Test - Killzone 3 : Rotaugen im Visier
- PS3
Die Helghast sind kein freundliches Völkchen, wie wir bereits in Killzone und dessen Nachfolger erfahren durften. Zum Glück für die Protagonisten Rico und Sev sind die Feinde auch untereinander zerstritten. Denn dies ist für die Helden die einzige Chance, auf dem Planeten Helghan zu überleben. Killzone 3 ist sicher eines der bestaussehenden Spiele auf der PS3. Ob unter der schönen Schale aber auch ein Shooter mit Gehalt zu finden ist?
Die Geschichte von Killzone 3 geht dort weiter, wo sie mit dem letzten Teil aufhörte. Die Interplanetary Strategic Alliance, kurz ISA, hat es geschafft, die Helghast-Spitze zu dezimieren und Diktator Visari auszuschalten. Doch wenn der alte Machthaber tot ist, buhlen bald eine paar neue Möchtegern-Bosse um dessen Thron. Darunter der militärische Obermotz Admiral Orlock sowie der Waffenfabrikant Jorhan Stahl, in der englischen Ausgabe gesprochen von „Uhrwerk-Orange"-Schauspieler Malcom McDowell. Die beiden haben allerdings komplett unterschiedliche Ansichten, wie man der Bedrohung durch die ISA begegnen soll. Der Machtkampf droht zu eskalieren.
Wer hat sich denn das ausgedacht?
Wir erwarten bei der Geschichte eines Shooters ja nicht gerade ein nobelpreiswürdiges Script. Killzone 3 steht aber auch im Vergleich zu anderen Spielen des Genres diesbezüglich sehr schwach da. „Nazis from outer Space" mögen ja auf dem Reißbrett eine akzeptable Idee sein. Allerdings sind sie hier so eindimensional dargestellt, dass es sogar den "Indiana-Jones"-Filmen die Schamesröte ins Gesicht treiben würde.
Hinzu kommt, dass durch die beinahe comicartige Inszenierung der Helghast-Spitze, die einen großen Teil der Geschichte einnimmt, jegliche Ernsthaftigkeit verloren geht. Unfreiwillige Lachkrämpfe sind garantiert. So dient die Geschichte bis zum abrupten Ende nur dazu, die Missionen mit Ach und Krach einigermaßen zusammenzuhalten. Hier verdient sich das Spiel keine Lorbeeren.
Spielerische Vielfalt
Sev und Rico sind während 80 Prozent des Spiels gemeinsam unterwegs und auch sonst steht dem Spieler immer ein NPC zur Seite. Kein Wunder also, dass ihr die Kampagne auch zu zweit im geteilten Bildschirm zocken dürft. Dies macht vor allem erfahrenen Helghast-Jägern Spaß, der allerdings teilweise von heftigen Ruckelanfällen getrübt wird. Und warum man den Kooperationsmodus nicht online spielen kann, wissen wohl nur die Helghan-Götter - und vielleicht auch die Entwickler von Guerrilla Games.
Eigentlich schade, denn spielerisch gehört die Kampagne vor allem durch ihren Abwechslungsreichtum zum Besten, was das Genre zu bieten hat. Normale Schießereien wechseln sich ab mit der verzweifelten Verteidigung einer ISA-Stellung oder einem Sniper-Einsatz, der den eigenen Truppen den Vormarsch erleichtert. Mal müssen die beiden Helden in Mechs den Kampf gegen feindliche Panzer aufnehmen, mal fliegende Wachdrohnen vom Himmel schießen oder in zwei heißen Verfolgungsjagden feindliche Fahrzeuge abschütteln. Aber auch eine kurze Schleichsequenz und sogar eine Space-Shooter-Szene sind im Spiel zu finden.
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