Preview - Genji: Days of the Blade : Asia-Fights auf der neuen PlayStation.
- PS3
Nach dem beachtlichen Erfolg von ’Genji’ auf der PS2 legt Sony pünktlich zum PS3-Launch eine Fortsetzung nach. Wir haben uns anhand einer Vorab-Version in die Fantasy-Schlachten auf der neuen Konsole gewagt und waren von der Action wenig begeistert.
'Genji: Days of the Blade' bietet euch Hack'n'Slay-Action in einem typisch japanischen Mittelalter-Setting mit mythischen und legendären Fantasy-Einflüssen. Dabei dreht sich alles um den Kampf zwischen dem Genji- und dem Heishi-Clan, wobei ihr aufseiten der Genji auf einen alten Bekannten trefft, nämlich Yoshitsune, den ihr im Spiel steuert und den Fans aus dem ersten 'Genji'-Teil von der PS2 kennen. An seiner Seite steht sein Freund Benkei, zudem stoßen im Laufe der Story, die durch schöne Zwischensequenzen erzählt wird, zwei weitere Helden zu der kleinen Truppe. Vier Helden mit unterschiedlichen Fähigkeiten – das klingt nach Abwechslung und in der Tat dürft ihr auch jeden dieser Helden im Verlauf der Kampagne steuern.
Dicke Klopper und zierliche KämpferDie vier Charaktere spielen sich recht unterschiedlich. Benkei verfügt über eine schwere und langsame Zweihandwaffe, Yoshitsune ist ein flinker und versierter Schwertkämpfer, Buson verfügt mit seinem Speer über gute Defensiv-Fähigkeiten und Shizuka hält sich mit ihrer Kettenwaffe Feinde auf Distanz. Die Steuerung ist simpel gehalten und mittels der Aktionstasten könnt ihr wilde Sprünge und wuchtige Angriffskombos generieren, wobei auch Rundum-Attacken nicht zu kurz kommen. Diese sind auch zwingend nötig, denn außer knackigen und insgesamt gelungenen Bossfights stehen zahlreiche Kämpfe gegen mehrere Gegner auf einmal auf dem Programm. Im Laufe der Zeit erhaltet ihr neue Waffen, die aber nur selten einen echten Mehrwert bieten, und könnt zudem mittels Boosts die Angriffs- und Gesundheitswerte eurer Charaktere verbessern. Neben den Waffenangriffen verfügt ihr über magische Kamui-Attacken, die gegen größere Gegnerscharen von Nutzen sind. Schade eigentlich, dass die Kämpfe insgesamt immer nach dem gleichen Muster ablaufen und schnell eintönig werden. Die Bewegungserkennung des Controllers bietet euch die Möglichkeit, durch Bewegen des Gamepads Ausweichmanöver durchzuführen, alternativ nutzt ihr den rechten Analog-Stick.
Verzweiflung dank KameraNeben der stetigen Hack'n'Slay-Aktion erwarten euch auch kleinere Rätsel, in denen es zumeist darum geht, den Zugang zum nächsten Level-Abschnitt zu erlangen. Blöderweise sind diese Rätsel fast immer ohne Hinweise, auch das Level-Design selbst bietet euch nur selten einen Anhaltspunkt. Da passiert es schon mal, dass ihr euch ewig und drei Tage vor einer Tür das Hirn zermartert, nur um später festzustellen, dass ihr in irgendeiner versteckten Ecke eine Kiste übersehen habt. Und das geht schnell, denn das größte Manko des Spiels ist die schier katastrophale Kameraführung, auf die ihr nicht den geringsten Einfluss habt. Die Positionierung der Kamera ist derart schlimm, dass schnell Objekte übersehen werden und Gegner mitten im Kampf für euch nicht sichtbar sind. Ihr könnt dann nur anhand der Symbole auf der Minimap erahnen, was auf euch zukommt. Was die Entwickler sich dabei gedacht haben, ist ein völliges Rätsel. Unverständlich, warum die oberflächlich wirkende Bewegungserkennung nicht etwas präziser eingebaut wurde, um so den rechten Stick zum Bewegen der Kamera nutzen zu können.
Während das Level-Design recht eintönig wirkt und im Grunde nur Wechsel aus größeren Räumen oder Flächen und Gängen bietet, kann sich zumindest die Grafik des Spiels sehen lassen. 'Genji' zeigt dabei durchaus, welches Potential in Sonys neuer Konsole steckt, auch wenn die Möglichkeiten der PS3 hier sicherlich bei weitem noch nicht voll ausgenutzt werden. Die Charaktere wirken sehr detailliert und flüssig animiert und auch auf der Effektseite gibt es wenig zu bemängeln. Dass noch deutlich mehr machbar ist, spürt man an den sporadischen Absackern der Framerate, zumal dies sogar dann passiert, wenn gerade gar nicht mal so viel auf dem Bildschirm los ist. Sprache und Sound wurden ebenfalls gut implementiert, die stetig im Hintergrund hämmernden japanischen Sounds gehören allerdings deutlich in die Abteilung Geschmackssache und können westliche Ohren durchaus zur Verzweiflung bringen.
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