Test - FIRE : Feuriges Daedalic-Abenteuer
- PC
Adventure-Fans kommen seit einigen Jahren nicht um die Spiele von Daedalic herum. Die witzigen Abenteuer, die Rufus auf dem Müllplaneten Deponia erlebte, den Hasen Harvey und die melancholische Geschichte aus The Whispered World kennt wohl fast jeder Genre-Liebhaber. Diese Spiele glänzten nicht zuletzt durch ihre Geschichten und die Wortgewandtheit in den Texten. Mit FIRE geht Daedalic diesmal einen ganz anderen Weg, denn dieses Spiel kommt ganz ohne Wörter aus.
Ihr schlüpft in die Haut des Neandertalers Ungh. In der Steinzeit gab es eben noch keine Sprache, daher müsst ihr euch anderweitig helfen. Das Feuer soll brennen, doch Ungh kann es nicht einfach entzünden. Nur wenn er bestimmte Aufgaben löst, kann er vom Vulkan eine neue Flamme besorgen, mit deren Hilfe er das Feuer erneut entfacht. Dabei ist die Steinzeitwelt, die euch in FIRE präsentiert wird, schon recht abgedreht. Das Hirn eines Sauriers legt ihr frei, indem ihr einen Vorhang an einer Kordel zur Seite zieht, oder ihr tanzt um einen Stein, um Regen zu beschwören. Nur so schafft ihr es beispielsweise, kleine Glühwürmchen zu fangen, die euch in den nächsten Abschnitt und damit einen Schritt näher zum Vulkan bringen.
Die Knobelaufgaben sind allesamt sehr logisch aufgebaut, auch wenn man hier und da die grauen Zellen gehörig anstrengen muss. Immer wieder werdet ihr merken, dass es schwer ist, ganz ohne gesprochene Hinweise oder Text zurechtzukommen. Die Level sind recht überschaubar, ihr werdet euch in vielen nur wenige Minuten aufhalten. Das ist auch gut so, denn während einer Aufgabe könnt ihr nicht speichern. Gegebenenfalls müsst ihr einige Schritte wiederholen, solltet ihr FIRE während einer Mission beenden. Die Aufgaben selbst bieten viel Abwechslung: Mal steckt ihr einem Mammut eine Nuss in die Nase, die ihr abfeuert, indem ihr das müde Tierchen am Schwanz zieht. Ein anderes Mal ändert ihr die Tageszeit, da nur nachts Sterne zu sehen sind, die euch dem Ziel näher bringen.
Mammuts, Saurier und mehr
Das alles erledigt ihr in Szenen, die zum Teil aus mehreren Bildschirmen bestehen. Mittels Pfeilen am unteren Bildschirmrand fordert ihr Ungh dazu auf, in den nächsten oder in den vorherigen Bildschirm zu gehen, um dort vielleicht einen Teil einer Aufgabe zu lösen. Die Bildschirme wechseln dabei immer komplett, ein Scrollen gibt es nicht. Die Grafik-Engine ist sowieso recht simpel gehalten, bringt aber einen liebenswerten Charme ins Spiel. Ungh ist stets gut gelaunt, auch wenn mal etwas nicht so klappt wie erhofft.
Die einzelnen Gebiete sind hübsch gestaltet und abwechslungsreich. Gleiches gilt für die Charaktere, die ihr auf eurer Reise trefft. Mal ist es ein spindeldürrer Schamane, dessen Zauberstab ihr benötigt, ein anderes Mal eine Fledermaus, die den Weg zum Glühwürmchen versperrt. Zudem begegnet ihr Mammuts, Dinosauriern und vielen anderen, teils sehr skurrilen Gestalten, die oftmals für das Lösen von Aufgaben wichtig sind.
Die Szenen werden von einem fetzigen und urzeitlich klingenden Soundtrack untermalt. Wie gesagt, Sprache gibt es in FIRE nicht, weder in Schriftform noch als gesprochener Text. Ihr müsst euch einzig und allein visuell mit der Gegend und den Aufgaben auseinandersetzen. Die Steuerung ist sehr simpel: Ungh wechselt durch Klick auf die Pfeile den Bildschirm. Per Linksklick sammelt ihr Objekte auf oder benutzt sie – durch einen Klick auf die Sonne wechselt ihr zum Beispiel die Tageszeit. Zudem könnt ihr in den Leveln kleine Ungh-Marken einsammeln. So schaltet ihr Artworks frei, die ihr euch im entsprechenden Menü anschauen könnt.
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