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Test - Donkey Kong Country: Tropical Freeze : Der alte und neue König des Dschungels

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Oft stellt man sich die Frage, ob bestimmte Spiele überhaupt eine Fortsetzung benötigen. Nach über zwanzig Stunden mit Donkey Kong Country: Tropical Freeze muss diese Frage mit einem eindeutigen „Ja“ beantwortet werden. Dieses Spiel steckt nicht nur voller Liebe und Abwechslung, sondern macht euch auch wieder bewusst, wie schwer und fordernd Jump 'n' Runs sein können. Auch wenn der Hass auf Spiel und Controller beizeiten mal überhandnimmt, Tropical Freeze kann man einfach nicht böse sein. Dafür ist es zu gut.

Es gab eine Zeit, da erschienen keine 2-D-Jump-'n'-Runs mehr. Mario, Rayman und Donkey Kong machten dreidimensionale Welten unsicher und kehrten ihren eigenen Wurzeln den Rücken. Der technische Fortschritt war angebrochen und 2-D wurde für tot erklärt. Jahre der Abstinenz folgten, bis eines Tages New Super Mario Bros. ein fast völlig vergessenes Genre zurück an die Oberfläche des Spieleozeans hob. Mit Rayman Legends und Donkey Kong Country: Tropical Freeze erleben wir nun den Höhepunkt dieser Renaissance.

Alte und neue Stärken

Donkey Kong Country Returns legte das Fundament für Tropical Freeze. Das heißt, ihr rennt, springt und klettert durch sechs unterschiedliche Welten. Klingt nicht nach sonderlich viel Umfang, doch schnell werdet ihr feststellen, dass jede der Welten mit optisch vielseitigen Leveln gefüllt ist, die stets neue Mechanismen implementieren und wahnsinnig viel zum Entdecken bereithalten. Neben den bekannten Kong-Buchstaben und Puzzleteilen warten nun auch geheime Levelausgänge darauf, entdeckt zu werden.

Diese erreicht ihr oftmals nur dank der Unterstützung eurer tierischen Familienmitglieder. Während ihr mit Diddy und Dixie Kong auf dem Rücken ein wenig länger in der Luft verweilt, verhilft euch Cranky Kong mittels Gehstock zu höheren Sprungeinlagen und erlaubt es euch sogar, stachelige Untergründe zu überwinden. Schon der Wechsel zwischen den unterschiedlichen Fähigkeiten sorgt dafür, dass sich der Titel stets ein wenig anders anfühlt. Die unglaublich präzise Steuerung tut ihr Übriges, damit ihr nach nur kurzer Eingewöhnungszeit sicher von Ranke zu Ranke hechtet.

Das Level-Design ist im Vergleich zum Vorgänger noch besser und abwechslungsreicher geworden. Der Spielfluss ist durch die geringere Anzahl an zerstörbaren Gegenständen angenehmer und die optische und spielerische Vielfalt sucht ihresgleichen. Ihr hüpft auf Blättern entlang, durchstreift eine mit Sonnenlicht durchflutete Savannenlandschaft, fliegt durch ein mit Käse gefülltes Bergmassiv und selbst die Unterwasserwelt ist nicht vor euch sicher. Während eurer Reise umschmeichelt der Soundtrack von David Wyse eure Ohren. Der gute Mann hat bereits für Donkey Kong Country sein musikalisches Talent unter Beweis gestellt und verknüpft gekonnt alte und neue Kompositionen miteinander.

Donkey Kong Country: Tropical Freeze - Video Review
Sehen wir hier das fast perfekte Jump & Run? Unser Videotest sagt euch wie gut Donkey Kong Country: Tropical Freeze wirklich ist.

