Test - Dragon Age II : Blut, Schweiß und Tränen
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Dragon Age konnte seinerzeit voll abräumen. Die Jungs von Bioware wurden einmal mehr ihrem Ruf gerecht, die Könige des Rollenspielgenres zu sein. Nach dem Riesenerfolg des ersten Teils geht es nun in die nächste Runde und die Kanadier haben sich dafür einiges einfallen lassen. Stärken beibehalten, Schwächen ausmerzen, so das Credo von Dragon Age II. Doch bei den Fans herrschten Skepsis und die Befürchtung, dass der zweite Teil zum Action-RPG für Gelegenheitsspieler verkommt. Blödsinn, sagen wir nach ausgiebigem Test.
Die Handlung von Dragon Age II beginnt parallel zu den Ereignissen der zweiten Hälfte des Vorgängers. Lothering ist zerstört und die Familie des angehenden Helden Hawke flüchtet vor der Verderbnis. Doch wohin? Nach dramatischer Reise verschlägt es Hawke, seine Schwester und seine Frau Mama in die Stadt Kirkwall in den freien Marschen, ein Gebiet, in dem verschiedene Stadtstaaten um die Vorherrschaft ringen. Hawke hat es nicht einfach, als Fereldener Fuß zu fassen, zumal der liebe Onkel das Erbe der Familie verpulvert hat.
Allein um in die Stadt zu gelangen, muss er sich für ein Jahr einer dubiosen Organisation verpflichten. Doch die Rechnung geht auf. Hawke erarbeitet sich einen Ruf in der Stadt und die Familie beginnt ein neues, wenn auch bescheidenes Leben. So ganz einfach ist es nicht in Kirkwall. Nach dem Ende der Verderbnis (dank unseres Helden aus dem ersten Teil) kommt das Land nicht zur Ruhe. Templer widmen sich der Verfolgung aller Magier, Verbrecherbanden versuchen mit allen Mitteln, aus der Situation und der Vielzahl an Flüchtlingen ihren Vorteil zu ziehen.
Eintritt in eine blutige Welt
Und auch sonst ist die Welt ein raues Pflaster fernab der üblichen Fantasy-Klischees. Elfen verbringen ihr Leben in den Slums der Stadt. Zwerge widmen sich dem, was sie am liebsten tun: Geld scheffeln. Die Magier werden brutal von den Templern unter der fanatischen Anführerin Meredith verfolgt und die Stadtwache ist korrupt. Jeder kocht sein eigenes Süppchen, Verrat ist an der Tagesordnung. Mehr und mehr wird Hawke in diese Intrigen und Konflikte hineingezogen und von Tag zu Tag wird es schwerer für ihn, seinen Weg zu finden. Schnell wird klar: Dragon Age II ist keine Blümchen-und-Baumkuschler-Fantasy, sondern hart, blutig und düster.
Konntet ihr im ersten Teil noch die Rasse wählen, so seid ihr diesmal auf die Rolle des Hawke festgenagelt. Immerhin, ihr könnt wählen, ob Hawke Männlein oder Weiblein sein soll, und großzügig das Aussehen der Spielfigur festlegen. Zudem stehen euch von Beginn an drei Klassen zur Verfügung, nämlich Krieger, Magier und Schurke. Die Erzählstruktur hat sich ebenfalls verändert. Nach dem Intro erlebt ihr euer erstes Jahr in Kirkwall sowie zwei weitere Etappen, nämlich Hawkes Weg zum Champion sowie die Ereignisse danach. Insgesamt umfasst die Geschichte sieben Jahre und wird als Rückblende erzählt. Der Zwerg Varric, der von einer „Suchenden" zu den Ereignissen in Kirkwall verhört wird, fungiert dabei als Erzähler.
Charaktere und Geschichte im Fokus
Das heißt allerdings nicht, dass die Geschichte komplett linear ist, denn Entscheidungen spielen wieder eine wichtige Rolle, sowohl was die Geschicke von Hawke und Kirkwall angeht als auch das Schicksal eurer Begleiter. Insgesamt ergibt sich daraus eine sehr gute Mischung aus Aufgaben. Da gibt es Quests, welche die Hauptgeschichte vorantreiben. Hinzu kommen diverse Nebenaufgaben, die jeweils kleinere Geschichten erzählen. Und schlussendlich gibt es zu jedem Begleiter eine Reihe von zusammenhängenden Quests, die euch den Charakter nahebringen und euer Verhältnis zu ihm bestimmen, was speziell am Ende von Dragon Age II gravierende Auswirkungen hat.
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