Preview - Dragon Ball Z: Extreme Butoden : Kamehameyeah
- 3DS
Als Dragon-Ball-Fan hat man es nicht immer leicht. Regelmäßig veröffentlicht Bandai Namco Spiele rund um Weltenretter Son-Goku. Doch viel zu oft entpuppen sich die als das, was sie nun mal sind: Lizenzspiele von mittelmäßiger Qualität. Jedes Mal blutet mein Fan-Herz angesichts durchschnittlicher Versoftungen der großartigen Vorlage, die mich um die Jahrtausendwende so ungemein prägte. Dank Extreme Butoden sehe ich nun nach langer Zeit endlich wieder etwas Licht am Ende des sonst so pechschwarzen Tunnels.
Wie sagt man so schön? Unverhofft kommt oft. Vor wenigen Tagen rief ich den eShop des Nintendo 3DS auf, um im Spielekatalog des zuletzt ein wenig von mir vernachlässigten Handhelds zu stöbern. Dort wurde recht prominent eine Demoversion von Dragon Ball Z: Extreme Butoden beworben, bei deren Anblick ich dachte: „Mal wieder so ein schnell programmiertes Dragon-Ball-Spiel, das keiner braucht.“ Obwohl ich voreingenommen war, schaute ich mir den dazugehörigen Trailer an. Dabei sollte es eigentlich auch bleiben.
Es kam, wie es kommen musste
Ein paar Minuten später war die Demo heruntergeladen. Die Aufregung stieg. Der Puls schoss angesichts des verheißungsvollen Videos in die Höhe. Wird das hier die Wiedergutmachung für die letzten Jahre? Der Trailer sorgte jedenfalls schnell für Begeisterung. Aufwendige, sehr schön anzusehende 2-D-Sprites, die den Charme der Mangas und des Anime viel besser einfangen als die immer etwas grobschlächtig wirkenden 3-D-Modelle aus beispielsweise Dragon Ball: Xenoverse.
Da saß ich nun mit meinem 3DS und der darauf installierten Demo. Die bietet die Möglichkeit, alleine gegen den Computer zu spielen oder Kämpfe gegen echte Spieler zu bestreiten, sofern sie ebenfalls im Besitz der Demo sind. Als Kämpfer stehen Son-Goku, Son-Gohan als Kind, Vegeta und Majin Boo zur Verfügung. Neben den eigentlichen Kämpfern, von denen es in der Vollversion über 20 geben soll, existieren noch sogenannte Z-Assists: Kämpfer, die mittels Touchscreen-Kommando kurz in den Kampf eingreifen. Ihr habt die Wahl, ob ihr zwei Z-Assists oder lieber einen weiteren vollwertigen Kämpfer in den Ring schickt.
Kampfkraft messen
Im Kampf könnt ihr ohne Umschweife die Figuren wechseln. Der Kampf gilt nur dann als verloren, wenn jeder Teilnehmer eures Teams auf die Bretter geschickt wurde. Spielerisch gibt sich Dragon Ball Z: Extreme Butoden keine Blöße, beschränkt sich jedoch auf reine 2-D-Auseinandersetzungen. Diese Limitierung des Raumes ist vielleicht genau das, was ich zuletzt an den Dragon-Ball-Spielen vermisst habe – ohne es zu wissen. Statt ziellos in der Luft herumzufliegen und darauf zu hoffen, dass mein Kamehameha nicht ins Leere geht, wirken die Kämpfe hier weitaus bodenständiger und sehen, trotz betagter 3DS-Technik, um ein Vielfaches besser aus.
Möglicherweise liegt es auch daran, dass Arc System Works hier zugange ist. Der Entwickler haben mit BlazBlue und Guilty Gear mehrfach ihr Können in Bezug auf Gameplay und Optik im Beat-'em-pp-Genre unter Beweis gestellt. Extreme Butoden mag bei Weitem nicht deren Komplexität besitzen, das muss es aber (zumindest aus unserer Sicht) auch nicht. Die Kombos sind schnell verinnerlicht und auf jeden Charakter übertragbar. Dadurch kann man sich ohne große Einarbeitung zum stärksten Kämpfer des Universums aufschwingen und mit Techniken wie Kamehameha, Final Flash und Kaio-Ken geradezu um sich werfen. Eben das, was Dragon Ball auszeichnet.
Die Sprites fangen die Kämpfe so viel authentischer ein als es derzeitige 3-D-Spiele tun. Das Gefühl, als Son-Goku Schläge auszuteilen, Gegner in die Luft oder auf den Boden zu katapultieren, ist einfach großartig. Einzig die ausufernden Superattacken, die glücklicherweise nur bei einem hohen Konzentrationslevel in Kombination mit einer hohen Kombo ausgeführt werden können, sind auf den ersten Blick zu viel des Guten. Wenn Son-Goku mal eine Genkidama macht, dauert es eine gefühlte Ewigkeit, bis sie auf den Gegner trifft.
Die japanische Sprachausgabe trägt ein Übriges dazu bei, dass man sich als Fan gut aufgehoben fühlt – vorausgesetzt, man kann etwas mit den Sprechern anfangen. Die Tonqualität ist allerdings selbst für 3DS-Verhältnisse nicht sonderlich toll und kann das Niveau der restlichen Präsentation bei Weitem nicht halten.
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