Test - Heroes of Ruin : Diablo-Klon im Taschenformat
- 3DS
Square Enix schickt euch mit dem Action-Rollenspiel Heroes of Ruin in düstere Gewölbe, wo ihr gegen riesige Monsterhorden antretet. Ob das Hack & Slay dem großen Vorbild Diablo 3 ernsthaft gefährlich werden kann, erfahrt ihr in unserem Testbericht.
Während sich derzeit noch immer mehrere Millionen Spieler auf der ganzen Welt durch die Levels von Diablo 3 kämpfen, schickt Square Enix mit Heroes of Ruin einen Konkurrenten für den Nintendo 3DS ins Rennen. Im ersten Moment der Skepsis möchte man denken, dass ein solcher Versuch bereits im Vorfeld zum Scheitern verurteilt ist. Ob ein Hack & Slay auf einem Handheld tatsächlich funktioniert? Tut es! Zudem stellt Heroes of Ruin in gewisser Weise sogar eine Art Meilenstein in der noch immer recht jungen Geschichte des Nintendo 3DS dar. Dazu aber gleich mehr.
Vierkampf der Helden
Wie es sich für ein Spiel dieses Genres gehört, wählt ihr zu Beginn euren Favoriten aus vier Charakterklassen. Hierbei stehen der paladinähnliche Verteidiger mit seiner Zweihandwaffe, der bullige Barbar samt brachialen Nahkampfattacken oder der Revolverheld mit zwei Feuerwaffen zur Auswahl. Der vierte Held im Bunde ist die anmutige Architektin, die sich der Magie verschrieben hat. Wie ihr anhand der Aufzählung gut erkennen könnt, bieten die Entwickler in diesem Punkt Standardware ohne große Überraschungen. Dank der zahlreichen Fertigkeiten spielen sich die Charakterklassen jedoch ausreichend unterschiedlich.
Auch sonst hat Heroes of Ruin fast alles zu bieten, womit ein gutes Action-Rollenspiel aufwarten muss. Es gibt zahlreiche Gegenstände und Waffen, die ihr erbeuten könnt. Von der Hauptstadt namens Nexus ausgehend, reist ihr in vier verschiedene Gebiete, nehmt Haupt- und Nebenquests an und stattet euch bei den örtlichen Händlern mit neuer Ausrüstung aus. Die Hintergrundgeschichte des Spiels ist relativ oberflächlich und dünn – das ist man aber bei Vertretern dieses Genres schon gewöhnt.
Für Solisten ermüdend, mit Freunden ein Spaß
Doch jetzt folgt ein mittelschweres „Aber“. Obwohl Heroes of Ruin handwerklich gesehen vieles richtig macht, ist es in mancher Hinsicht etwas zu generisch. Die Levels sehen trotz angeblicher Zufallsgeneration stets sehr ähnlich aus, die Quests gehen so gut wie nie über das monotone Schema „töte X Monster“ hinaus und die Kämpfe gegen Bossmonster sind weder sonderlich spektakulär noch herausfordernd. Zudem ist der Umfang relativ gering: Halbwegs geübte Spieler sind nach circa sechs bis sieben Stunden am Ende angelangt und aufgrund mangelnder Inhalte (höhere Schwierigkeitsgrade, Achievements etc.) gibt es kaum einen Grund zum Weiterspielen.
Der große Clou bei Heroes of Ruin ist jedoch der kooperative Mehrspielermodus. Bis zu vier Spieler können sich gleichzeitig durch die Gewölbe kämpfen. Das funktioniert entweder mithilfe einer lokalen Verbindung, ist aber auch online möglich – und zwar extrem komfortabel. Ihr könnt euch jederzeit in eine laufende Partie ein- und wieder ausklinken, die Verbindungsqualität war bei unseren Testläufen stets akzeptabel. Es gibt sogar einen qualitativ ordentlichen Voice-Chat. Okay, die Verteilung der Beute (wer zuerst kommt, mahlt zuerst) ist etwas ungerecht. Doch ansonsten zeigt Heroes of Ruin hier auf erfreuliche Art und Weise, wie gut Online-Gaming mit dem Nintendo 3DS funktionieren kann.
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