Special - 10 Years After: Freelancer : Weltraumgiganten
- PC
Es war einmal vor langer Zeit, da gab es ein wunderbares Spielegenre, das mittlerweile beinahe ausgestorben ist. Spiele wie Elite, Starlancer oder Wing Commander entführten uns an Bord von virtuellen Raumschiffen in mehr oder minder ferne Galaxien, immer auf der Suche nach Ruhm und Reichtum. Einer der letzten großen Vertreter dieser aussterbenden Art erschien im März 2003 unter den Flaggen von Digital Anvil und Microsoft Game Studios: Freelancer.
Als Freelancer im Jahre 1999 angekündigt wurde, gingen die Erwartungen sofort durch die Decke. Das hatte einen ganz bestimmten Grund, und dieser Grund hatte einen Namen: Chris Roberts. Immerhin hatte der frühere Mitarbeiter von Origin Systems mit der Wing-Commander-Reihe schon ein ganz dickes Guthaben auf dem Beliebtheitskonto weltraumbegeisterter Spieler. Zudem hatte er mit seiner 1996 gegründeten Firma Digital Anvil bereits im Jahre 2000 ein feines Weltraumabenteuer auf den Markt gebracht, nämlich Starlancer.
Sei es drum: Roberts verließ Digital Anvil vorzeitig, nachdem die Firma von Microsoft aufgekauft worden war. Er war an der eigentlichen Fertigstellung von Freelancer nur noch als Berater beteiligt. So wurde aus den hohen Erwartungen ganz schnell große Skepsis, denn mit dem Weggang von Roberts veränderte sich einiges an den ursprünglich geplanten Features des Spiels. Die Veröffentlichung wurde immer wieder verschoben, sodass der Titel nicht wie geplant 2001 erschien, sondern erst im März 2003.
Handlung mit viel Spielraum
Freelancer ist quasi ein direkter Nachfolger von Starlancer. 800 Jahre sind vergangen, seit die Allianz im Rahmen eines Krieges fünf Schiffe mit Siedlern und Ausrüstung in den Weltraum entsandte, um das eigene Überleben zu sichern. Die Siedler fanden eine neue Heimat im Sirius-System, wo jedes Schiff ein eigenes Haus begründete – mit einer Ausnahme, die vom Wege abgekommen war. So teilen sich Liberty, Bretonia, Kusari und Rheinland die Macht in dem noch jungen System, wobei natürlich Konflikte und Intrigen nicht ausbleiben.
Ihr übernehmt die Rolle des jungen Piloten Edison Trent, der nur knapp die Zerstörung der Raumstation Freeport 7 überlebt hat. Auf dem Planeten Manhattan versucht Edison, wieder auf die Beine zu kommen, und arbeitet zunächst für die Organisation LSF, die ihm ein kleines Schiff zur Verfügung stellt. Edison gelangt in den Besitz eines Artefaktes, das unter anderem zur Zerstörung der Station geführt hat. Edison ist gezwungen zu fliehen und versucht, mehr über das Artefakt zu erfahren. Er stößt dabei auf eine Alien-Rasse: die Nomads, die offenbar früher das Sirius-System bewohnt haben und dabei sind, die Menschen zu infiltrieren und die Kontrolle zu übernehmen. Edison schließt sich dem Kampf gegen die Außerirdischen an.
Abgesehen von dieser Geschichte, die unter anderem durch sehenswerte Zwischensequenzen vorangetrieben wird, bleiben euch viele Möglichkeiten. Zwar könnt ihr keinen Einfluss auf den Verlauf der Handlung nehmen, dafür aber verschiedenen optionalen Aktivitäten in der umfangreichen Spielwelt nachgehen, und das sogar noch nach dem Ende der eigentlichen Geschichte. Ein ganzer Batzen freier Missionen sorgt dafür, dass ihr als Händler, Söldner oder Pirat ganz eigene Wege gehen könnt - natürlich mit der Möglichkeit, euch vom verdienten Geld neue Schiffe und Ausrüstung zu kaufen oder diese zu erbeuten. Ob nun Frachter oder Kampfschiff – jeder Pott benötigt schließlich Waffen, Schilde und eine Energieversorgung.
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