Test - Gothic 3 : Gothic 3
- PC
Deutschlands Vorzeige-Rollenspiel bekommt endlich den lang erwarteten Nachfolger. Auf der E3 war zwar außer einer Pre-Alpha-Version noch nicht allzu viel vom Spiel zu sehen, aber wir konnten dem zuständigen Mann von Publisher JoWooD einiges an Infos entlocken.
So setzt 'Gothic 3' mehr oder weniger nahtlos am Vorgänger auf. Konnten wir seinerzeit noch unseren Helden dabei bewundern, wie er in den Sonnenuntergang segelte, landet er nun auf dem Festland. Dort hat sich einiges getan, denn die Orks haben den Krieg gegen die Menschen gewonnen, die meisten Städte eingenommen und die Menschen versklavt. Lediglich einige Rebellen halten noch stand.
Damit ist die Marschroute auch gleich festgelegt – als tapferer Kämpfer sollt ihr dafür sorgen, dass eine Seite an die Macht kommt. Welche Seite ihr dabei bevorzugt, bleibt ganz euch überlassen, nicht zuletzt weil die Orks als herrschende Macht keine Horde Wilder sind, sondern durchaus ein echtes Volk mit eigenen Regeln, Gesetzen und auch Hierarchien, in denen ihr euch auch als Mensch emporarbeiten könnt. Insgesamt erwarten euch sechs Fraktionen im Spiel, wobei eure Aktionen bestimmen, welche euch wohlgesonnen sind und welche euch bei nächstbester Gelegenheit den Hals umdrehen.
Die Spielwelt umfasst diesmal ein Terrain von rund 70 km² und ist damit knapp dreimal so groß wie die des Vorgängers. Erneut wird eine lebensnahe und weitgehend frei begehbare Spielumgebung mit natürlichen Grenzen geboten, die auch rund 20 Städte, diverse Dungeons und etliche natürliche Umgebungen umfasst, die natürlich von NPCs mit eigenen Tagesabläufen und Interessen, sowie Wildtieren mit Beute- und Jagdverhalten bewohnt werden. Bei den NPCs findet ihr selbstverständlich auch einige alte Bekannte aus den Vorgängern, wobei euch aber auch einige Überraschungen und Veränderungen erwarten. Zudem könnt ihr nun erstmalig auch einen Söldner anheuern, der euch mit Rat und vor allem Tat zur Seite steht.
Quests gibt es wieder reichlich und nicht selten mit krassen Auswirkungen auf die Story, die drei verschiedene Enden hat, sowie eure Beziehungen zu den verschiedenen Fraktionen. Der Großteil der Quests soll verschiedene Lösungsmöglichkeiten bieten, die nicht nur kreatives Denken erfordern, sondern auch die Gegebenheiten der Spielwelt mit einbeziehen.
Viel hat sich auch bei Steuerung und Interface getan, nicht zuletzt auf Basis des Feedbacks der Community, die auch beim dritten Teil wieder stark eingebunden werden soll. Die fummelige Tastatursteuerung ist einer genreüblichen Maus/Keyboard-Steuerung mit Kontext-Optionen gewichen, wobei Puristen die alte Steuerung optional nutzen können. Das Inventar wird überarbeitet und an genreübliche Standards angepasst, unter anderem mit Drag&Drop-Funktionen. Das Charaktersystem soll noch weiter ausgebaut werden, neben neuen Skills und Grundwerten soll es auch möglich sein, Kampfstile zu erlernen. Auf feste Klassen wird jedoch weiterhin verzichtet zugunsten der spielerischen Freiheit. Noch nicht entschieden ist, ob es in Anbetracht der umfangreicheren Spielwelt möglich sein wird, Transportmittel, wie etwa Reittiere, zu nutzen, um lange Laufstrecken zu vermeiden.
Die neue Engine war nur ansatzweise zu bewundern, da viele Bestandteile in der gezeigten Version noch nicht implementiert waren. Allerdings überzeugen der deutlich höhere Detailgrad, die ausgefeiltere Darstellung der Charaktere und die besseren Animationen jetzt schon.
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