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Test - Killer Klowns from Outer Space - Test : Bekloppt, aber geil: Alien-Clown-Horror als Multiplayer-Shooter

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Coulrophobie nennt sich im Fachjargon die Angst vor Clowns, und nicht wenigen Menschen sind die dauergrinsenden Spaßmacher tatsächlich auch irgendwie unangenehm. Wer bisher von dieser Phobie verschont geblieben ist, dem kann geholfen werden. Spätestens nach ein paar Partien Killer Klowns from Outer Space: The Game lernt ihr Clowns sicherlich fürchten oder zumindest mal hassen, was allerdings sicher nicht an einem schlechten Spiel liegen wird.

Killer Klowns from Outer Space: The Game (ja, die Aliens schreibt man wirklich mit “K”!) ist das neueste Werk von Illfonic, die bereits für asymmetrische Multiplayer-Titel wie Ghostbusters: Spirits Unleashed und Predator: Hunting Grounds verantwortlich zeichneten. Die Erfahrung im Genre (und vor allem auch mit 80er-Jahre-Filmlizenzen) merkt man dem Spiel direkt an. Mit viel Liebe zum Detail widmet sich das amerikanische Studio dem Kult-Horrorfilm und lässt dabei kein Klischee aus. Und genau so muss das auch sein.

Pennywise-Fanclub Crescent Grove Ost e.V.

Außerirdische, die eine amerikanische Kleinstadt überfallen, hat das Kino im Laufe seiner Geschichte ja schon so einige erlebt. Allerdings sehen die wenigsten davon aus wie schlecht geschminkte Clowns, schießen mit einer Popcorn-Bazooka und spinnen ihre Opfer in Kokons aus Zuckerwatte ein. Genau diese Lücke füllte 1988 der Film Killer Klowns from Outer Space (lief in Deutschland übrigens unter dem verwirrenden Namen “Space Invaders”). Obwohl er seinerzeit nicht gerade erfolgreich war, hat er sich im Laufe der Jahre doch einen gewissen Kultstatus erarbeitet. Nicht zuletzt aufgrund des abgefahrenen Designs seiner Aliens und deren Arsenal.

Perfekte Vorlage also für den asymmetrischen Multiplayer in Killer Klowns from Outer Space: The Game. Drei Klowns machen Jagd auf sieben Bewohner der Kleinstadt Crescent Grove, während die wiederum versuchen, zu überleben und der Invasion zu entkommen. Aufseiten der Aliens habt ihr dabei die Wahl zwischen verschiedenen Sorten an Klowns, die alle von Charakteren aus dem Film inspiriert sind. Tracker kann sehr lange sprinten und seine Opfer bereits aus großer Distanz hören, Tank ist zwar sehr langsam, verfügt dafür aber über ein ansehnliches Polster an Lebenspunkten und so weiter.

Richtig spannend wird es allerdings bei der Auswahl an Waffen und Fähigkeiten. Auch hier hat sich Illfonic stark am Film orientiert und so ziemlich jedes Gadget übernommen, das die Vorlage bietet, bis hin zum lebendigen Hund aus Luftballons, der dabei hilft, die Überlebenden auf der Karte aufzuspüren. Insgesamt ist die ganze Klown-Fraktion toll designt, trifft voll ins Herz von Nostalgikern und tritt trotz aller Albernheit gruselig genug auf, sodass jeder auf seine Kosten kommen kann. Bei den Menschen sieht das allerdings ein bisschen anders aus.

Das liegt vor allem daran, dass es bei den Überlebenden nicht so richtig etwas auszurüsten gibt. Waffen müssen auf der Map erst gefunden werden und obwohl mehrere Archetypen zur Auswahl stehen, scheinen die keinen erkennbaren Einfluss auf das Spiel zu haben. Der “Heroic”-Archetyp soll laut Beschreibungstext zum Beispiel immer cool bleiben und anderen selbstlos helfen. Keine Ahnung, ob das jetzt für irgendwelche Boni sorgt oder nur als Aufforderung zum Roleplay dient.

