Test - G1 Jockey 2008 : Ab auf die Konsolenrennbahn
- PS3
- Wii
Nachlässige Naturen laufen auf der Rennbahn Gefahr, ihr gesamtes Hab und Gut in den Sand zu setzen. Einmal aufs falsche Pferd gesetzt, sieht es im Geldbeutel schnell ebenso leer aus wie derzeit im Safe der US-Bank Lehman Brothers. Das kann euch bei G1 Jockey 2008 für PlayStation 3 und Wii nicht passieren, denn hier hüpft ihr selbst in den Sattel und müsst es zu Ruhm und Ehre bringen.
Ohne Fleiß kein Preis
Im Story-Modus übernehmt ihr die Rolle eines aufstrebenden Pferdenarren, der nach seiner Reitausbildung in die große weite Welt des Pferderennsports hinauszieht. Zu Beginn nennt ihr noch kein Pferd euer Eigen, zunächst nehmt ihr in einem übersichtlichen Menü Rennen an, bei denen reiche Pferdebesitzer das große Geld wittern. Dazu stellen sie euch ihren Zossen zur Verfügung. Die Handlung wird extrem trocken vorangetrieben. Wie in einem Text-Adventure der alten Schule palavert ihr zwischen den Rennen mit eurem Manager, baut Verbindungen zu Jockeys anderer Rennställe auf und kümmert euch um eure Finanzen.
Das Pferd beim Schwanz aufzäumen
Während der Rennen befindet ihr euch in der Haut des Jockeys. Die Essenz zum Erfolg ist dabei die richtige Dosierung der Laufgeschwindigkeit. Prescht ihr zu Beginn wie ein Berserker los, habt ihr zwar einen großzügigen Vorsprung herausgespielt, allerdings macht euer Gaul dann auf den letzten Metern schlapp. Dieser Umstand sorgt dafür, dass ihr gerade zu Beginn große Schwierigkeiten haben werdet, Rennen einigermaßen erfolgreich abzuschließen. Selbst auf der leichtesten Schwierigkeitsstufe passiert es des Öfteren, dass eurem Pferd auf der Zielgeraden die Puste ausgeht und der Pulk der Kontrahenten an euch vorbeizieht.
Unumgänglich ist deswegen das umfangreiche Tutorial, in dem ihr alle Kniffe der Steuerung erlernt. Wirklich schwierig zu kapieren ist diese nicht, allerdings erreicht ihr nur durch das richtige Austeilen von Hieben mit der Gerte eine gleich bleibende Geschwindigkeit und letztendlich einen guten Rang an vorderster Position. Außerdem ist es essentiell, auf die Müdigkeit und die Motivation eures Gauls zu achten.
Sehr früh im Spiel erhaltet ihr die Möglichkeit, ein eigenes Pferd zu züchten. Das geschieht in Form kurzweiliger Testaufgaben, in denen ihr eine abschließende Bewertung erhaltet und auf diese Weise die Attribute eures Rennpferds weiterentwickelt. Natürlich könnt ihr alternativ das Training automatisieren. Das ist aber kaum nötig, denn Spaß machen die Aufgaben allemal, da sich die Entwickler eine Vielzahl an Ideen einfallen ließen. So müsst ihr etwa versuchen, für eine bestimmte Zeit einen Kontrahenten direkt hinter euch zu lassen oder über Hindernisse zu springen.
Balance Board- vs. Sixaxis-Steuerung
Inhaltlich nehmen sich PlayStation-3- und Wii-Fassung nicht viel. Generell wird das gleiche Spiel geboten. Unterschiede machen sich nur in Sachen Steuerung bemerkbar. Auf der Wii kann das Balance Board benutzt werden, wobei ihr euren Gaul durch Gewichtsverlagerung lenkt. Das klappt recht gut und macht Laune. Besitzern der PS3-Fassung wird im Gegenzug eine alternative Sixaxis-Steuerung geboten. Die bewegungssensitive Bedienung gehorchte während der Testphase aber nur sehr widerspenstig auf unsere Eingaben, weswegen wir PS3-Besitzern definitiv die klassische Steuerung per Analog-Sticks empfehlen.
Auf beiden Plattformen enthalten ist eine Online-Anbindung. Allerdings dürft ihr keine globalen Rennen austragen, wie man unweigerlich vermuten würde. Stattdessen können über das PlayStation Network beziehungsweise die Wi-Fi-Connection lediglich eigens gezüchtete Pferde getauscht werden. Aufgrund mangelnder Community versinkt das Feature jedoch zum jetzigen Zeitpunkt im Erdboden. Es wird sich somit noch zeigen müssen, wie stark die Community-Arbeit nach Veröffentlichung des Spiels ausfällt. Grafisch erreicht G1 Jockey 2008 ein bestenfalls mittelmäßiges Niveau. Besonders ärgerlich ist das ständige Flimmern in der PS3-Fassung, die Wii-Version schneidet noch ein Stück farmärmer und entsprechend schwächer ab. Auch abseits der Rennbahn herrscht wenig Trubel, da die Kulisse nur sehr spärlich ausgeschmückt wurde. Vereinzelt erspäht man ein paar Zuschauer, ansonsten lohnt es sich kaum, seinen Blick an den Rand der Rennbahn schweifen zu lassen.
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