Test - Halo: Combat Evolved Anniversary : Ballern wie bei Oma
- X360
Diese Woche vor zehn Jahren erschien in den Staaten zum Start der ersten Xbox der Bungie-Shooter Halo: Combat Evolved. Das Spiel konnte Bestnoten einheimsen und ist auch heute noch einer der wichtigsten Gründe für den Erfolg der Microsoft-Konsole. Doch gewisse Spiele altern relativ schnell. Und dazu gehört auch der erste Teil der legendären Halo-Reihe.
Bereits die Entstehungsgeschichte von Halo: Combat Evolved war äußerst turbulent. Ende des letzten Jahrtausends noch als PC-Titel mit starker Mehrspielerkomponente gedacht, kaufte Microsoft im Juni 2000 den Entwickler Bungie ein, um das Spiel zum Starttitel ihrer Konsole zu machen. So wandelte sich der Third-Person-Shooter zu einem First-Person-Shooter und der Online-Teil wurde komplett eingestampft, da Xbox Live zum Konsolenstart noch nicht fertig war. Einzig über ein lokales Netzwerk konnten bis zu 16 Spieler auf 5 Karten gegeneinander antreten. Trotzdem war das Spiel ein Hit. Seit der Veröffentlichung am 15. November 2001 in den USA – wir mussten uns wegen des verzögerten Xbox-Starts in Europa noch bis zum März des folgenden Jahres gedulden – verkaufte sich der Titel über fünf Millionen Mal.
Die Handlung ist den meisten wohl bekannt: Im Jahr 2556 besiedelt die Menschheit den Weltraum, wobei sie sich mit der Außerirdischen-Allianz – auch Covenant genannt – in die Wolle bekommt. Während der Auseinandersetzungen fällt der von den Menschen bewohnte Planet Reach und nur das Raumschiff Pillar of Autumn mit dem Supersoldaten Master Chief an Bord kann entkommen. Allerdings führt eine weitere Attacke dazu, dass das Raumschiff auf dem Ringplaneten Halo eine Bruchlandung hinlegt. Die Geschichte von Halo: Combat Evolved gehört auch heute noch zum Besten, was das Shooter-Genre zu bieten hat.
Gelungene HD-Auffrischung
Die Anniversary-Edition kommt mit verbesserter Grafik daher, wobei hier das neu gegründete Studio 343 Industries ganze Arbeit geleistet hat. Besonders die Innenräume gefallen mit ihrer Ausleuchtung und dem Detailgrad, den man von Halo: Reach gewohnt ist. Die Außenareale leiden aber etwas unter Detailarmut. So sehen die Grashalme über weite Flächen genau gleich aus. Auch die Gesichter der nichtbehelmten Figuren sind wieder auf ODST-Niveau zurückgefallen.
Dafür besticht wie bereits in der Erstausgabe die tadellose Weitsicht. Dies macht Hoffnung, dass auch das im nächsten Jahr erscheinende Halo 4 ein echter Hingucker wird. Jedenfalls sieht Halo: Combat Evolved Anniversary besser aus als viele der in letzter Zeit erschienenen HD-Remakes. Das Spiel lässt sich übrigens auch in 3-D spielen. Der Soundtrack mit angedeuteten Chorgesängen sowie den schnelleren Orchesterklängen an den dramatischen Stellen vermag auch heute noch den Ohren zu schmeicheln.
Veränderte Gewohnheiten
Ein richtiger Schocker ist die Möglichkeit, mit Druck auf die Select-Taste die Originalgrafik einzublenden. Während die Animationen noch einigermaßen mithalten können, sind die Gebäude reine Texturwüsten und auch der Master Chief sieht wie eine billige Plastikpuppe aus. Unglaublich, dass dies vor nur zehn Jahren noch ein grafisches Meisterwerk gewesen sein soll.
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