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Test - FIFA 09 : Dabei sein ist alles

  • Wii
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Der Testmarathon nähert sich dem Ende: Nach PC, PS2, PS3, Xbox 360 und den Handheld-Versionen steht nun unser letzter Test von FIFA 09 vor der Tür. Wir haben uns den kanadischen Kick auf der Wii angeschaut und erklären euch, warum sich das Spiel sowohl für Einsteiger als auch Profis eignet.

Keine Plattform dürfte für Entwickler so problematisch sein wie die Wii. Da wäre zum einen die Hardware-Limitierung, die eher für eine Konsole der letzten Generation ausreichend ist - kein Wunder, dass die meisten Spiele aussehen, als wären sie direkt von der PS2 portiert. Nicht zu vergessen auch das Steuerungskonzept. Ja, ja, Innovation ist schon was Feines, kann einen aber auch an den Rand der Frustration bringen. Das größte Problem der Wii ist aber kein technisches: Es ist die Zielgruppe. Vom hippen Entertainment-Freak über die neugierige Hausfrau und deren Bälger bis hin zum Hardcore-Nerd: Kaum eine Zielgruppe lässt Nintendo aus. Gar nicht so einfach, alle mit nur einem Spiel glücklich zu machen.

EA Sports ist mit der Wii-Adaption von FIFA 09 keinen eindimensionalen Weg gegangen - man war sich von Anfang an klar, dass gerade die beliebte Fußballsimulation quer durch alle demographischen Schichten verkauft wird. Das merkt man dem Spiel an, das sich prinzipiell zweiteilt: Da wäre zum einen der (Pro-Evolution-Soccer-Fans werden jetzt aufheulen) realistische Simulationsmodus, der nahezu identisch ist mit dem PS2-Pendant. Und dann ist da noch der Comic-Modus Footii. Den hatte man in Ansätzen bereits im Vorjahr drin, diesmal wurde er aber noch erweitert.

Gamepad-Kicker im Vorteil

So klar das Spiel dadurch optisch getrennt wird, so vielfältig sind auch die Steuerungsoptionen. FIFA 09 lässt sich wahlweise nur mit Wiimote, mit Wiimote und Nunchuk, mit dem Classic-Controller oder dem GameCube-Gamepad spielen - super, besser geht es nicht. Wie üblich müssen Verfechter der Wiimote-Steuerung schütteln und rühren, um zum Erfolg zu kommen. Zusätzlich ist das schon von PES 2008 eingeführte Point&Click-System präsent: Die Wiimote als Maus nutzt ihr, um Mitspieler anzuklicken und Bälle so zielgenau zu spielen. Ganz klar im Vorteil sind dennoch Gamepad-Kicker: Hier hat man schlicht die beste Kontrolle über die Spieler.

Wer als Hardcore-Kicker sich im letzten Jahr darüber ärgerte, dass es den spannenden Managermodus nicht in der Wii-Auskopplung gab, der darf sich über dessen Einführung in diesem Jahr freuen. Auf Basis der PS2-Version wurde der über mehrere Jahre laufende Modus auch auf der Wii umgesetzt. Dazu freuen sich Wii-Kicker über den Turniermodus und den Herausforderungsmodus. Eher für die Zielgruppe der Einsteiger ist der 8vs8-Footii-Modus konzipiert: Mit bis zu 15 Mitspielern dürft ihr so im Comic-Look gegeneinander antreten, obendrein warten witzige Spezialeffekte auf euch. Und wem das noch nicht reicht, der kann sich auch online in Freundschaftsspielen (mit oder ohne Ranglistenwertung) oder den interaktiven Ligen austoben, ohne die umständlichen Wii-Codes nutzen zu müssen. Nur eines fehlt: Be a Pro. Diesen Leckerbissen hebt man sich wohl für das kommende Jahr auf.

Technisch hinterlässt das Spiel nur einen soliden Eindruck. Vom Gameplay her ist dem Kick die altbackene PS2-Technik anzumerken. Der Ball ist zu leicht, die Schüsse sind zu gerade - EA kann das besser und sollte das im nächsten Jahr auch umsetzen. Grafisch hebt sich die Wii-Version abseits des Comic-Modus nur wenig von seinem PS2-Geschwisterchen ab, was wohl in erster Linie an der müden Wii-Hardware liegt. Der Sound dagegen überzeugt: Wie auch bei den anderen FIFA-Auskopplungen gefallen der Soundtrack und die Stadionatmosphäre. Die Kommentatoren können Spieler - wie auch bei den anderen Fassungen - aber auch komplett ausblenden. Verpassen würden sie nichts, egal ob nun nerdiger Hardcore-Kicker oder neugierige Hausfrau-Spielerin.

Fazit

Sören Lohse - Portraitvon Sören Lohse
Die Wii-Version von FIFA 09 gibt sich eigentlich fast keine Blöße: Der Umfang begeistert durch den üppigen Einzelspielermodus, der sowohl die Hardcore-Spieler glücklich macht, als auch die Einsteiger motiviert. Die vielfältigen Steuerungskonzepte mögen nicht innovativ sein, funktionieren aber prächtig und dürften alle Zielgruppen zufrieden stellen. Einzig und allein technisch bleibt ein bitterer Nachgeschmack zurück: Grafisch herrscht auch hier eher Stagnation statt Fortschritt. Ist die Hardware der Wii wirklich schon bis zur Überlastung ausgereizt?

Überblick

Pro

  • umfassender Managermodus
  • viele Modi für Einsteiger und Fortgeschrittene
  • dickes Lizenzpaket
  • hervorragende Soundkulisse
  • Steuerungskonzept für alle Zielgruppen

Contra

  • nach wie vor miese Kommentatoren
  • grafisch kaum Verbesserungen
  • Be-a-Pro-Modus fehlt

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