Aggressionspotenzial

Klingt alles ziemlich harmonisch, oder? Doch im Gegensatz zu seinen Genrekollegen Mario und Rayman fordert euch Donkey Kong Country: Tropical Freeze deutlich mehr ab. Genau das macht aber den Reiz des Spiels aus. Es ist so gut ausbalanciert, dass das Scheitern immer auf eure Kappe geht. Und die richtig schweren Level sind oftmals optional oder werden erst durch bestimmte Voraussetzungen freigeschaltet. Hier ist der Tod allgegenwärtig. Obwohl der Soundtrack euch stellenweise die Schuhe auszieht, werdet ihr am Ende wohl hauptsächlich die Melodie in den Ohren haben, die erklingt, sobald ihr das Zeitliche segnet.

Abhilfe leistet da nur Kollege Funky Kong. Im Shop des lässigen Affen findet ihr eine Vielzahl an Gegenständen, die ihr gegen Bananenmünzen eintauscht. Sie machen euch für kurze Zeit unverwundbar, retten euch, sobald ihr euch verspringt, oder helfen bei der Suche nach Puzzleteilen. Damit werden selbst die lästigen Bossgegner eine Spur einfacher. Die Bosskämpfe sind klassisch in mehrere Phasen unterteilt, die wie in guten alten Zeiten auswendig gelernt werden müssen, um am Ende zu bestehen. Manche der Begegnungen könnten jedoch etwas kürzer und origineller ausfallen.

Schönen Affen hast du da

Die Affenschar hat jedoch nicht nur musikalisch und spielerisch etwas zu bieten. Grafisch sticht Donkey Kong Country: Tropical Freeze jedes andere 2-D-Jump-'n'-Run auf dem Markt gnadenlos aus. Die Detailfülle innerhalb der Level und die Bewegungs- und Fellanimationen machen das Spiel beinahe zu einem interaktiven Animationsfilm. Die 60 Bilder pro Sekunde und die volle 1080p-Unterstützung runden das Paket ab. Selbst wenn ihr alles gesehen und gesammelt habt, warten noch genügend andere Herausforderungen, die für gehörigen Wiederspielwert sorgen. Um mangelnden Umfang müsst ihr euch jedenfalls keine Sorgen machen.

Fazit

David Kepler - Portraitvon David Kepler

Die Retro Studios haben das Genre des 2-D-Jump-'n'-Runs perfektioniert. Donkey Kong Country: Tropical Freeze quillt über vor Abwechslungsreichtum, toller Grafik, schöner Musik und perfektem Level-Design. Gleichzeitig ist es stets anspruchsvoll, aber immer fair. Das texanische Entwicklerstudio stellt nach Metroid Prime erneut unter Beweis, warum es so viel Zuspruch sowohl von Nintendo als auch den Fans erhält. Tropical Freeze hat trotz kleinerer Makel, wie zu lang geratener Bosskämpfe und sich wiederholender Bonusräume, das Potenzial zu einem modernen Klassiker. Manch einer trauert dem Verlust von Rare immer noch nach. Donkey Kong Country: Tropical Freeze dürfte das richtige Mittel gegen die jahrelange Trauer sein. Wer braucht noch Rare, wenn es die Retro Studios gibt? Richtig, niemand.

Überblick

Pro

  • abwechslungsreiches Level-Design
  • unzählige Design-Ideen und unterschiedliche Mechaniken
  • sehr fordernd und trotzdem fair
  • riesige optische Vielfalt
  • hoher Wiederspielwert
  • fantastische Musikuntermalung
  • neue Wasserlevel
  • besserer Spielfluss als im Vorgänger
  • Online-Ranglisten
  • Charaktere mit unterschiedlichen Spezialfähigkeiten
  • schöne Fellanimationen
  • unterstützt GamePad, Wii-Fernbedienung und Wii U Pro Controller
  • äußerst befriedigendes Treffer-Feedback
  • präzise Steuerung
  • Zwei-Spieler-Modus

Contra

  • sich wiederholende Bonusräume
  • teils zu lange Bosskämpfe
  • kein Online-Koop
  • GamePad irrelevant

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