Test - EpicGear ThunderouZ : Stereowuchtbrumme
- PC
EpicGear ist derzeit recht munter und bringt immer mal wieder ein neues Headset auf den Markt. Mitte März erscheint mit dem ThunderouZ ein weiteres Stereo-Headset zum moderaten Preis von knapp 90 Euro. Es soll Spieler mit LED-Beleuchtung und einem EG-Verstärker unter die Ohrmuscheln locken. Wir konnten vorab bereits ein Exemplar ergattern und auf seine Alltagstauglichkeit hin prüfen.
Einmal aus dem stabilen Karton befreit, entpuppt sich das ThunderouZ nicht gerade als filigrane Schönheit und bringt mit 370 Gramm ohne Kabel einiges auf die Waage. Das liegt vor allem an den wuchtigen Ohrmuscheln, die an einer Metallbandhalterung befestigt sind. Das bewegliche Kopfband aus Kunstleder mit einer spartanischen, aber durchaus bequemen Polsterung trägt wenig zum Gesamtgewicht bei.
Die Ohrpolster sind grundsätzlich recht bequem dank Schaum und Kunstleder, aber recht starr montiert, was bei Brillenträgern zu etwas unangenehmem Seitendruck führen kann. Zudem dürfte es im Sommer recht warm unter den dicken Polstern werden, die aber immerhin dafür sorgen, dass kaum Außengeräusche ans Ohr dringen. Abgesehen davon geht der Tragekomfort für diese Gewichtsklasse in Ordnung.
Vielseitig einsetzbar
Der Anschluss erfolgt über ein mit drei Metern erfreulich langes, textilummanteltes Kabel, das mit einer Zugentlastung am Headset befestigt ist. Eine schöne Idee und gut umgesetzt. Zwei dreipolige Klinkenstecker sowie ein zusätzlicher USB-Stecker verbinden das Headset mit dem PC. Da der USB-Stecker lediglich für die Stromversorgung der Beleuchtung und des integrierten Verstärkers genutzt wird, kann das ThunderouZ auch per Klinke und beiliegender Y-Weiche an Tablets, Smartphones oder PS4- und Xbox-One-Controller angeschlossen werden.
Mittels eines Bedienteils am Kabel wird die Lautstärke geregelt. Das unidirektionale Mikrofon, das an einem flexiblen, gut justierbaren und ausklappbaren Arm befestigt ist, wird damit ein- oder ausgeschaltet. Zusätzlich gibt es noch einen Schalter für die beiden EQ-Modi Musik und Gaming. Ein Clip, mit dem das Kabel an der Kleidung befestigt wird, liegt ebenso bei wie ein Klettband, mit dem überschüssiges Kabel zusammengebunden werden kann.
Die optionale Beleuchtung, die nur bei Nutzung des USB-Steckers funktioniert, wird mit einer Sensortaste an der rechten Muschel bedient. Es gibt sechs Varianten: Rot, Gelb, Blau, Grün, Lila und wechselnder Farbdurchlauf. Die Beleuchtung ist dezent und unaufdringlich und muss nicht extra über Treiber oder Software reguliert werden. Besagte Sensortaste macht die Sache einfach. Wer nicht auf Bling-Bling steht, kann die Beleuchtung problemlos ganz abschalten.
Wuchtige Bässe, schwächelnde Höhen
Unter den großen Ohrmuscheln arbeiten 50-mm-Treiber mit einem Frequenzbereich von 20 Hz bis 20 kHz, also quasi Standard im Bereich der Gaming-Headsets. Der Sound kann, wie eingangs erwähnt, bei Nutzung des USB-Steckers am PC noch etwas verstärkt werden dank des integrierten EG-Amps, was dem Klang etwas mehr Wucht und Lautstärke verleiht, ohne allerdings in den Bereich des Bemerkenswerten vorzudringen.
Für den Gaming-Bereich und diese Preisklasse liefert das ThunderouZ einen sehr ordentlichen Stereo-Sound mit gutem Raumklang. Das Klangbild ist insgesamt stark basslastig, glücklicherweise ohne es zu übertreiben. Die höheren Tonlagen gefielen uns nicht so gut, hier klingt das Headset ein wenig dumpf, bei höheren Lautstärken gar blechern. Das stört beim Zocken weniger, beim Musikhören indes umso mehr.
Bei Titeln wie DiRT Rally oder Rise of the Tomb Raider hatten wir insgesamt ein gutes, räumlich klar definiertes Klangbild. Es macht Spaß, so zu zocken. Bei Shootern wie Battlefield 4 kann es bei voller Action und Mitspielergebrüll im Chat allerdings ein wenig matschig in den tiefen Bereichen werden, aber man befindet sich immer noch ein einem akzeptablen Bereich für diese Preisklasse. Wo wir bei Gebrüll sind: Das Mikrofon leistet grundsolide Arbeit und ist für den Voice-Chat beim Zocken völlig ausreichend.
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