Test - James Bond 007: Ein Quantum Trost : Lizenz zum Taschenagenten erteilt?
- DS(i)
Nachdem die Next-Gen-Fassungen aus unserem Testlabor ausgelaufen sind, hat James Bond nun auch auf dem Nintendo DS die Lizenz zum Töten erhalten. Das Handheldspiel unterscheidet sich grundlegend von den übrigen Versionen, doch ist es damit auch zwangsläufig schlechter?
Im Namen ihrer Majestät
Anstatt Treyarch hat sich Vicarious Visions der Handheld-Portierung angenommen. Was die Story anbelangt, so ist James Bond 007: Ein Quantum Trost allerdings mit den anderen Fassungen identisch. Nach wie vor schlüpft ihr in die Haut des britischen Geheimagenten und müsst der Quantum-Organisation und dem Geschäftsmann Dominic Greene das Handwerk legen. Die Ereignisse von Casino Royale werden dabei in Form von Flashbacks in die Handlung des aktuellen Kinostreifens eingeflochten. Hardware-bedingt sind die aufwändigen Render-Zwischensequenzen entfernt und auf dem Klapp-Handheld gegen textlastige Standbilder ersetzt worden.
Schleichen, kämpfen, töten
Im Spiel seht ihr Bond stets aus einer weit entfernten Third-Person-Perspektive und müsst Schergen je nach Missionsziel entweder mit der Pistole ausschalten oder euch verstohlen an sie heranschleichen und mit einem Stealth-Move außer Gefecht setzen. Gesteuert wird der Gentlemen-Spion, indem ihr mit dem Stylus auf den Bildschirm tippt. Eure Waffe wird wahlweise durch den Aktions- oder den Schulter-Button aus dem Smoking gezogen, um anschließend per Stylus-Eingaben abgefeuert zu werden.
Geht euch die Munition aus oder rückt euch ein Widersacher zu dicht auf die Pelle, ist es ratsam, mit Nahkampf-Moves zu agieren. Dazu haltet ihr einfach einen der Aktions-Buttons gedrückt, woraufhin das Spiel automatisch in eine Nahansicht wechselt und ihr Bond über die Schulter blickt. Indem ihr mit dem Stylus Schlagrichtungen zeichnet, gibt er seinem Gegenüber eins auf die Zwölf. Wollt ihr hingegen einen Angriff blocken, tippt ihr in die linke beziehungsweise rechte Ecke des Screens. Wer geschickt kontert, haut den Feind zudem mit einer besonders spektakulären Schlagkombination aus den Puschen.
Akute Sehschwäche trotz guter Augen
Ein großes Manko ist das stark begrenzte Sichtfeld in der Handheld-Fassung. Feinde werden zwar durch einen Pfeil angezeigt, allerdings sind sie erst relativ spät auf dem Bildschirm zu sehen. Das hat zur Folge, dass ihr bereits beschossen werdet, bevor ihr selbst überhaupt aktiv werden könnt. Unfreiwillig hoch angesetzt ist aufgrund dieses Mankos der Schwierigkeitsgrad. Die direkte Konfrontation endet für euch im Bleihagel meist tödlich. Ebenfalls umständlich gelöst ist das Nachladen. Gehen eurem Ballermann die Bleikugeln aus, müsst ihr erst Zeit raubend ins Inventar wechseln, um eure Wumme mit einem frischen Magazin zu füllen.
Paradox, aber tatsächlich wahr: Wo wir in der Next-Gen-Fassung noch die äußerst fairen Checkpoints gelobt haben, müssen wir diese in der Handheld-Adaption leider Gottes anprangern. Sobald ihr zu viele Schüsse eingesteckt habt und das Zeitliche segnet, seid ihr gezwungen, den gesamten Spielabschnitt von vorne zu beginnen. Den Frust können auch die Chips, die ihr von getöteten Feinden erhaltet, nicht lindern.
Diese tauscht ihr zwischen den Missionen gegen Bond-Points, die sich wiederum in nette Upgrades investieren lassen. Auf diese Weise verbessert ihr etwa Schlagstärke oder Treffsicherheit. Neben den Pokerchips finden sich in den Smokings getöteter Feinde Spielkarten, mit denen sich Bonds Fertigkeiten temporär aufwerten lassen.
Pixel zählen
Leider kann die Handheld-Fassung von James Bond 007: Ein Quantum Trost sowohl grafisch als auch klanglich nur halbwegs überzeugen. Das Spielgeschehen ist arg pixelig dargestellt, die Innenräume sind langweilig designt und die Waffensounds extrem dumpf. Zugute halten muss man allerdings die Sprachausgabe, für die man die deutschen Synchronsprecher anheuerte. Hinzu kommt das musikalische Bond-Thema, welches das Spielgeschehen ordentlich unterstreicht.
Kommentarezum Artikel