Viele werden noch das Spiel ’PC Kaiser’ kennen, in dem man die deutschen und österreichischen Kleinstaaten regieren konnte. Obwohl das Spiel weder eine extrem gute Grafik noch ein gut ausgeprägtes Handelssystem aufweisen konnte, waren viele Spieler stundenlang nicht mehr von ihrem PC zu trennen. Nun wirbt mit ’Hearts of Iron’ ein ähnlich aufgebauter Titel, der jedoch ein komplexeres Verwaltungssystem enthält, um die Gunst der Spieler. Ob dieses Konzept weiterhin aufgehen kann, erfahrt ihr im folgenden Review.
| Die übersichtliche Menüführung hilft, schnell ins Spiel zu gelangen. |
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Nichts ist unmöglich
Nein, diesmal handelt es sich nicht um die Werbung des japanischen Autokonzerns Toyota, sondern um ’Hearts of Iron’. Der Spieler kann nämlich im Spiel die Kontrolle über jede Nation der Welt übernehmen und mit ihr die Weltherrschaft an sich reißen. So ist es durchaus möglich, dass die schweizerische Armee die deutsche Wehrmacht besiegt und ganz Deutschland besetzt. Kanada kann die USA überrollen, wenn man vergessen hat neue Einheiten zu formen. Aber auch die Forschung darf unter dem Drang hin zur großen Armee nicht leiden, da ein technisch unterlegenes Heer eine Schlacht so gut wie verloren hat. Beim ersten Blick in den Forschungsbereich ist man zunächst einmal schockiert, wie groß die Vielfalt bei der Weiterentwicklung von Einheiten ist. Doch auch ohne Tutorial versteht man nach einigen Spielminuten die Zusammenhänge und die Rolle der Generäle.
| Eine kurze Zusammenfassung des politischen Werdegangs gibt es zu jedem Land. |
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Ein schneller Zugriff auf das Spielgeschehen
Dank der einfachen und übersichtlichen Menüführung gelangt man schnell in das Spiel und kann seine Nation zum 'Global Player' machen. Um einen Mehrfrontenkrieg zu vermeiden, ist es sinnvoll, sich einem Militärbündnis anzuschließen, wobei es im Spiel verwunderlich ist, dass die Briten und Franzosen anfangs eine Partnerschaft mit den USA ablehnen. Auch die Auswirkungen der Bündnisse sind eklatant, da ein Bündnis mit Feinden der Kanadier sofort zu einem Angriff führt. Ein Streben nach einer Hegemonialstellung auf dem amerikanischen Kontinent kann in einer Kriegserklärung seitens Englands münden. Der Sound des Spiels ist dabei Geschmackssache, da den einen die klassischen Kompositionen mit der Zeit nerven, dem anderen hingegen vermitteln gerade diese erst das Flair. Die Geschichtskenntnisse können durch ’Hearts of Iron’ ebenfalls aufgefrischt werden, da sich zu jedem Land im Menü eine Kurzinformation zum politischen Werdegang befindet.
| Mängel sind bei der grafischen Umsetzung festzustellen. |
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Putschversuche in anderen Ländern
Die politische Ebene des Spiels ist ebenfalls recht gelungen, da man andere Länder hin zu den eigenen politischen Überzeugungen lenken kann. Putschversuche in gegnerischen Staaten sind ebenfalls ein probates Mittel, um den eigenen Einflussbereich zu erweitern, die Bitte um Durchmarschrechte ist ein schönes Detail. Bei der grafischen Umsetzung dürften sich die Geister spalten, da das Spiel von seiner Thematik lebt. Wer nach spektakulären Videos sucht oder gerne Kampfszenen beobachten will, ist hier sicher falsch. ’Hearts of Iron’ bietet euch auch die Möglichkeit, über das Internet oder im lokalen Netzwerk gegen eure Freunde zu spielen. Des Weiteren steht eine Onlinezone zur Verfügung, jedoch hielten sich dort in unserer Testphase nur etwa zehn Spieler auf.
Sollte für euch die grafische Umsetzung eines Spiels eine geringere Rolle spielen, so ist ’Hearts of Iron’ sicher die Investition von etwa 36 Euro wert. Das komplexe Wirtschafts- und das politische System können bei Spielern für Spannung sorgen, die sich für die Thematik begeistern können. Aufgrund der schwachen Grafik fällt die Wertung jedoch geringer aus.
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