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Special - Pro Spieleverschiebung : Ist doch nicht schlimm

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Jüngst hat sich die PC-Version von Grand Theft Auto V wieder in die Schusslinie begeben, da die Entwickler nun doch zwei zusätzliche Monate brauchen, um die PC-Portierung fertigzustellen. Von vielen Fans hagelt es für diese Entscheidung Kritik. Man fühle sich hinters Licht geführt, Versprechen würden nicht eingehalten oder die Entwickler seien einfach nur faul. Dass die Verzögerung eines neuen Spiels durchaus positiv sein kann, liest man leider kaum. Deshalb sagen wir: Lieber warten statt zu früh starten!

Warten macht keinen Spaß, vor allem wenn man bereits einen festen Termin vor Augen hatte. Jedoch darf nicht vergessen werden, dass eine längere Entwicklungsphase auch viel mehr Umfang und Verbesserungen für ein Spiel bedeuten kann, als wenn es als halb fertiges Produkt „mal eben schnell“ auf den Markt geworfen wird. Im letzten Jahr hat Assassin's Creed: Unity leider beispielhaft gezeigt, was passieren kann, wenn ein fehlerbehafteter Titel veröffentlicht wird. Zwar wurden inzwischen mit einer großen Menge von Patches die meisten Probleme behoben, jedoch sollten solche Kinderkrankheiten bei Vollpreistiteln gar nicht erst vorhanden sein.

Was genau hinter den Kulissen bei Ubisoft geschehen ist, damit ein solches Debakel entstehen konnte, wissen wir nicht. Was solche Ereignisse aber zeigen: ein Spiel verschieben zu dürfen ist ein Luxus. Hinter der Produktion steht immer auch ein finanzieller Druck. Gerade große Titel, deren Budget mehrere Millionen Dollar beträgt, sollen ein bestimmtes Umsatzziel erreichen. Und so werden (leider) auch Spiele herausgebracht, die weit von einem spielbaren Zustand entfernt sind.

Verschieben zeigt Liebe

Wenn ein Titel verschoben wird, steht oft nicht nur die Gewinnmaximierung im Vordergrund, sondern auch ein Anspruch des Teams, seine Vision zu verwirklichen. Durch ihre Komplexität sind Spiele unlängst eine Kunstform geworden, die so viele verschiedene Bereiche vereint wie kaum eine andere Form der kreativen Arbeit. Autoren, Komponisten, Entwickler, Animatoren und Tester sind nur ein Teil der Mitarbeiter, die bei einer Produktion zusammenarbeiten müssen.

Nimmt sich ein Team also die Freiheit heraus, einen Titel zu verschieben, dient dies meist zur Perfektion des eigenen Traums. Jüngst hat das Entwickler-Team von The Witcher III: Wilde Jagd bekannt gegeben, dass man den Titel erneut verschiebt, da man das Spiel noch weiter optimieren möchte. Davon profitieren nicht nur wir Spieler, sondern auch die Kunstform Videospiel selbst. Auch wenn das bedeutet, länger als gedacht auf die Veröffentlichung warten zu müssen.

Ausnahmen bestätigen die Regel

Natürlich gibt es Extremfälle. Die gibt es immer. Duke Nukem: Forever hat schlappe 15 Jahre gebraucht, bis es endlich in den Regalen stand, The Last Guardian wirkt immer mehr wie eine Legende und Too Human hat es zwar in unsere Wohnzimmer geschafft, nach rund 9 Jahren Entwicklungszeit hat es jedoch keine Spuren von Visionsverwirklichung gezeigt. Ganz im Gegenteil: es war fehlerbehaftet.

Zum Schluss ein Zitat vom Entwicklerurgestein Shigeru Miyamoto: „Ein verschobenes Spiel wird eventuell gut, aber ein Spiel, das zu schnell auf den Markt kommt, wird für immer ein schlechtes Spiel sein“. Und so wird ein verschobenes Grand Theft Auto V auf dem PC ja vielleicht doch unsere Open-World-Herzen noch höher schlagen lassen. Denn nichts ist ärgerlicher als Fehler im neuen Spiel. Niemand möchte ein neues, noch eingeschweißtes Spiel auspacken, es zum ersten Mal in den PC oder die Konsole einlegen und direkt von einer Flut von Fehlern begrüßt werden. Egal ob aufgefressene Speicherstände, nicht lösbare Missionen oder andere Ärgernisse. Durch mehr Zeit gewinnen beide Seiten – warum lassen wir uns dann von einem Datum unterjochen? Daher: Lieber warten und auf ein tolles Erlebnis hoffen, statt durch die Bug- und Fehlerhölle zu gehen.

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