Special - Dying Light: The Following : Mehr Open World, weniger Zombies?

"Die größte Herausforderung bei The Following war die Umstellung auf die sehr offenen Gebiete." Ab an die frische Luft! Bei Entwickler Techland hatte man genug von der Großstadt. Dying Light: The Following wechselt den Schauplatz: Von der Metropole Harran geht es ins weitläufige Umland. Statt Häuserschluchten dominieren hier Wiesen und Felder.

Warum hat man sich dazu entschieden, die Spielwelt von Dying Light so krass umzukrempeln? Leveldesigner Piotr Pawlaczyk erklärt das wie folgt: "Wir wollten den Spielern eine komplett neue Erfahrung bieten. Im Hauptspiel befand man sich ja zunächst in den Slums und hat dort die Grundlagen erlernt. Später hat man die Altstadt erreicht, die sehr viele hohe Gebäude hatte und wo man seine Techniken perfektionieren konnte. Jetzt aber wollten wir was anderes bieten: Eine weite Fläche mit tollen Schauwerten, die einen schon aus der Ferne locken."

"Aber ihr könnt und müsst eure Parkour-Fähigkeiten trotzdem noch an vielen Stellen einsetzen. So gibt es Küstenstädte, Silos, Türme und weitere Dinge in der Landschaft, die ihr besteigen könnt. Parkour ist also auch weiterhin ein Kernelement des Spiels", ergänzt er.

Alle Fans des Parkour-Gameplays dürfen also aufatmen. Die beliebten Freerunning-Einlagen werden auch in The Following ein fester Bestandteil des Spiels bleiben. Auch wenn es anfangs vielleicht nicht so wirken mag. Denn in den ersten Spielstunden steht eindeutig der Buggy im Vordergrund. Könnten daher einige Spieler von den Veränderungen abgeschreckt werden?

Lead Animator Dawid Lubryka hat da keine Bedenken: "Das ist natürlich ein wichtiger Punkt, aber angesichts der schieren Masse an neuen Inhalten in The Following sehe ich das nicht als Problem. Denn auch wenn es neue Elemente wie den Buggy gibt, sind weiterhin Orte und Missionen vorhanden, in denen die anderen Gameplay-Features zum Einsatz kommen."

Die Spielwelt von The Following ist laut Techland fast doppelt so groß wie die des Hauptspiels. So ergeben sich zahlreiche Möglichkeiten, neue Orte und Geheimnisse zu entdecken. Auch was die Zombie angeht, braucht man sich keine Sorgen zu machen. Die Untoten sind auch auf dem Land scharenweise vertreten und können nach wie vor kraftvoll zubeißen.

Doch wie wird der radikale Schauplatzwechsel im Spiel erklärt? Narrative Designer Kamil Krupinski gewährt einen Einblick in die Story: "The Following knüpft direkt an das Ende des Hauptspiels an. Im Turm gibt es weiterhin Probleme mit dem Antizin-Nachschub. Es gibt allerdings Gerüchte über Leute, die nicht vom Virus infiziert werden können. Zudem findet ihr eine Karte, die einen Weg hinaus aus Harran und in das Umland zeigt. So begeben wir uns auf die Suche nach einer Heilung."

Schnell wird klar, dass ein mysteriöser Kult eine zentrale Rolle in der Geschichte einnehmen wird. Dessen Anhänger und Symbole sind überall in der Spielwelt zu finden. Auch hier will sich Dying Light bewusst von den etwas eindimensionalen Schurken des Hauptspiels abheben. Inspiration holte man sich unter anderem bei zwei kultigen Fernsehserien.

Kamil Krupinski verrät: "Was die Atmosphäre angeht, haben wir schon bewusst auf Werke wie 'Akte X' oder 'Twin Peaks' geschaut. Von 'Akte X' stammt zum Beispiel die Idee des Kults der Gesichtslosen, der in The Following eine Rolle spielt. In der Serie hat man immer diese Mischung aus übersinnlichen und realistischen Elementen – repräsentiert durch Mulder und Scully. Bei uns ist das ähnlich. Bei der Erzählstruktur würde ich eher Vergleiche mit 'Twin Peaks' ziehen. Dort ist zwar Agent Cooper der Hauptcharakter, man sieht aber auch Handlungsstränge aus der Perspektive anderer Figuren. Wir fragten uns daher, wie es aussehen würde, wenn einem nur Coopers Perspektive zur Verfügung stünde. Bei uns sieht man alles durch die Augen von Kyle Crane. Man ist ganz in seiner Welt."

Die Entwickler haben sich also einiges vorgenommen. Die Welt soll abwechslungsreicher, die Story spannender sein. Dabei ist The Following doch "nur" ein Addon. Oder etwa nicht? Warum die Entwickler diesen Begriff nicht mögen, verraten wir im nächsten Dying-Light-Special.