Test - Dungeon of the Endless : Pixelige Dungeon-Flucht
- One
Bereits 2014 erschien Dungeon of the Endless für den PC. Jetzt bringt Entwickler Amplitude Studios den Titel auch auf die Xbox One. Konsolenspieler dürfen sich freuen, denn schlaflose Nächte und bockschwere Herausforderungen stehen ihnen in den Pixel-Dungeons des Spiels bevor.
Sobald ihr das Spiel gestartet habt, wird es euch mit seinem extrem hohen Schwierigkeitsgrad in seinen Bann ziehen. Ein Gefangenentransport ist im Weltraum unterwegs. Als das Raumschiff plötzlich beschossen wird, löst es sich in seine Einzelteile auf und alle an Bord sterben. Alle? Nein, denn zwei Personen konnten in einer Rettungskapsel fliehen.
Wer sich an Bord befindet, entscheidet ihr, denn zu Spielbeginn dürft ihr zwei Charaktere wählen, mit denen ihr spielen möchtet. Zu Beginn stehen noch nicht viele zur Wahl, ihr könnt im Spielverlauf allerdings weitere freischalten. Die Kapsel stürzt auf einen Planeten, landet mitten in einem alten Gebäudekomplex und bohrt sich viele Stockwerke nach unten. Zwölf Etagen tief, um es ganz genau zu nehmen. Ihr müsst jetzt mit euren beiden Charakteren aus dem Gebäude entkommen und dabei den Energiekern eurer Rettungskapsel schützen.
Leichter gesagt als getan
Beim ersten Starten des Spiels stehen euch zwei Schwierigkeitsgrade zur Auswahl: Sehr leicht und leicht. Wer jetzt denkt, dass er Dungeon of the Endless auf diese Weise locker flockig durchspielt, um neue Spielmodi und Charaktere freizuschalten, der irrt. Schon im leichten Schwierigkeitsgrad seid ihr zum Scheitern verurteilt, habt ihr euch nicht mit der Spielmechanik vertraut gemacht. Selbst im sehr leichten Modus werdet ihr an vielen Stellen des Spiels zu knabbern haben: Denn die Gegner werden Etage für Etage stärker und wollen euch an der Flucht hindern.
Ihr könnt zu jedem Zeitpunkt zwischen den beiden Helden wechseln. Diese befinden sich anfangs in einem Raum, in dem auch der Energiekern eurer Kapsel liegt. Eure Aufgabe ist es, den Aufzug in die nächste Etage zu finden. Ihr besitzt einige Ressourcen, die euch bei der Flucht aus dem Dungeon helfen sollen. Der Startraum verfügt in der Regel nur über eine Tür, durch die ihr gehen könnt. Was dahinter liegt, wisst ihr nicht – und das gilt auch für alle weiteren Türen, die ihr bei eurer Flucht öffnen werdet.
Mal gelangt ihr in einen Raum, der groß genug ist, damit ihr dort ein Modul platziert, ein anderes Mal trefft ihr auf ein Alien-Nest, dessen Bewohner euch ohne mit der außerirdischen Wimper zu zucken angreifen. Eure Charaktere sind mit Waffen ausgerüstet. Wie gut sie kämpfen, hängt von eurer Teamwahl ab. Die Kämpfe laufen weitestgehend automatisch ab, ihr müsst also nicht jeden Gegner per Hand besiegen.
Ressourcen-Management
Für ein wenig Unterstützung sorgen die Module, die ihr in größeren Räumen bauen dürft. Es gibt unterschiedliche Varianten. Eines bringt euch mehr Nahrung, ein anderes fördert die Wissenschaft und eines steigert euren Industriewert. Der ist wichtig, damit ihr weitere Module platzieren könnt, denn nach und nach erhaltet ihr zusätzliche Ressourcen. Nahrung benötigt ihr, um eure Charaktere zu heilen oder zu verbessern. Die Wissenschaft dient der Erforschung neuer und besserer Module. Besitzt ihr ausreichend Ressourcen, könnt ihr ein Modul errichten. Manche von ihnen verfügen über automatische Waffen, die Aliens angreifen, sollten welche auftauchen.
Das ist ungemein hilfreich, denn spätestens, wenn ihr mit dem Energiekern durch den Dungeon lauft, benötigt ihr jede noch so kleine Hilfe. Zwar könnt ihr Glück haben und den Aufzug ins nächste Level sehr schnell finden, dann verzichtet ihr aber vielleicht auf Rohstoffe, die hinter noch verschlossenen Türen liegen. Diese Ressourcen könnten euch im nächsten und schwierigeren Level fehlen. Ihr steckt permanent in dem Zwiespalt, alle Räume zu durchsuchen, um nichts Wertvolles liegenzulassen, oder möglichst schnell aus der Etage zu verschwinden.
Habt ihr den Aufzug gefunden, müsst ihr den Energiekern holen. Sobald ein Charakter den Kern aufnimmt, kann er sich nur noch sehr langsam fortbewegen. Das wäre nicht schlimm, wären da nicht die Aliens, die euch an der Flucht hindern wollen. Die tauchen nämlich in Wellen auf, sobald ihr den Kern bei euch tragt und zum Aufzug lauft. Zu allem Überfluss fällt auch noch der Strom aus und Raum für Raum wird dunkel. Jetzt könnt ihr nur hoffen, dass euch eure gebauten Module und der zweite Charakter ausreichend unterstützen, um den Aufzug zu erreichen.
Dringend benötigte Unterstützung
Hin und wieder trefft ihr während eurer Flucht auf andere Personen. Mit denen dürft ihr mal Handel treiben, ab und zu könnt ihr sie aber auch gegen einen gewissen Betrag anheuern. Sie schließen sich euch dann an und unterstützen euer Team. Gelingt es euch, einen solchen Charakter über mehr als drei Etagen am Leben zu halten, schaltet ihr ihn für kommende Spiele im Startmenü frei. Wichtig ist, dass sich die Fähigkeiten eurer Helden gut ergänzen und ihr so nach und nach einen ausgewogenen Trupp auf die Beine stellt. Kann der eine besser kämpfen, sollte der andere vielleicht über heilende Fähigkeiten verfügen, statt auch nur wild rumzuballern.
Stirbt ein Charakter, geht auch dessen Ausrüstung verloren. Ihr könnt eure Charaktere mit Waffen und Rüstungen ausstatten, die ihr im Laufe des Spiels findet. Hierdurch verbessern sich eure Werte und es wird auf höheren Ebenen zumindest ein wenig realistischer, den rettenden Ausgang zu finden und nicht kurz davor von den Aliens vernascht zu werden. Stirbt der letzte Charakter, müsst ihr das Spiel von vorne beginnen. Sicherheitsspeicherstände, auf die ihr zugreifen könnt, gibt es nicht. In dem Punkt ist Dungeon of the Endless gnadenlos.
Die grundlegende Präsentation ist recht schlicht gehalten. Die Charaktere erinnern an Titel aus den 90ern und auch die Textfenster zeigen sich eher schlicht. Die vielen kleinen Lichteffekte bringen jedoch die nötige Atmosphäre. Spätestens, wenn der Strom ausfällt und die Räume in tiefes Schwarz getaucht werden, werdet ihr von der Spannung mitgerissen.
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