Preview - Puppeteer : Skurrile Puppenspiele
- PS3
Es gibt immer wieder mal Spiele, die ihre künstlerische Inspiration aus ganz ungewöhnlichen Winkeln holen und damit das Publikum verzaubern. Puppeteer ist solch ein Titel. Er holt sich seine Einflüsse bei Tim Burton und Terry Gilliam, aber auch vom klassischen japanischen Puppentheater. Doch kommt bei aller schöpferischen Gestaltung nicht vielleicht das eigentliche Spiel ein wenig zu kurz?
Grundsätzlich ist Puppeteer ein ganz klassisches Jump 'n' Run ohne Wenn und Aber. Das komplette Spiel findet auf einer Theaterbühne statt, dennoch wirkt die Spielumgebung nicht wie ein kleiner Ausschnitt aus einer Welt, sondern eher schon wie ein Fenster in eine andere Dimension. Dieses Theatergefühl mit seinem Dioramacharme wird von den Entwicklern mit allen Mitteln unterstützt. So gibt es einen Erzähler, der einen durch das Spiel begleitet, das Publikum ist immer zu hören, klatscht, kichert oder hustet. 140 Echtzeitlichter sorgen für entsprechende Beleuchtung, Spotlights auf die Hauptdarsteller inklusive. Musik und Dialoge wirken ebenfalls theatralisch und die englischen Sprecher klingen wie aus einem bizarren Kinderhörspiel. Doch kindlich ist das gar nicht mal, denn die Atmosphäre hat immer einen unterschwellig düsteren Anklang, so wie man das aus Filmen von Burton oder Gilliam kennt.
Die Handlung ist etwas durchgeknallt, dreht sich letztendlich doch alles darum, wer im Hintergrund dieses bizarren Theaters die Fäden zieht. Eine Hexe schnappt sich die Seelen von Kindern und sperrt diese in Puppen ein. Ihr übernehmt die Rolle von Kutaro, der, begleitet von einer fliegenden Geisterkatze, versucht, seine Seele wiederzubekommen. Interessant ist dabei, dass ihr Kutaro und seine Katze gleichzeitig steuert, nämlich jeweils mit dem linken beziehungsweise rechten Analog-Stick. Die Reise führt Kutaro durch bizarre Umgebungen – so gibt es Eiswelten, Spielkartenwelten, Mondwelten, Unterwasserwelten und vieles mehr. Dabei verändert sich auch mal die Perspektive – nicht alles wird als typischer Sidescroller absolviert, einige Male wird auch eine Top-down-Ansicht genutzt.
Während der Präsentation gab es Einblicke in die Spielmechanik. Zu Beginn muss mithilfe der fliegenden Katze ein immens wichtiges Körperteil für Kutaro gesucht werden: sein Kopf. Hierzu lenkt man die Katze über den Bildschirm und immer, wenn ein „Untersuchen“ aufpoppt, muss man einfach eine Taste drücken, bis man den Kopf findet. Diese Szene gab schon mal einen ganz guten Einblick, welche Rolle die Katze in diesem Spiel übernimmt.
Das mit dem Kopf hat seinen Grund. Denn Kutaro kann im Laufe des Spiels zwischen vielen verschiedenen Köpfen wechseln. Jeder Kopf verschafft ihm ganz andere Interaktionsmöglichkeiten und manchmal kann er damit sogar die Spielumgebung selbst verändern. Mit einem Burger-Kopf kann er zum Beispiel ein bestimmtes Objekt im Level in einen riesigen Burger verwandeln, dann auf ihn draufspringen und damit höher gelegene Ebenen erreichen. Oder er löst eine „Head Action“ vor einem Spinnennetz aus, woraufhin eine Spinne auftaucht und ihn in eine von vielen versteckten Bonus-Stages verschleppt. Stirbt man, kann man auch Köpfe verlieren, doch es gibt überall in den Leveln neue zu entdecken. Kutaro hat drei Leben, verliert man alle drei, geht es zurück zum letzten Checkpoint.
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