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Special - Jahresrückblick April bis Juni 2016 : Verlust, Freude und nackte Menschen

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    In der Spielebranche ging dieses Jahr die Post ab – so sehr, dass das eigene Gehirn stellenweise Ereignisse aus dem Kurzzeitgedächtnis löschen musste, um Platz für Neues zu schaffen. Aber keine Panik, dafür sind wir ja da. Nachdem wir im ersten Teil den Jahresanfang Revue passieren lassen haben, stürzen wir uns nun mit Karacho auf den Frühling und Sommeranfang. Drei Monate, die viel Licht, aber auch Schatten bargen und das breite Spektrum der Welt der Videospiele vor Augen führten. Und dann gab es ja noch „Beer Stranding“.

    Nachdem die Driveclub-Macher im März von Sony vor die Tür gesetzt worden waren, gab es für einen Großteil der Ex-Evolution-Mitarbeiter bereits im April ein Happy End: Codemasters sprang in die Bresche und nahm die Entwickler unter Vertrag. Für die Lionhead Studios, die mit Spielen wie Fable, Black & White oder auch The Movies bekannt geworden sind, war nach zwanzig Jahren ebenfalls Schluss. Microsoft zog den Stecker und löste nicht nur das Studio auf, nach vielen Jahren wurde auch die Entwicklung an Fable Legends eingestellt.

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    Das zeigt, welch knallhartes Geschäft die Spielebranche ist. Ein Umstand, den auch Disney dieses Jahr zu spüren bekam. War Disney Infinity zum Start ein durchaus erfolgreiches Produkt, hatte das gigantische Unternehmen, das mittlerweile Pixar, Marvel und Lucasfilm unter einem Dach vereint, nicht mehr genug Vertrauen in das eigene Produkt. Der Skylanders-Kuchen scheint mittlerweile verputzt, also mussten sich die 300 Entwickler, die bei Avalanche Software arbeiteten, nach neuen Jobs umschauen.

    Knallhartes Business

    In diesem Jahr arbeitete Vivendi eifrig daran, die eigene Unternehmenskultur an die der Borg aus „Star Trek“ anzupassen. Während Activision Blizzard mittlerweile aufatmet, dürfte der Konsum von Thrombozyten-Aggregationshemmern bei Ubisoft-CEO Yves Guillemot deutlich in die Höhe geschossen sein. Erst schluckte Vivendi im Juni Gameloft gegen den Widerstand der Chefetage, nun schielt der Medienkonzern auf Ubisoft. 20 Prozent der Aktien befinden sich schon in seinem Besitz. Der Stichtag für die Zukunft Ubisofts sollte allerdings erst am 29. September bei der Jahreshauptversammlung kommen.

    Vielleicht floss bei Microsoft am 20. April die eine oder andere Träne, denn die Produktion der Xbox 360 wurde eingestellt. Ihr solltet also eure Xbox-Konsole pfleglich behandeln, eure Kinder werden es euch danken. Nach knapp elf Jahren geht die altehrwürdige Microsoft-Konsole also langsam in Rente.

    Die Spieleflut wird größer

    So, jetzt reicht's aber mit den traurigen Ereignissen. Schließlich boten die Monate April bis Juni auch viele schöne Sachen. Vor allem masochistische Rollenspielanhänger fieberten der Veröffentlichung von Dark Souls III entgegen. From Softwares letztes Kapitel der dunklen Fantasy-Welt war besonders für Liebhaber des ersten Teils eine wahre Wonne. Egal ob Shooter-Schwergewichte wie Doom und Blizzards Overwatch, ob Indieperlen wie Enter The Gungeon und OmniBus oder Überraschungen wie Dead by Daylight und Trials of the Blood Dragon: Man wurde mit spaßigen Videospielen förmlich überschüttet. Außerdem gab es ja noch das große Uncharted 4: A Thief's End.

    Nathan Drakes letzter Streich ist technisch ein großes Vergnügen und schließt die Saga um den sympathischen Abenteurer zufriedenstellend ab. Außerdem besitzt Uncharted 4 den coolsten Cameo-Auftritt in der Geschichte der Videospiele – zumindest für die Menschen, die im letzten Jahrtausend auf die Welt kamen. Ach, Naughty Dog. Wenn wir schon beim Thema sind: Wann erscheint eigentlich der Singleplayer-DLC?

    Bereits im März begann mit Oculus Rift das VR-Feuerwerk, aber so richtig mitbekommen hatte das ja niemand. Im April zog HTC mit der Vive nach. Doch auch hier vermisste man einen nachhaltigen Eindruck. Die Technik hinter der VR-Brille ist beeindruckend, der Preis eher abschreckend und zum Start fehlten schlichtweg die Killerapplikationen. Meistens bekam man nur kleinere Ausflüge in die VR-Welt oder Techdemos serviert. Anfängliche Lieferprobleme sorgten ebenfalls für Frust.

    Neue Spiele und nackte Menschen in Los Angeles

    Anfang Juni war es dann wieder so weit: Die komplette Spielebranche traf sich in Los Angeles, um am Wahnsinn namens E3 teilzunehmen. Wir von Gameswelt waren natürlich auch am Start und berichteten in der Stadt der Engel über die Videospielmesse. Neben zahlreichen Neuankündigungen wie einem neuen God of War, Death Stranding, Days Gone, Forza Horizon 3 oder Resident Evil 7 begeisterte besonders die Xbox One Scorpio, die in Form eines kleinen Videos auf der Pressekonferenz von Microsoft enthüllt wurde.

    Mit Spannung erwartet wurde auch die Direct-Konferenz von Nintendo. Schließlich hatten die Japaner im Vorfeld angekündigt, dass einzig und allein The Legend of Zelda: Breath of the Wild im Vordergrund stehen würde. Pustekuchen! Man musste die erste Stunde eine Präsentation zu Pokémon Sonne und Mond ertragen, ehe der Abenteurer mit der grünen Zipfelmütze die Bühne betrat. Gerade auf den sozialen Plattformen sorgte das, gelinde formuliert, für Unmut.

    Unterm Strich war die E3 in diesem Jahr wieder eine spaßige Geschichte. Zwar nicht so aufregend wie im letzten Jahr, als Sony mit der eigenen Pressekonferenz die Anwesenden reihenweise begeisterte. Begeistert war auch Entwicklerlegende Hideo Kojima, als er das unfassbare Meisterwerk „Beer Stranding“ zu Gesicht bekam. Gern geschehen, Hideo!

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