Preview - Drakensang: Am Fluss der Zeit : Ausflug in die Vergangenheit
- PC
Rollenspiele sind keine Faszination, die erst mit den PCs und Konsolen dieser Welt entstanden sind, sondern ein Phänomen, das viel älter ist. Damals spielte man noch gemeinsam an einem Tisch und Das Schwarze Auge war ein Pionier in diesem Bereich. Anno 2010 schwingt man sein Schwert aber lieber virtuell - und das bereits zum fünften Mal.
Einst gab es eine Zeit, da spielte man Rollenspiele noch gemeinsam mit Freunden. Diese Freunde traf man nicht in virtuellen Welten, während man selbst mit der Chipstüte vor dem Rechner saß, sondern man saß mit diesen Freunden und der Chipstüte gemeinsam an einem Tisch. Was nun einigen vielleicht wie eine unliebsame Familienfeier vorkommt, war in der Vergangenheit der Beginn der heutigen Rollenspielgeneration. In einer Zeit, als Spiele nicht mehr als ein Pixelhaufen auf dem Bildschirm waren, geschah es, dass in Deutschland eine neue Faszination entstand: das Pen-&-Paper-Rollenspiel.
Konnte in den USA die D&D-Reihe seit Ende der 70er-Jahre begeistern, so dauerte es mal wieder ein wenig, bis sich dieses neue Spielprinzip in Deutschland durchsetzen konnte. Zwar gab es bereits seit 1981 das Spiel Midgard, aber der wirkliche Durchbruch kam erst 1984, als Das Schwarze Auge von Schmidt Spiele erschien. So entstand eine Fantasy-Welt, die noch heute, nach 25 Jahren, lebendiger ist als je zuvor.
Älter als gedacht
Die ältere Generation unter uns wird sich vermutlich noch daran erinnern, dass Drakensang nicht das erste Computer-Rollenspiel im DSA-Universum Aventurien war. Bereits 1992 erschien, damals noch von Attic, der erste Teil der Nordlandtrilogie. 1994 folgte der zweite Teil Sternschweif und Schatten über Riva schloss die Trilogie 1996 ab. Fans des Schwarzen Auges mussten sich dann allerdings bis 2008 gedulden, denn erst Drakensang führte Spieler endlich wieder in das virtuelle Aventurien. Ungefähr zwei Jahre später erscheint nun die Fortsetzung Drakensang: Am Fluss der Zeit.
Dabei muss erwähnt werden, dass die Fortsetzung kein klassischer Nachfolger des ersten Teils ist, sondern ein Prequel, das 23 Jahre vor dem ersten Teil spielt. Damit Freunde des Vorgängers aber trotzdem noch Identifikationspunkte finden, trifft man etliche Charaktere aus Drakensang wieder. Darunter zum Beispiel den aufbrausenden Zwerg Forgrimm und den verstorbenen Ardo von Eberstamm. Anknüpfpunkte sind zuhauf auffindbar und zaubern, wenn man den ersten Teil gespielt hat, das eine oder andere Lächeln auf die Lippen.
Ein Held wird geboren
Doch bevor wir uns in die Weiten von Aventurien begeben, muss unser Held das Licht der Welt erblicken. Ähnlich wie im ersten Teil gibt es knapp ein Dutzend Archetypen, unter denen ihr auswählen dürft. Dabei sind leider die Rasse und die Klasse nicht unabhängig voneinander wählbar. So muss der Kampfmagier menschlich sein, während der Waldläufer automatisch elfischer Natur ist. Dafür gibt es aber einige neue Klassen, wie beispielsweise den zwergischen Geoden, der eine Mischung aus Druide und Magier darstellt.
Bei der Charaktererschaffung bleibt es euch mal wieder selbst überlassen, ob ihr den schnellen Weg geht oder in den Expertenmodus wechselt. Der Expertenmodus basiert zu großen Teilen auf der aktuellen Version 4.1 des Pen-&-Paper-Rollenspiels und bedarf einiges an Einarbeitung. Wer das System kennt, findet sich schnell zurecht und wird sich darüber freuen, dass Radon Labs noch einige Neuerungen eingearbeitet hat, wie die Wahl der Vor- und Nachteile. Experten freuen sich über insgesamt 83 Vor- und Nachteile.
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