Preview - Final Fantasy XV : Der RPG-Kracher des Jahres
- PS4
Bald ist es endlich so weit: Nachdem Final Fantasy XV bereits vor zehn Jahren als Final Fantasy Versus XIII angekündigt worden ist, steht es Ende November endlich in den Ladenregalen. Wir konnten für euch bereits einen Blick in die ersten fünf Kapitel des kommenden Action-RPGs werfen. Doch was hat sich seit den vorherigen Ankündigungen getan? Hat sich die zweimonatige Verschiebung gelohnt? Und: Kann das Spiel die hohen Erwartungen der Spieler erfüllen?
Nach einer kurzen Einführung, die uns einen kurzen Ausblick auf die Zukunft unserer Protagonisten zeigt und diese kurz vorstellt, finden wir uns in der Gegenwart wieder, wo wir Noctis, Ignis, Gladiolus und Prompto auf ihrem Weg zur Hochzeit des Kronprinzen und Helden begleiten. Unseren liegen gebliebenen Wagen, den Regalia, müssen wir aber zunächst zur nächsten Werkstatt schieben, wo wir gleich die ersten Abschnitte der offenen Welt von Eos erkunden dürfen.
Die Einleitung ist kurz, aber knackig. Innerhalb weniger Minuten kennt man seine Mitstreiter, sein Ziel und seine erste Aufgabe. Sie besteht darin, genügend Geld für die Weiterfahrt am nächsten Hafen einzutreiben. Um unsere Haushaltskasse zu füllen, stehen uns verschiedene Jagdaufträge in mehreren Schwierigkeitsgraden sowie klassische Quests, die wir von Mechanikerin Cidney und der lokalen Einwohnerschaft erhalten, zur Verfügung.
Kämpfe ohne Unterbrechungen
Wie und wann ihr die Aufgaben angeht, ist euch vollkommen freigestellt, denn im Gegensatz zur typischen JRPG-Formel legt Final Fantasy XV großen Wert auf die offene Welt. Die könnt ihr anfangs nur zu Fuß erkunden, schon bald stehen euch aber Hilfsmittel wie der vorher angesprochene Regalia oder die bekannten Chocobos zur Verfügung. Kämpfe werden diesmal auch nicht in separaten Kampfbildschirmen bestritten, sondern direkt auf der Oberwelt.
Die größte Neuerung für die Serie ist das sogenannte Active-Cross-Battle-System, das es euch erlaubt, in Echtzeit gegen eure Gegner zu kämpfen. Das Kampfsystem erinnert an Spiele wie Kingdom Hearts oder das Serien-Spin-off Final Fantasy Type-0. Im Kampf selbst steuert ihr zwar nur Noctis, habt aber trotz des actionlastigeren Ansatzes genügend taktischen Spielraum.
Noctis kann jederzeit zwischen vier ausgerüsteten Waffen wechseln. Jeder Waffentyp besitzt eigene Kombos und ist gegen bestimmte Gegnertypen mehr oder weniger effektiv. Die richtige Wahl der Waffen und der Zauber ist besonders bei Bosskämpfen wichtig, denn die Bosse können eure Gruppe sehr flott auseinandernehmen, wenn ihr nicht die richtige Ausrüstung nutzt. Das Zaubersystem lädt euch zum Experimentieren ein: Drei Elemente und ein Katalysator können in zig Varianten kombiniert und dem Gegner entgegengeworfen werden. So kann man zum Beispiel einen einfachen Eiszauber erschaffen, der aber zusätzlich den Gegner vergiftet.
Für Spieler, die Probleme damit haben, die Übersicht in den Echtzeitkämpfen zu behalten, wurde ein spezieller Wartemodus eingeführt, der dafür sorgt, dass das Kampfgeschehen pausiert, sobald man stehen bleibt. Dadurch kann man sich einen etwas besseren Überblick verschaffen und seine nächsten Züge etwas genauer planen. Die Kameraführung hat sich in den Kämpfen seit den ersten Demos zwar sehr gebessert, macht aber hier und da besonders in engeren Räumen noch kleinere Probleme. Ein angekündigter Day-one-Patch soll zum Release Abhilfe schaffen.
Viel zu tun, viel zu sehen
Wenn ihr nicht gerade Jagd auf Monster in allen Größen macht, könnt ihr euch an einigen Nebenaktivitäten versuchen. So dürft ihr zum Beispiel mit Noctis auf Angeltour gehen und in einem sehr gut durchdachten und spaßigen Minispiel Fische fangen, die euer Begleiter Ignis kocht, um die Gruppe zu stärken. Alternativ findet ihr an Raststätten Spielautomaten, an denen ihr euch an Justice Monsters Five (das auch für Smartphones erschienen ist) versucht und Gegenstände abstaubt.
Natürlich dürft ihr jederzeit die wunderschöne Welt frei erkunden, die an vielen Ecken kleine Geheimnisse verbirgt. Eos selbst ist besonders auf technischer Ebene ein Fest für die Augen. Jede Ortschaft, allen voran die Stadt Lestallum, die ihr im Verlauf des dritten Kapitels erkundet, wirkt unglaublich detailliert und lebendig. Spieler, die sich gerne in phantastischen Welten verlieren, werden hier definitiv auf ihre Kosten kommen.
Besonders im Vergleich zu den beiden Demoversionen, aber auch zu früheren Präsentationen aus diesem Jahr wurde noch mal ordentlich an der grafischen Qualität geschraubt. Das Entwickler-Team hat es nicht nur geschafft, die Welt noch lebendiger und eindrucksvoller aussehen zu lassen, sondern hat auch die Framerate auf ordentliche 30 Bilder pro Sekunde stabilisiert. Einbrüche in der Framerate gab es nur noch sehr selten.
Die Verschiebung um zwei Monate hat dem Spiel glücklicherweise den letzten wichtigen Schliff gegeben. Wenn man auf hohem Niveau meckern wollte, könnte man anmerken, dass einige Animationen hier und da noch ein wenig Feinschliff bräuchten. Glücklicherweise ist die deutsche Sprachausgabe durchweg gelungen. Wer möchte, kann jedoch jederzeit auf die englische, französische oder japanische Sprache mit deutschen Untertiteln wechseln.
Final Fantasy XV erscheint weltweit für PlayStation 4 und Xbox One am 29. November 2016.
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