Preview - Die Zwerge : Vom Roman zum Taktikrollenspiel
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„Die Zwerge“ hackte sich bereits auf die obersten Ränge der Bestsellerlisten. Mit Bier, Bärten und Beilen soll ein actionreiches Taktikrollenspiel für PC, Xbox One und PlayStation 4 nun ähnliche Erfolge erzielen. Wir konnten uns einen ersten Eindruck von dem Fantasy-Geheimtipp verschaffen, die wir euch natürlich nicht vorenthalten möchten.
Wenn Romane die Vorlage für Videospiele sind, nehmen sie meistens den Umweg über den Kinofilm, auf dessen Grundlage die Entwickler in Aktion treten. Für Die Zwerge nahm sich King Art Games direkt die Buchreihe des deutschen Autors Markus Heitz zum Vorbild. Es wurde vermutlich nicht zuletzt aufgrund der Popularität des Schriftstellers zum Kickstarter-Erfolg. Erzählt wird die Geschichte des ersten Bandes um den zunächst einsamen Zwerg Tungdil Bolofar und 14 seiner Gefährten, die gegen Scharen von Orks und Ogern in den Kampf ziehen. Die Geschichte wird in taktische Echtzeitschlachten eingeflochten, in denen ihr den Grünhäuten nach allen Regeln der Kunst eins auf die Mütze gebt.
Abseits der Handlungskampagne, die euch laut Entwickler etwa 20 Stunden lang beschäftigen wird, könnt ihr zahlreiche Nebenquests annehmen. Wie groß der Umfang von Die Zwerge insgesamt ausfallen wird, konnte man uns noch nicht verraten. Womit ihr euch auch beschäftigt, sei es eine Story-Mission oder eine Nebenquest, ihr wählt die nächste Aufgabe auf einer Weltkarte aus. Dort bewegt ihr euch, einem Table-Top-Spiel nicht unähnlich, mit Figuren fort. King Art verspricht einen dynamischen Spielverlauf, denn je nachdem, ob ihr Nebenquests annehmt oder ignoriert, kann es zum Beispiel passieren, dass euch ein nicht geschützter Wall später durch einfallende Orks zum Verhängnis wird.
Berührungspunkte zum Roman
Wie erwähnt soll sich Die Zwerge weitgehend akkurat an der Buchvorlage orientieren. Trotzdem erzählt das Spiel die Geschichte nicht Seite für Seite. Zum Beispiel wird die längere Passage, in der Tungdil alleine wandert, nicht in derselben Form umgesetzt. Darüber hinaus stehen euch einige Charaktere zu einem früheren Zeitpunkt zur Verfügung. Die bei Weitem einschneidendste Veränderung oder vielmehr Ergänzung stellt hingegen ein neuer Charakter dar, der von Markus Heitz eigens für das Videospiel konzipiert wird. Einzelheiten zu der Figur wollte man uns noch nicht verraten.
Bei all den Detailveränderungen sollte eines Fans der Bücher beziehungsweise Hörbücher vertraut sein: Johannes Steck, der zahllose Heitz-Romane in Hörbüchern vorgelesen hat, wird auch das Geschehen im Videospiel Die Zwerge kommentieren. Dadurch und durch die grandios inszenierte Fantasy-Welt, die wir zu sehen bekamen, fühlten wir uns augenblicklich in die Welt der Zwerge versetzt. Im Hinblick auf die Atmosphäre können wir euch anhand des Gesehenen schon versprechen, dass ihr ähnlich wie wir fühlen werdet.
Ellbogen ausfahren
Nicht vergessen wollen wir das Gameplay. Da die Romanvorlage epische Schlachten gegen Hunderte Orks und andere Unholde vorgibt, liegt die Vermutung nahe, ein Action-Titel wäre die beste Wahl gewesen. King Art war das aber offenbar zu plump, weswegen man sich für den Taktikansatz entschied. Wer einfach nur in die Horden rennt, wird laut Jan Theysen, dem Creative Director des Studios, nicht weit kommen. Wenn ihr den Überblick verliert, haltet ihr, ähnlich wie in Dragon Age, die Zeit einfach an und plant eure nächsten Angriffe voraus. Bei vier aktiven Helden mit jeweils vier Fähigkeiten scheint das eine sinnvolle Lösung zu sein.
Nach dem zu urteilen, was wir sehen konnten, metzelten sich die Barträger ziemlich sorglos durch die Horden. Deshalb können wir noch nicht einschätzen, wie notwendig die taktische Komponente letzten Endes tatsächlich sein wird. Auf jeden Fall laden sich die Aktionspunkte jedes Zwergs erst mit der Zeit wieder auf, wodurch ihr spezielle Angriffe nicht völlig sorglos einsetzen könnt und dazu gezwungen werdet, euch mit jedem Charakter auseinanderzusetzen. Zusammenarbeit zwischen zwei Charakteren wird belohnt: Steigt der Beziehungswert zwischen zwei Helden, verhelfen sie sich gegenseitig zu mehr Aktionspunkten. Dadurch reißt ihr etwa Orks per Fähigkeit von ihren Beinen und erledigt sie mit einem anderen Charakter auf dem Boden.
Bei den Gegnermassen wird es auf dem Schlachtfeld natürlich schnell eng. In der Realität wäre das ein rechtes Gedränge. Das wollte King Art in Die Zwerge authentisch umsetzen und hat das Taktikrollenspiel deswegen mit einer Physik-Engine ausgestattet, durch die ins Straucheln geratene Orks ihre Mitstreiter mitreißen und umstürzen. So kann es vorkommen, dass ein Nahkampfangriff noch drei bis vier Reihen weiter einen Widersacher in den Abgrund befördert.
Verschont wird dabei übrigens niemand, nur weil er auf der gleichen Seite steht. Rücksichtslose Oger bringen beim Ausholen mit ihrer Keule gleich alle Orks im Umkreis zu Fall. Das sieht bisher sehr überzeugend aus und erinnert an die Tolkien-Verfilmungen, in der die Kreaturen ebenfalls regelmäßig durch bloße Überfüllung zu Tode kommen.
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