikanischen Westbridge Hills spielerisch betrachtet nicht anders – nur optisch stechen die typischen USA-Holzhäuser ins Auge.
Der Landwirtschafts-Simulator ist mangels Konkurrenz die puristischste Wirtschaftssimulation, die aktuell erhältlich ist. Wie im Landwirtschafts-Simulator 2013 auf dem PC besitzt ihr zu Beginn eine Farm am Rande einer ländlichen Stadt und habt nur ein Ziel: mit eurer Ernte möglichst viel Ertrag am Markt zu erzielen. Weder gibt es ein allumfassendes erreichbares Spielende noch sonstige Langzeitziele.
Ihr wählt zwischen vier Getreidesorten, pflanzt diese mit einem Traktor auf euren Feldern an, mäht sie später per Mähdrescher und verkauft euer Erntegut. Das erhaltene Geld pumpt ihr direkt wieder in eure Farm. Im Agrar-Shop könnt ihr über 100 von 26 Herstellern lizenzierte Originaltraktoren und -geräte kaufen. Dazu gehören auch Mähdrescher oder Pflugmaschinen. Daneben gibt es Tiere wie Kühe, Schafe oder Hühner im Angebot. Mit Milch oder Eiern lässt sich im Spiel ebenfalls das Konto aufbessern.
Wenn’s mal wieder länger dauert
In wählbaren Zeitabständen erhaltet ihr Missionsaufgaben. In einer müsst ihr das Gras auf einem Baseball-Feld mähen. Mehr als Beschäftigungstherapie ist das aber nicht: Euer PDA, eine Art Smartphone, zeigt euch neben dem aktuellen Wetter und eurem Tagesumsatz auch euer nächstes Ziel an. Vorher kauft ihr den passenden Rasenmäher und fahrt dann mit dem 11 km/h langsamen Gefährt gefühlte 20 Minuten durch die Spielwelt – um dann im Schneckentempo das Grün zu mähen. Das ist zwar authentisch, aber extrem langwierig.
Die Steuerung ist dabei oftmals umständlich. Simple Elemente wie die Hupe oder ein Warnlicht bedient ihr mit zwei Knöpfen – obwohl beide keine echte Funktion im Spiel haben. Der größte, wenn auch ungewollte Spaßfaktor ist der Fahrzeugtempomat: Einmal eingeschaltet, schafft ihr es auch mit dem langsamsten Gefährt locker über jeden noch so steilen Berg. Insgesamt ist die Bedienung zu Beginn aufgrund von Mehrfachbelegungen erschlagend. Immerhin blendet der Titel zu jeder Zeit die aktuell ausführbaren Steuerungsaktionen in der oberen linken Bildschirmecke ein.
Audiovisuelle Bruchlandung
Optisch erwarten euch matschige Bodentexturen und urplötzlich aufpoppende Objekte wie Bäume oder ganze Bergketten. Eine Kollision mit einem Baum stoppt euch wie von Geisterhand. Zum Ende einer Konsolengeneration ist das nicht mehr akzeptabel.
Akustisch gibt es im Menü noch passende Country-Instrumentalmusik - im Spiel dagegen fast nur Stille. Die immerhin authentisch klingenden Motorengeräusche sind die einzigen Töne im Spiel, klingen auf Dauer aber eintönig. Es gibt auch keine Sprachausgabe, nur ab und zu ist leises Vogelgezwitscher auszumachen. Das war es dann aber auch schon.
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