Test - HyperX Alloy FPS : Minimalistische Shooter-Tastatur im Test
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HyperX, die Gaming-Marke von Kingston, ist längst nicht mehr unbekannt. Vor allem die RAM-Riegel sowie die Cloud-Headsets machten den Hersteller bekannt, der in den letzten beiden Jahren eine satte Million Headsets an den Mann brachte. Erst kürzlich wurde mit dem HyperX Cloud Stinger ein empfehlenswertes, preiswertes Headset auf den Markt gebracht. Mit der Alloy FPS geht der Hersteller neue Wege und veröffentlicht erstmals eine mechanische Tastatur mit Cherry-MX-Blue-Switches.
Für 129 Euro (UVP) könnt ihr euch die HyperX Alloy FPS auf den heimischen Daddeltisch stellen. Ein relativ vernünftiger Preis für eine mechanische Tastatur mit Cherry-Switches, zumal die Ausstattung überzeugt. Gerade wer viel unterwegs ist und bei Freunden oder auf LANs zockt, wird sich über die weich gepolsterte Tasche mit Seitenfach und das abnehmbare, textilummantelte Kabel freuen. Vorbei die Zeiten, als man die Strippe um die Tastatur wickeln musste. Aufgrund des USB-Ladeports am Keyboard wird die Alloy FPS übrigens mit zwei USB-Steckern angeschlossen.
Zudem gehören acht Keycaps nebst Tastenzieher zum Lieferumfang. Damit könnt ihr die häufig genutzten Tasten WASD und 1 bis 4 durch rote Kappen ersetzen. Die WASD-Tasten haben sogar eine Riffelung auf der Oberseite, sodass die Finger nicht abrutschen und ihr jederzeit spürt, ob ihr die Griffel an der richtigen Stelle habt. Ausklappfüße und sehr gute Antirutschgummis gehören ebenfalls zur Ausstattung. Eine Handballenablage ist allerdings nicht im Lieferumfang enthalten. Etwas schade, aber kein Beinbruch, da das Gehäuse ohnehin relativ flach ist.
Schnörkellos und robust
Die Tastatur gibt sich minimalistisch und setzt auf das Frameless-Design. Sprich: Der Rahmen ragt nur minimal über das Tastenfeld hinaus und die Tasten sind nicht versenkt montiert. Dennoch ist die Alloy FPS erstaunlich massiv und schwer, was vor allem am robusten Kunststoffgehäuse mit Metalloberplatte liegt. Dadurch wirkt das Keyboard hochwertig und stabil. Es macht nicht den Eindruck, dass es sich bereits nach zwei oder drei LAN-Sessions in seine Einzelteile auflöst.
Der große Vorteil des Frameless-Designs ist natürlich, dass es für eine Volltastatur mit Ziffernblock recht platzsparend ist. Auf Makro- oder andere Sondertasten wurde zudem verzichtet. Multimedia- und Beleuchtungssteuerung sowie Game-Mode (Deaktivieren der Windows-Taste) sind als Sekundärfunktion einiger Tasten mit der FN-Taste erreichbar.
An der Rückseite der Tastatur befindet sich wie erwähnt ein USB-Port. Der dient allerdings nicht zur Datenübertragung, sondern lediglich als Ladeport, beispielsweise für ein Tablet oder Smartphone. Einerseits ist es etwas schade, dass man dort nicht auch einen USB-Stick oder ein Headset anschließen kann. Andererseits wird damit jeglicher Einfluss auf die Datenübertragung zwischen Tastatur und PC verhindert, sodass keine unerwünschten Eingabeverzögerungen erzeugt werden. Das freut dann wieder den Shooter-Zocker.
Im Gegensatz zu vielen anderen Gaming-Tastaturen spart sich HyperX bei der Alloy FPS die RGB-Beleuchtung. Stattdessen habt ihr eine einfarbig rote Beleuchtung mit acht Modi, die per Sekundärfunktion einiger Tasten gesteuert wird. Die Lichtquelle liegt jeweils unter dem oberen Bereich der Tastenkappen, sodass die Hauptbeschriftung klar und deutlich erkennbar ist. Die Sekundärbeschriftungen sind allerdings etwas schwer lesbar.
Der Verzicht auf RGB-Schnickschnack, Makrotasten und andere Extras sorgt aber zugleich dafür, dass keine Treiber-Software für die Tastatur erforderlich ist, weil es schlicht nichts gibt, was ihr programmieren oder irgendwie belegen könntet. Minimalismus in Reinkultur, der natürlich den Vorteil hat, dass ihr die Alloy ohne großes Brimborium sofort an jedem Rechner nutzen könnt.
Ungewohnte Schalterwahl
Überraschenderweise setzt HyperX bei der Alloy FPS auf Cherry-MX-Blue-Switches. Das ist insofern ungewöhnlich, als die meisten Hersteller eher auf die weit verbreiteten braunen Schalter setzen. Blau und Rot gelten eher als selten genutzte Alternativvarianten. Kingston begründet das damit, dass die Gaming-Tastatur vor allem für kompetitive First-Person-Shooter konzipiert ist, bei denen Spieler mit ohrumschließenden Headsets arbeiten und das taktile Feedback der Tasten entsprechend wichtig ist. Ob es künftig Varianten mit anderen Switches geben wird, ist derzeit noch offen.
Die Wahl der Switches ist natürlich Geschmackssache, aber an der gewohnten Cherry-Qualität gibt es nichts auszusetzen, zumal die Tastatur mit allen gängigen Features wie 1.000 Hz Polling-Rate und N-Key-Rollover glänzt. Das Keyboard gehört mit den Switches nicht zu den leisesten Vertretern seiner Art, aber es zockt sich verdammt gut damit und störende Nebengeräusche wie klappernde Tasten oder Federhall waren nicht zu entdecken.
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