Test - Jagged Alliance 2: Wildfire : Jagged Alliance 2: Wildfire
- PC
Wiederbelebung einer Legende oder simpler Abklatsch? I-Deal Games bringt uns ein Remake des genialen Rundenstrategie-Klassikers 'Jagged Alliance 2'. Wir waren neugierig und schlossen uns der Söldnertruppe in Arulco an.
Die etwas älteren Spieler werden sich sicherlich mit Wonne an einen der großen Klassiker des Taktik-Genres erinnern, nämlich die legendäre 'Jagged Alliance'-Reihe von Sir-Tech, um die es nach der Schließung des Studios und dem Ende des bereits in Entwicklung befindlichen dritten Teiles finster aussah. Nun hat sich ein kleines Studio aufgemacht, den zweiten Teil der Serie in einem Remake aufzupolieren. Wiederbelebung einer Legende oder simpler Abklatsch?
Die Story schickt euch in die Bananenrepublik Arulco, welche von einem Kartell unter der Drogenbaronin Deidranna ordentlich zu leiden hat. Mit einem selbst erstellten Söldner und einer Truppe aus angeheuerten Kämpfern reist ihr dorthin, um mit Guerilla-Taktiken dem Treiben des Kartells ein Ende zu setzen. Spielerisch bietet 'Jagged Alliance 2: Wildfire' rundenbasierte Taktikkost, in welcher ihr euren Söldnertrupp ähnlich wie in einem Rollenspiel ausrüstet und aus der Iso-Perspektive durch die verschiedenen Abschnitte der Spielwelt lenkt. Im Rahmen der Singleplayer-Kampagne (ein Multiplayer-Modus ist nicht vorhanden) bieten sich Gelegenheiten zur Interaktion mit NPCs, um die Story voranzubringen, aber auch die Beziehungen der Söldner untereinander spielen durchaus eine Rolle.
Das Gameplay wurde eins zu eins vom großen Original übernommen. Ihr steuert eure Söldner in Echtzeit durch die Umgebungen. Bei Feindbegegnung wird in einen rundenbasierten Kampf-Modus umgeschaltet, in welchem ihr Aktionspunkte fürs Schießen, Bomben legen, Granaten werfen, Verletzte behandeln oder Schlösser knacken verwenden könnt. Die Effektivität eurer Aktionen richtet sich unter anderem nach den Charakterwerten der einzelnen Söldner, von denen ihr zwischen den Einsätzen jederzeit neue anheuern könnt. Jeder Söldner verfügt zudem über ein Inventar, in welchem ihr zahlreiche realistische Waffen und Ausrüstungsgegenstände wie Verbandskästen oder Kevlar-Rüstungen bunkern könnt. Bis zu zehn Söldner könnt ihr auf einen Schwung in ein Gebiet schicken und ihnen Trupps und Rollen zuweisen.
Die originalen Maps wurden weiträumig überarbeitet und bieten wesentlich mehr Deckung, was die Kämpfe gegen die verbesserte KI alles andere als einfach macht - trotz der drei Schwierigkeitsgrade. Weitere Neuerungen umfassen neue Waffen, ein verändertes Waffenbalancing (was aber wohl nur für Hardcore-Fans der Reihe sichtbar ist) sowie neue Söldner und Gegner. Taktisches Denken wird im ganzen Spiel sehr groß geschrieben, die geschickte Nutzung von Deckung und Positionierung der eigenen Söldner kann über Sieg oder Niederlage in den zahlreichen Maps entscheiden.
Die Präsentation des Spieles gibt sich allerdings, gelinde gesagt, altbacken. Zwar wurde die Auflösung auf 1024x768 aufgebohrt, die 2D-Grafik lockt aber keinen Hund mehr hinterm Ofen hervor. Auch die Soundkulisse gibt sich wechselhaft – so klingen die Waffen durch die Bank gut, die Sprachausgabe schwankt jedoch zwischen hervorragend und kläglich.
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