Länderauswahl:
Du wurdest von unserer Mobile-Seite hierher weitergeleitet.

Test - Tritton Katana HD 7.1 Wireless : HDMI-Headset gefällig?

  • Multi
Von  |  | Kommentieren

Eigentlich ist es ein bisschen erstaunlich, dass bisher noch kein anderer Headset-Hersteller auf die Idee gekommen ist, seinen Brüllbügel via HDMI zu füttern. Stattdessen dürfen wir uns immer noch mit USB- oder Analoganschlüssen herumschlagen. Somit feiert das Tritton Katana HD 7.1 Wireless ein echtes Alleinstellungsmerkmal, lässt sich das mit knapp 200 Euro aber auch ordentlich bezahlen. Lohnt sich die Ausgabe?

Der erste Eindruck vom Katana ist nicht unbedingt berauschend. Wir haben die weiß-orangefarbene Ausführung ergattert, die unwillkürlich ein wenig an „Star-Wars“-Droiden erinnert. Weiße Bügel und Ohrmuscheln mit orangefarbener Innenseite, dazu schwarze Polster. Mit Sicherheit nicht jedermanns Sache. Aber die Polster sind recht weich, die Ohrmuscheln können gedreht und etwas geneigt werden. Aufgrund dieser beweglichen Elemente wirkt das Headset allerdings beim ersten Anfassen eher klapprig und billig, auch wenn es bei näherem Hinsehen durchaus robust verarbeitet ist.

Druckvoll, aber nicht beim Sound

Auch beim Aufsetzen zeigt sich ein gemischtes Bild. Die Ohrmuscheln umschließen die Lauschlappen recht dicht und angenehm. Der seitliche Druck des Headsets ist jedoch mächtig und dürfte bei längeren Sitzungen schnell für Kopfschmerzen sorgen, außer ihr habt einen eher kleinen Schädel und tragt keine Brille. Negativ fällt außerdem auf, dass das Plastik der Ohrmuscheln bei jeder Berührung unangenehm laut hallende Geräusche erzeugt. Könnte man verschmerzen, schließlich nutzt man das Headset nicht als Trommel, unangenehm bleibt es aber. In Sachen Verarbeitung und Passform wird das Katana seinem Preis insgesamt jedenfalls nicht gerecht.

Die Bedienung des Headsets geht in Ordnung. Der An-Aus-Schalter sowie der Switch für den Surround-Modus befinden sich an der Innenseite des Kopfbands oberhalb der Ohrmuscheln und können so nicht versehentlich aktiviert werden. Schalter für Lautstärke und Mute für Spiel-Sound und Chat befinden sich an der Rückseite oben an den Ohrmuscheln und sind leicht bedienbar.

Das Mikrofon ist abnehmbar und der Mikrofonarm hinreichend flexibel. Zudem zeigt euch eine Signalleuchte, ob das Mikrofon aktiv ist oder nicht. Weniger schön ist, dass der Mikrofonarm für unser Empfinden zu leicht gedreht werden kann. Wer beim Zocken gern und viel chattet, wird mit dem Katana-Mikrofon aber ohnehin nicht glücklich. Zum einen ertönt ein permanentes, nicht zu beseitigendes Grundrauschen, zum anderen wirkt der Chat-Klang insgesamt sehr dumpf und nicht präsent genug. Bei der Preisklasse muss man mehr erwarten können.

HDMI statt Klinke oder USB

Angeschlossen wird das Headset mal etwas anders. Ein Wireless-Sender wird nämlich per HDMI-Kabel (ein 1-Meter-Kabel liegt bei) zwischen eure Konsole oder den PC und die Glotze beziehungsweise den Monitor geklemmt. Der Sender muss zusätzlich noch per USB mit Konsole oder PC verbunden werden, damit er mit Saft versorgt wird. Weitere Kabel sind nur bei der Xbox notwendig, damit ihr chatten könnt. Ein entsprechendes Klinkenkabel gehört aber mit zum Lieferumfang, ebenso wie ein USB-Ladekabel für den Headset-Akku. Der ist übrigens mit etwa 15 Stunden Laufzeit einer der langlebigeren Vertreter seiner Art.

Der Vorteil der HDMI-Lösung ist natürlich die Vielseitigkeit. Ohne großes Lizenzbrimborium kann das Katana an allen Geräten mit HDMI-Output genutzt werden. Weniger schön ist, dass der Passthrough auf 1080p begrenzt ist. Sprich, wer an seinem PC höhere Auflösungen fährt, muss auf einen sekundären HDMI-Ausgang zurückgreifen. Die Lösung an sich gefällt ansonsten aber gut und ist schnell eingerichtet.

Gute Positionierung, mäßiger Klang

Der Sound des Headsets selbst sollte eigentlich aufgrund des HDMI-Anschlusses einiges hergeben. Punkte sammelt der Surround-Sound vor allem bei der Positionierung der Klangquellen. In dem Bereich gibt es wenig zu meckern. Man kann sehr gut wahrnehmen, aus welcher Richtung Geräusche an euer Ohr dringen. Der Klang des Headsets selbst wiederum schafft es nicht zu überzeugen. Die Bässe sind zwar kräftig, wirken aber rumpelig und undefiniert. Die Mitten sind knackig und gehen in Ordnung. Bei den Höhen wiederum fehlt es deutlich an Klarheit und Brillanz. Da nutzen auch die Equalizer-Presets für Gaming, Musik und Film herzlich wenig.

Fürs Spielen geht der Sound mit etwas Augenzudrücken gerade noch in Ordnung, Filme oder Musik möchte man damit eigentlich nicht hören. Auch in dem Bereich bleibt das Katana deutlich unter dem, was man für den Preis erwartet und andere Headsets nahezu spielend besser hinbekommen.

Fazit

Andreas Philipp - Portraitvon Andreas Philipp
Gute Idee, weniger gute Umsetzung

Von der Idee her ist das Tritton Katana ein interessantes Headset. Man fragt sich, warum bisher noch kein Hersteller auf den Trichter gekommen ist, den Sound via HDMI abzugreifen und in die Ohren zu pusten. Auch punktet das Headset in der Handhabung dank guter Akkulaufzeit, ordentlicher Reichweite und relativ sinnvoll angeordneter Bedienelemente.

Für den Preis von rund 200 Euro kann man in Summe allerdings deutlich mehr erwarten. Die Verarbeitung ist robust, wirkt aber billig. Die Bequemlichkeit leidet unter starkem seitlichem Druck. Für den Voicechat mangelt es an Mikrofon- und Klangqualität und auch der Sound des Headsets ist insgesamt maximal als solide zu bezeichnen. Trotz guten Konzepts passen Preis und Leistung hier nicht zusammen. Schade.

Überblick

Pro

  • lange Akkulaufzeit
  • an allen Geräten mit HDMI-Output verwendbar
  • entgegen dem ersten Eindruck robuste Verarbeitung
  • sinnvoll angeordnete Bedienelemente
  • neuartiges Konzept
  • gute Surround-Wirkung

Contra

  • wirkt aufgrund der beweglichen Elemente ziemlich klapprig
  • sehr starker seitlicher Druck
  • bei Berührung recht laute Hallgeräusche der Ohrmuscheln
  • Mikrofon mit hörbarem Grundrauschen
  • dumpfer Chat-Sound
  • Bässe und Höhen eher unbefriedigend
  • Probleme oberhalb von 1080p
  • hoher Preis

Kommentarezum Artikel