Test - Guitar Hero: Van Halen : Everybody wants some? Nein!
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Es war schon eine Überraschung, dass nach dem guten Guitar Hero: World Tour noch mal kräftig nachgelegt wurde und der Nachfolger mit vielen tollen Ideen glänzte. Nicht überraschend ist, dass Activision am Ball bleibt und uns auch weiterhin mit Band-Ablegern der Serie versorgen will. Was im Falle Metallica gut funktioniert hat, soll uns nun auch mit den Klassikern von Ausnahmegitarrist Eddie Van Halen begeistern. Tut es aber nicht.
Das Spielprinzip ist inzwischen hinlänglich bekannt, deshalb sparen wir es uns an dieser Stelle, den Spielablauf erneut genau zu beschreiben. Die erste Enttäuschung erwischt uns jedenfalls schon nach wenigen Sekunden. Guitar Hero: Van Halen basiert nämlich nicht, wie insgeheim gehofft, auf dem neuen Guitar Hero 5. Stattdessen bekommt ihr quasi genau das geboten, was inhaltlich bereits in früheren Band-Ablegern vorhanden war. Schnelles Spiel, dazu die lahme Karriere und den üblichen Online-Modus.
Statt wie in GH5 mit Instrumentenherausforderungen ein bisschen Frische ins Spiel zu bringen, nudelt ihr in der Karriere die insgesamt viel zu wenigen Lieder motivationslos herunter. Gute Spieler haben bereits nach der Hälfte der Karriere alle Songs und Bühnen freigeschaltet. Die Bühnen schicken euch durch ein Wechselbad. Immer abwechselnd gibt es einige Musikstücke von Van Halen und auf der nächsten Bühne einige von anderen Bands.
Die Musikauswahl bietet 25 Stücke von Van Halen. Dabei sind allerdings nur die älteren Klassiker mit David Lee Roth als Frontman vertreten. Die Phase, in der Sammy Hagar unter der Flagge der Band segelte, wurde geflissentlich ignoriert. Verwunderlich übrigens, dass Bassist Michael Anthony bei den Shows im 80er-Look nicht vertreten ist. Die 19 anderen Lieder sind eine wilde und unsortierte Mischung, die mit der Van-Halen-Zeit absolut gar nichts zu tun hat. Sie dienen lediglich als Füllmaterial und sind zum Teil aus anderen Guitar-Hero-Teilen bereits bekannt.
Auch wenn das Spielprinzip an sich wieder funktioniert, ist es doch erschreckend, wie lieblos dieses Band-Special in Szene gesetzt wird. Band-Ableger aller Musikspiele müssen sich unweigerlich mit dem tollen The Beatles: Rock Band messen, das mit so unglaublich viel Liebe in Szene gesetzt wurde. Das Van-Halen-Song-Paket (denn mehr ist es im Grunde nicht) kann da in keiner Weise mithalten. So gut wie keine Extras, öde visuelle Umsetzung, magere Songauswahl, fehlende Spielmodi. Wäre ja nicht schlimm, wenn das nicht unverschämterweise zum Vollpreis angeboten würde.
Das ist schade, denn im Prinzip sind die Lieder von Van Halen dank ihres hervorragenden Gitarristen genau das richtige Futter für Fans. Vor allem in den höheren Schwierigkeitsgraden könnt ihr euch gnadenlos austoben. Immerhin gilt Eddie als Erfinder der Tapping-Technik, die hier kräftig genutzt werden kann. Rein spieltechnisch ist dieser Ableger daher eigentlich einer der interessantesten der Reihe.
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