Test - Fight Club : Fight Club
- PS2
- Xbox
Frevel oder willkommenes Spielefutter? Zum Kultfilm 'Fight Club' ist seit kurzem ein gleichnamiges Videospiel für PS2 und Xbox erhältlich. Wir haben das Beat’em-up unter die Lupe genommen und klären im Test, ob der Lizenz-Titel was taugt.
Lizenz des GrauensDer 1999 erschienene Film 'Fight Club' konnte sich trotz diverser Kontroversen eine beachtliche Fan-Gemeinde aufbauen, so dass es schon fast an ein Wunder grenzt, dass bis dato kein Publisher versucht war, aus dem martialischen Film Kapital zu schlagen. Nun versuchen sich die Mannen von Genuine Games an der Lizenz, indem sie ein Kampfspiel um die eigentlich gesellschaftskritische Handlung des Spielfilms gebastelt haben.
Kenner des Streifens sollten entsprechend nur minimale Parallelen zur Filmhandlung erwarten. Der 'Story'-Modus fällt vielmehr durch langweilige Dialoge und eine sehr oberflächliche Rahmenhandlung auf, welche fast nichts mehr mit der Geschichte des Films zu tun hat. Einzig die Namen eurer Kämpfer erinnern an den Fincher-Streifen. Dies gilt für deren Gesichter jedoch nur teilweise: Gerade die Hauptfiguren Tyler und Jack, welche im Film von Edward Norton und Brad Pitt gespielt wurden, ähneln nicht mal mehr im Ansatz ihren Ebenbildern auf dem Celluloid.
Die erste Regel im Fight Club…Spielerisch bedienten sich die Entwickler bei der 'Tekken'-Serie und kopierten unverhohlen das simple Vier-Knopf-Kampfsystem der Namco-Reihe. Dies aber leider nur mit mäßigem Erfolg. Aufgrund der trägen Steuerung kommt nur selten so etwas wie Spielfluss auf und obwohl sich insgesamt 14 Charaktere freispielen lassen, seid ihr doch auf nur drei verschiedene Kampfstile beschränkt. Mit diesen prügelt ihr euch durch klassische Modi wie 'Arcade' und 'Training' und erstellt kurzerhand einen eigenen Kämpfer für den 'Story'- und 'Online'-Modus. Letzterer ist übrigens der einzig nennenswerte Glanzpunkt des Spiels. Egal ob auf Xbox oder PlayStation2 – das Spiel verfügt über eine gelungene Online-Funktion, welche jedoch nur dann Spaß macht, wenn ihr auch an den Offline-Kämpfen Gefallen findet.
Wer übrigens die Wahl zwischen den beiden Versionen hat, sollte unbedingt zur Xbox-Variante greifen. Diese bietet nicht nur eine etwas klarere Optik, sondern punktet auch durch downloadbare Zusatz-Kämpfer sowie eine Hand voll zusätzlicher Musikstücke. Die Hintergrundmusik stammt direkt aus dem Film und passt mit Stücken von Korn oder Limp Bizkit perfekt zum brachialen Geschehen am Bildschirm.
Die Hoffnung zu verlieren, bedeutet Freiheit!Schade, dass dies der einzige akustische Höhepunkt ist: Sowohl die Soundeffekte, als auch die englische Sprachausgabe sind schlichtweg grausam. Besser sieht es dagegen bei der Grafik aus. Von den abgehackten Animationen abgesehen, bietet 'Fight Club' eine durchaus gehobene Optik. Das Wasser spiegelt, die Arenen sind abwechslungsreich und bieten allerlei interaktive Elemente, des Weiteren erfreuen allerlei Spezialeffekte wie etwa Regenwasser, welches gegen den TV-Bildschirm tröpfelt, das Auge.
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