Im Vorfeld hatten uns die Entwickler noch erzählt, dass manche Charaktere schneller laufen oder besser Dinge reparieren können. Wenn es diese Mechanik am Ende ins Spiel geschafft haben sollte, dann ist die Erklärung dazu zumindest sehr gut versteckt.

Send in the Klowns

Seid ihr dann mit eurer Auswahl zufrieden, geht es endlich auf eine der fünf Maps. Die reichen von der Innenstadt von Crescent Grove über den örtlichen Liebeshügel, auf dem verliebte Pärchen gerne “parken” und dabei den Blick über die Stadt genießen, bis zum klassischen, nächtlichen Vergnügungspark. Mein persönliches Highlight ist allerdings das Clown Summer Camp.

So ein Sommercamp ist ja bereits ein beliebter Schauplatz für Slasher-Filme à la Freitag der 13. oder Horrorspiele wie The Quarry. Im typischen Killer-Klown-Humor ist das Thema dieses Camps allerdings ausgerechnet Clowns. Da wo die Bewohner von Crescent Grove also als Kinder noch jonglieren, Ballontiere basteln und Einradfahren geübt haben, müssen sie jetzt vor gruseligen Clown-Aliens fliehen. Hoffen wir mal, dass irgendwo noch ein Einrad herumsteht.

Rein spielerisch fallen die Karten allerdings alle mehr oder weniger identisch aus. Die Klowns machen sich auf die Suche nach den Überlebenden, um diese entweder direkt abzumurksen oder in Zuckerwatte-Kokons einzuwickeln und anschließend als Energiequelle für ihre Maschinen zu benutzen. Davon gibt es auf jeder Map vier Stück, die dann anfangen, kleine Lakaien auszuspucken, welche nach Snacks (aka Menschen) Ausschau halten.

Auf diese Art gleichen die Klowns ihre zahlenmäßige Unterlegenheit aus und erlangen mehr Kontrolle über die Karte. Sollten nach 15 Minuten noch lebendige Überlebende auf der Karte sein, dann beginnt automatisch die Klownpokalypse und eine riesige Druckwelle (natürlich aus Zuckerwatte) killt die restlichen Menschen.

Zuckerschock und Herzrasen

Die wiederum haben natürlich überhaupt keinen Bock auf Sterben und versuchen dem ganzen Zirkus möglichst schnell zu entkommen. Jedoch klingt das einfacher, als es in der Praxis ist. Wollt ihr zum Beispiel durch das abgesperrte Tor über die wackelige Brücke fliehen, dann muss erst einmal die Zuckerwatte weg, mit der die Klowns alle Ausgänge versperrt haben. Anschließend braucht ihr einen Schlüssel, müsst den ins Schloss stecken und den auch noch umdrehen. Jeder einzelne dieser Schritte dauert zum einen eine halbe Ewigkeit und geht nur schneller, wenn ihr in kleinen Minispielen im richtigen Moment die entsprechende Taste drückt.

An sich alles nicht sonderlich kompliziert, wenn einem allerdings die gesamte Klown-Brigade auf den Fersen ist, dann greift man schon häufiger mal daneben. Vom Prinzip her erinnert das natürlich stark an Genre-Kollegen wie Dead by Daylight mit seinen rumpeligen Generatoren und sorgt für ordentlich Panik. Ist der Zuckerkram mal weg, benötigt ihr immer noch den Schlüssel zum Tor und hier kommt die eigentliche zentrale Mechanik für Menschen ins Spiel.

Killer Klowns from Outer Space: The Game - Meet the Klowns - Trailer

Das Team hinter Killer Klowns from Outer Space: The Game - das kommende, asymmetrische Multiplayer-Horrorspiel, das auf dem ikonischen MGM-Film von 1988 basiert - hat einen neuen Trailer vorgestellt. Dieser präsentiert die Stars des Spiels: Mörderische, außerirdische Killer-Klowns.

