Test - Iron Man 2 : Wenn der Stahl rostet
- PS3
- X360
- Wii
- DS(i)
Im Kino scheint Tony Starks zweites Abenteuer auf zwiespältige Meinungen zu treffen. Während die einen der Meinung sind, dass trotz des Star-Ensembles von Iron Man 2, bestehend aus Robert Downey Jr., Mickey Rourke und Scarlett Johansson, eine in Bezug auf Erzählweise und Actioneinlagen schwach zusammengewürfelte und seelenlose Comic-Umsetzung abgeliefert wurde, sind andere hellauf begeistert. Das gleichnamige Videospiel für X360, PS3, Wii und DS(i) hat mit solchen Meinungsdifferenzen nicht zu kämpfen, denn hier braucht man nicht lange diskutieren: Iron Man 2 ist Schrott!
Wenn der Müllmann zweimal klingelt
Schon die Videospielumsetzung von Iron Man war seinerzeit eine - um nichts schönzureden - echte Katastrophe. Der zweite Teil macht nichts besser. Das sah SEGA offenbar schon vor Veröffentlichung der Umsetzung ein. Da ist es wohl nur die logische Konsequenz, dass das für das Projekt zuständige Entwicklerstudio in San Francisco indes seine Schotten dicht gemacht hat. Warum Iron Man 2 das Grauen in Videospielform ist, verdeutlichen nahezu sämtliche Aspekte des Spiels.
Etwas überraschend hangelt sich Iron Man 2 nicht direkt an der Geschichte der Filmvorlage entlang, sondern steigt mitten im Geschehen ein. So wird der Stark-Tower von Raketen attackiert, für die der Roxxon-Konzern verantwortlich zeichnet. Der hat sich vor Kurzem die Firma Hammer Industries einverleibt. Bei Advanced Idea Mechanics werden derweil gepanzerte Kampfanzüge gefertigt, die eine Gefahr für den Weltfrieden darstellen. Ein wenig unverständlich ist diese Ausrichtung schon, da wegen der vielen, nicht weiter eingeführten Figuren die Handlung nur für beinharte Iron-Man-Fans verständlich ist. Hinzu kommt, dass der Film viel Potenzial geboten hätte, dieses aber letztendlich nicht genutzt wurde.
Die Handlung wird in gewöhnlichen Ballermissionen erzählt, wobei ihr natürlich in einen figurbetonten Kampfanzug schlüpft. Erzählerisch haben sich die Entwickler leider nicht mit Ruhm bekleckert. Lieblos aneinandergetackerte Zwischensequenzen, die von einer schwachen deutschen Synchronisation begleitet werden, spinnen den wirren Handlungsfaden weiter. Lediglich Iron-Man-Fans können hier, wie bereits erwähnt, folgen. Die Zwischensequenzen sind zudem völlig unspektakulär in Szene gesetzt und pixelig aufgelöst. Die Synchronisierung wirkt gestelzt, Lippensynchronität ist den Entwicklern ein Fremdwort.
Verwirrung und wenig Spielspaß
Das spielerische Konzept verspricht auf dem Papier Großes: Viel Krawumm, weitläufige Landschaften mit allerlei zerstörbaren Gebäuden, viele Blechkontrahenten und jede Menge herumfliegende Bleigeschosse. Dazu bekommt Tony Stark Unterstützung von Sidekick War Machine. Beide müssen sich in Eskort- und Verteidigungsmissionen beweisen. Egal, was euer Ziel ist: Immer läuft es darauf hinaus, alle Feinde in einem Gebiet abzuschießen. Dass die Gefechte mit Iron Man und War Machine in den Niederungen des Spielspaßkellers angesiedelt sind, kommt nicht von ungefähr.
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