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News - MMORPG Weekly : Der Wochenrückblick ...

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    In MMORPG Weekly möchten wir euch in einer Zusammenfassung über alles Wissenswerte der vergangenen Woche aus dem Genre informieren. Was war wichtig und welche Ereignisse bewegten die Online-Universen mit ihren Communities? Vergangenen Sonntag fand die Games Convention ihren Abschluss. Obwohl auf dem MMORPG-Sektor nicht gerade überwältigend viel Neues gezeigt wurde, kehrten wir doch mit nicht wenigen Eindrücken interessanter Titel aus Leipzig zurück. Weitere Infos zu den gezeigten MMORPGs findet ihr in unseren First-Looks von der GC.


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    Aus MMORPG-OPAs Blog: In China spielen sie kürzer
    gameswelt.de
    Chinas Einheits-Regierung tut wirklich alles für die allgemeine Volksgesundheit. Nachdem man erst den jugendlichen Genossen einen verantwortungsvollen Umgang mit Online-Rollenspielen nicht zugetraut hatte, trifft die Regulierungswut der staatlichen Bürokraten in Kürze den Rest der Spieler, glaubt man dieser Meldung. Der neueste Einfall, um die Spielerschaft vor drohenden gesundheitsschädlichen Auswirkungen des Zockens zu bewahren: Ein System, das den gespielten Charakter nach spätestens drei Stunden langsam kastriert - nur virtuell selbstverständlich!

    Zwangskastration
    Diesem kleinen wunderlichen Tool soll es doch tatsächlich möglich sein, die Charakterwerte eines Avatars in der ersten Phase zu halbieren. Sollte der erste Schritt der Entmannung nach drei gespielten Stunden noch nicht reichen den uneinsichtigen Spieler von der Kiste wegzubringen, dann kommen drastischere Mittel zum Einsatz: Nach fünf gespielten Stunden ohne Einsicht läuft der Charakter fortan auf Stufe 1 durch die Gegend. Herr Kou Xiaowei von der Behörde mit dem schlichten Namen Deputy Director of the Audiovisual and Internet Publication Department of the General Administration of Press and Publication, kurz GAPP, findet die Idee jedenfalls toll. Damit würde ein aktiver Beitrag zur Volksgesundheit unter den Genossinnen und Genossen geleistet und der Online-Sucht ein Riegel vorgeschoben werden. Betreiber von Online-Spielen, die sich weigern diese Software einzubauen, können das Land gleich umgehend verlassen. Von Protesten bisher keine Spur. Neben hier zu Lande eher unbekannten Titeln, läuft die Software unter anderem schon beim Giganten 'World of WarCraft' in der Testphase.

    Land der unbegrenzten Möglichkeiten
    China entwickelt sich auf dem MMORPG-Sektor langsam aber sicher zum Land der unbegrenzten Möglichkeiten; jedenfalls auf staatlicher Seite. Was hier alles möglich ist, kann uns Europäer nur ins Staunen versetzen. Während wir uns hier in schier endlos geführten Diskussionen über Auswirkungen und Gegenmaßnahmen zur Online-Sucht die Argumente um die Ohren werfen, das eventuelle Gefahrenpotential von Spielen in sämtlichen Medien bis zum Erbrechen diskutiert wird und mitteilungsbedürftige Experten für jede Seite gefunden werden, schaffen die Herren mit den Betonfrisuren in China ganz einfache Tatsachen.

    Junge Spieler könnten einer Gefahr ausgesetzt sein, etwa von aufkeimender Individualität im Wettbewerb mit anderen Menschen bedroht sein? Kein Problem die dürfen dann erst ab 18 spielen. Stundenlanges hocken vor der Kiste wirkt sich schädlich auf Körper und Geist aus? Drehen wir ihnen einfach nach drei Stunden langsam die Power um die Hälfte runter. Wer es nach fünf Stunden immer noch nicht kapiert hat, geht halt an Krücken durch die Online-Welt. Wann werden sie MMORPGs zur weichen Einstiegsdroge erklären und den Konsum unter Strafe stellen?

    Das ganze Leben ist ein Risiko
    Natürlich finden sich bei all den kuriosen Maßnahmen, von denen man in letzter Zeit aus China hörte, im Kern wahre Punkte. Die Online-Sucht ist auch hier ein nicht zu verharmlosendes Problem. Aber in der letzten Konsequenz möchte ich nicht, dass der Staat für mich das Denken übernimmt und entscheidet, wann für mich Schluss ist. Das Leben beinhaltet eben keine Vollkaskoversicherung gegen Unverantwortlichkeit und weitere Schwächen der menschlichen Existenz, die sozialistische Systeme den Menschen immer gerne vorgaukelten. Das hat weder in der Realität funktioniert, noch wird es in der Virtualität besser laufen.

    (Die Meinung dieses Kommentars spiegelt nicht zwangsläufig die Meinung der Redaktion wider, sondern ist lediglich die Meinung des Autors.)

    Dieser Eintrag stammt aus dem Weblog unseres MMORPG-Veteranen Stephan Lindner. Zu MMORPG-OPAs Blog - Notizen aus dem Online-Universum kommt ihr hier.

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