Test - Divinity: Dragon Commander : Einmal als Drache Armeen anführen
- PC
Die Divinity-Reihe von Larian Studios ist vor allem für ihre Rollenspiele bekannt. Mit Dragon Commander wagen sich die Entwickler in das Echzeitstrategiegenre. Aber so ganz konnten sie es nicht lassen. Denn ihr spielt nicht einfach nur einen Anführer, ihr spielt den Dragon Commander, der es sich nicht nehmen lässt, ab und zu in die Schlacht einzugreifen.
Wie Kollege Kepler vor einiger Zeit in seiner Vorschau schrieb, beginnt die Kampagne zuallererst damit, dass ihr auswählt, welche Art von Drache ihr sein wollt. Diese Auswahl beeinflusst vor allem die Anfangsfähigkeiten des schlangenartigen Mischwesens. Da gibt es den „Ich-hau-alles-kaputt“-Drachen und den „Ich-baue-auf-Magie“-Drachen und den vielseitigen Drachen, der irgendwo dazwischen liegt.
Bevor es los geht, noch kurz zur Hintergrundgeschichte: Der Kaiser von Rivellon wurde von seinen eigenen Kindern ermordet. Diese drei Kinder streiten sich jetzt mit ihren Armeen um die Herrschaft des Reiches. Doch es gibt noch ein viertes Kind, das als uneheliches Kind des Kaisers mit einem weiblichen Drachen gezeugt wurde. Dieses Kind seid ihr, ein so genannter Drachenritter. Divine-Divinity-Fans wissen es bereits: Ein Drachenritter ist ein Mensch, der sich in einen Drachen verwandeln kann.
Maxos, ein Magier, euer Mentor und ein alter Freund des verstorbenen Kaisers, bittet euch nun, das Reich zu vereinen. Dafür bringt er die Raven mit, ein riesiges Luftschiff und fortan eurer Hauptquartier. Dort entwickelt ihr bei dem kleinen Imp Grumio eure Einheiten weiter, bei Maxos verbessert ihr die Drachenfähigkeiten oder sprecht euch später mit euren Generälen und den entsandten Politkern aller Völker (Untote, Elfen, Zwerge, Echsen, Imps) ab. Dazu aber später mehr.
Auf in die Schlacht
Sehr schnell kommt es zur ersten Schlacht. Nachdem ihr auf einer Karte eure Einheitenproduktion und Bewegungen eurer Truppen á la Risiko geregelt habt, kommt es meist zum Kampf - entweder auf eurem Gebiet oder dem eures Gegner. Die Schlachten sind das Kernelement des Spiels und finden in Echtzeit statt. Ihr befehligt eure Einheiten aus der klassischen Sicht von oben, könnt die Kamera aber komplett frei bewegen.
In der Schlacht müsst ihr Bauplätze mit euren Bodentruppen erobern, so dass ihr dort Produktionsstätten, Verteidigungstürme oder Ressourcenproduktionsstätten bauen könnt. Ihr stürmt aber nicht mit typischen Fantasy-Einheiten die Basis des Gegners. Ihr befindet euch nämlich in der Hochphase des Reichs Rivellon. Eure Einheiten sind Kampf- und Raketenläufer, Zeppeline, Zerstörer, Schwebepanzer, Panzerschiffe, Ballons und ähnliche Steampunk-ähnliche Einheiten.
Eine Basis errichten und diese hinter einer starken Verteidigungslinie zu schützen ist kein Bestandteil des Strategiespiels. Als Dragon Commander geht ihr direkt auf Konfrontationskurs. Eure Aufgabe besteht darin, schneller als eure Gegner die Bauplätze einzunehmen und sie noch schneller von ihren Bauplätzen zu verdrängen. Somit sind die Schlachten darauf ausgelegt, dass ihr ständig eure Gegner konfrontiert. Das Fehlen vom „Fog of War“ tut sein übriges. So reagiert ihr auf den Gegner - oder versucht es zumindest. Die KI ist wirklich knackig und selbst auf „normal“ nicht einfach vom Schlachtfeld zu fegen. Deshalb müsst ihr eure Armee immer gut aufstellen, zu Land, im Wasser und in der Luft.
Der Drache mit dem Jetpack
Bis hierhin ist Dragon Commander ein normales Echtzeitstrategiespiel. Auf Knopfdruck greift ihr jedoch selbst in die Schlacht ein, und zwar als Drache mit Jetpack. Ihr schleudert Feuerbälle auf gegnerische Truppen, unterstützt eure eigenen mit Kriegsgebrüll oder heilt sie. So könnt ihr mitunter die eigene Niederlage abwenden und zu einem Sieg drehen. Falls ihr euch jetzt fragt: „Wozu braucht ein Drache ein Jetpack, der kann doch fliegen?“: Damit kann er innerhalb kürzester Zeit vom einen Ende der Karte zum anderen fliegen.
Nach der Schlacht geht es wieder zurück auf die Raven, wo ihr euch mit verschiedenen Leuten unterhalten könnt. Zuallererst sind da eure Generäle. Die haben immer mal wieder kleinere Probleme. Solange ihr sie bei Laune haltet, sind sie euch gewogen. Die Generäle übernehmen auf Wunsch pro Runde bis zu eine Schlacht für euch. Denn auch ein Drache kann nicht überall sein. Doof nur, dass man vier Generäle hat, aber nur einen pro Runde einsetzen darf.
Dann gibt es noch die liebe Politik. Die Abgesandten der Völker stellen euch immer wieder vor Entscheidungen. Das reicht von der Legalisierung von Cannabis ähnlicher Drogen über die Erlaubnis der Eheschließung zwischen Homosexuellen bis hin zur aktiven Sterbehilfe. So verbessert oder verschlechtert ihr die Gunst der Völker und erhaltet für jede Entscheidung eine Karte, die ihr im Kampf oder auf der strategischen Karte für verschiedene Zwecke einsetzen könnt. Das reicht von Sabotage über Einkommensmaximierung bis hin zu Aufwertungen, die in einer Schlacht zur Verfügung stehen.
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