Auf der Karte warten Hunderte von Behältern, die durchsucht werden wollen und euch mit Waffen, Heilgegenständen oder eben Items versorgen, die zur Flucht dienen. Der Clou daran ist, dass verschiedene Ausgänge auch unterschiedliche Items benötigen. Ist ja ganz nett, wenn ihr das Schloss zur Brücke freigemacht habt, aber wenn ihr dann statt des zugehörigen Schlüssels nur Zündkerzen für das Boot oder die Key Card für den Bunker findet, dann geht der Puls schnell Richtung Belastungsgrenze. Vielleicht dann zur Beruhigung doch erst mal eine Runde in den Zirkus …

Ab dem 4. Juni könnt ihr eure Klown-Phobie auf Playstation 5, Xbox Series X|S und dem PC ausleben. Dank Crossplay-Funktion sogar mit Kumpels über alle Plattformgrenzen hinweg.

Greift zu, wenn...

… ihr Katz-und-Maus-Spielen wie Dead by Daylight etwas abgewinnen könnt und Bock auf 80er-Jahre-Trash habt.

Spart es euch, wenn...

… ihr unter Coulrophobie leidet.

Fazit

Sebastian Ruppert - Portraitvon Sebastian Ruppert
Die völlig irre, aber erstaunlich gelungene Alternative zu Dead by Daylight

Ich bin mir nicht ganz sicher, was Illfonic dazu bewogen hat, sich ausgerechnet die Killer-Klowns-Lizenz zu schnappen, wo der Film im Gegensatz zu Predator oder Ghostbusters doch allenfalls in Trash-Liebhaber-Kreisen bekannt ist. Aber egal, ob die Lizenz gerade einfach billig war oder es da im Team diesen einen Hardcore-Klown-Fan gab, das Ergebnis kann sich definitiv sehen lassen.

Selbst, wenn man den Klown-Style mal komplett ausblendet, bleibt immer noch ein richtig gut ausbalancierter, asymmetrischer Multiplayer-Titel übrig. Obwohl (oder gerade weil) sich beide Seiten so extrem voneinander unterscheiden, hatte ich zu keinem Zeitpunkt das Gefühl, dass eine von beiden Fraktionen wirklich bemerkenswert im Vorteil gewesen wäre. Zwar verfügen die Klowns über die wesentlich mächtigere Bewaffnung und Skills wie extrem weite Sprünge oder Hypnose, aber einmal um die Häuserecke gerannt und der Zuckerwatte-Strahl kann einen zum Beispiel schon nicht mehr erreichen.

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Habt ihr als Überlebender dann auch noch Glück und findet eine Klingenwaffe, so schneidet ihr euch einfach selbst aus den Kokons frei (oder eure Mitspieler, wenn ihr denn so nett seid) und jagt damit den Klowns einen ordentlichen Schrecken ein. Besonders gegen Wurfwaffen sind die Aliens anfällig, da ein einziger Treffer auf die Nase sie schon ausknockt.

Wer eine Alternative zu den Platzhirschen sucht oder sich ärgert, dass man bei Dead by Daylight noch immer nicht Pennywise spielen kann (Jeffrey Hawk vergessen wir einfach bitte mal kurz), für den sind die Killer Klowns definitiv mal ein paar Runden wert. Vielleicht entdeckt man ja doch noch seine Liebe zu Ballontieren, Zuckerwatte und roten Nasen.

Überblick

Pro

  • abgedrehtes Design im 80er-Trashfilm-Stil
  • ausbalanciertes Gameplay für knackige 15 Minuten-Sessions

Contra

  • (noch) recht wenige freischaltbare Cosmetics
  • 10 benötigte Spieler pro Runde können zu längeren Wartezeiten führen
  • Fraktionswahl ist immer zufällig

Awards

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