Test - Iron Danger : Das Rollenspiel mit der Zeit

Das Rückspul-Feature von Iron Danger gefällt mir sehr gut, ebenso der leicht schräg anmutende Mix aus Nordmann-Saga und Transformers-Story. Ich hatte zwar anfangs Probleme, die strategischen Möglichkeiten des Systems voll auszureizen, weil ich mich erst daran gewöhnen musste, jede Aktion in Herzschlägen zu messen, doch nach ein paar Fehlversuchen machte es Klick. Mit jedem weiteren Scharmützel erkannte ich neue strategische Facetten – insbesondere was die Nutzung der Umgebung angeht - und klopfte mir dafür ermutigt auf die Schulter.

Gerne hätte ich Iron Danger dafür einen Games Award vermacht, doch ein paar Kleinigkeiten lassen das nicht zu. Das Skillset erfährt eine interessante Fortentwicklung, aber ein Rollenspiel-Strategie-Mix dieser Art hätte in meinen Augen eine sekundäre Charakterebene in Form von Shops, Waffen, Accessoires und Rüstungen gutgetan. Die beiden Helden und die gelegentlich eingestreuten Nebenfiguren sind so empfindlich, dass sie schon nach wenigen gegnerischen Treffern über den Jordan gehen. So praktisch das Rückspul-Feature auch ist, so nervig erscheint es, ständig davon Gebrauch machen zu müssen, sobald man nur eine einzige gegnerische Aktion falsch einschätzt. Zudem hätte ein wenig mehr manuelle Charakterpflege von der leicht einfältigen, streng linearen Handlungsstruktur abgelenkt.

Davon abgesehen hatte ich viel Spaß dank einer angemessenen Herausforderung und einer ansprechenden Präsentation, die eingangs noch gewöhnlich erscheint, aber mit fortlaufendem Spiel immer schöner wird. Iron Danger ist mit Sicherheit kein Pflichtfutter, aber ein guter Zeitvertreib für Strategie-Fans mit Hang zu Rollenspiel-Elementen.

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