Test - Iiyama ProLite X4071UHSU-B1 : Darf's noch etwas größer sein?
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Iiyama hat generell einen guten Ruf bei PC-Spielern. Die Monitore des Herstellers überzeugen allgemein mit guter Bildqualität und schnellen Reaktionszeiten. Mittlerweile widmet sich iiyama auch größeren Aufgaben, was Bildschirmgröße und Auflösung angeht. Der iiyama ProLite X4071UHSU-B1 bringt satte 40 Zoll auf euren Schreibtisch, und das auch noch mit 4K-Auflösung zu einem moderaten Preis von derzeit rund 600 Euro. Wir konnten nicht widerstehen und haben das Monstrum einem Test unterzogen.
Ist das noch ein Monitor oder schon ein Fernseher? Letzteres eher nicht, denn dafür fehlen die entsprechenden Anschlüsse. Tatsächlich ist der ProLite X4071UHSU-B1 ein reinrassiger Desktop-Monitor, der mit immensen 40 Zoll Bildschirmdiagonale reichlich Platz auf dem heimischen Schreibtisch einnimmt. Der Brummer beansprucht jedoch erfreulich wenig Platz, was die Tiefe angeht. Trotz des Formats ist die Aufstelltiefe mit knapp 240 mm sehr gering, wofür die standsicheren, jeweils mit einer Schraube zu befestigenden Standfüße sorgen. Wer möchte, kann das Monstrum aber auch mit einer 200-mm-VESA-Verschraubung an die Wand hängen.
Wenig Ergonomie, viel Ausstattung
Die Größe hat allerdings ihren Preis, denn auf Ergonomiefunktionen wie Höhenverstellung oder Einstellung der Neigung wurde komplett verzichtet. Das ist aber nicht weiter schlimm. Wer eine halbwegs vernünftige Sitzposition hat, wird darauf ohne Weiteres verzichten können. Das Design ist schlicht mit mattschwarzem, schmalem Rahmen und einem kleinen Logo am unteren Rand. Rechts unterhalb befinden sich die Tasten für die Bedienung des OSDs, sie sind somit gut erreichbar. Alternativ ist eine Fernbedienung (ohne Batterien) im Lieferumfang enthalten. Ein praktisches Extra ist der ausziehbare Halter für Kopfhörer an der linken Seite des Gehäuses.
Hinsichtlich der Eingänge ist der Riese gut bestückt. Audio-in- und Kopfhörerbuchse sowie zwei USB-3.0-Ports befinden sich an der Seite. Des Weiteren gibt es USB Uplink, VGA, 1x DisplayPort 1.2 und 3x HDMI 2.0 (4k 60 Hz, MHL). Weniger schön: Die Aussparung für die Anschlüsse ist etwas klein geraten. Bei dicker ummantelten Kabeln entsteht so unschöner seitlicher Druck auf die Buchsen. Alle nötigen Kabel liegen bei: DisplayPort-Kabel, Audiokabel, VGA auf Miniklinke, HDMI sowie DisplayPort auf Thunderbolt (ergo MAC-tauglich) und USB Uplink.
Gute 4K-Darstellung
Das Display arbeitet mit einem MVA-Panel bei einer nativen Auflösung von 3.840 x 2.160 Pixeln und ist somit ein reinrassiger 4Kler. Natürlich können auch niedrigere Auflösungen genutzt werden, die Skalierung zeigt sich als erfreulich sauber. Hohe Bildwiederholraten könnt ihr allerdings ausschließen. Wie bei 4K-Displays derzeit üblich ist bei 60 Hertz das Ende der Fahnenstange erreicht. Das Display ist übrigens nur halb entspiegelt, je nach Aufbau könnt ihr etwas mit Reflexionen zu kämpfen haben, wenn hinter euch noch Lichtquellen stehen.
Wie üblich bei VA-Paneln bringt der ProLite X4071UHSU-B1 einen guten Kontrastwert von 5.000:1 mit. Schwarzwert und Farbdarstellung sind nach entsprechender Kalibrierung überzeugend, wenn auch nicht unbedingt für professionelle Bildbearbeitung geeignet. Die Reaktionszeit wird mit 3 ms (grey-to-grey) angegeben, somit ist der Monitor eines der schnelleren Exemplare der 4K-Klasse. Beim Test mit verschiedenen Spielen traten keine spürbaren Latenzen auf. Profizocker, für welche die Latenz noch wichtiger ist, greifen ohnehin aufgrund der 60-Hertz-Grenze zu anderen Displays.
Gut, aber nicht perfekt
Ganz fehlerfrei ist der Monitor allerdings nicht. Zwar waren bei unserem Testexemplar die von einigen Usern bemängelten Pixelfehler nicht zu entdecken, aber andere Schwächen wurden schnell deutlich. So gibt es im Randbereich ringsherum eine deutliche Schattenbildung von etwa 0,5 cm, die allerdings bei der schieren Größe des Displays im Grunde nicht stört. Auffälliger ist da schon, dass das Bild nicht ganz homogen wirkt, was allerdings ebenfalls an der großen Diagonale liegt. Beim Spielen bemerkt man das weniger, beim Arbeiten auf dem Desktop allerdings umso mehr.
Ansonsten konnte im Overdrive-Modus ein leichtes Ghosting bei Blautönen festgestellt werden, allerdings in verträglichem Rahmen. Sehr unschön hingegen: Die zeitweise auf der Website genannte FlickerFree-Technologie ist tatsächlich nicht vorhanden. Ebenfalls weniger schön sind die beiden 6-Watt-Lautsprecher, die wieder einmal nicht der Rede wert sind. Aber gut, die meisten Spieler haben ohnehin ein Boxenset oder ein Headset am Start. Das OSD ist recht einfach gehalten und kann mittels Tasten oder Fernbedienung problemlos bedient werden. Schön ist, dass eine Bild-in-Bild-Funktion enthalten ist, sodass mehrere Quellen gleichzeitig angezeigt werden können.
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