Test - Herr der Ringe: Schlacht um Mittelerde 2 - Aufstieg des Hexenkönigs : Nachschub für Strategen im Test
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Electronic Arts schickt euch erneut nach Mittelerde. Wie der Name des Add-ons 'Aufstieg des Hexenkönigs' bereits erahnen lässt, dreht sich dabei alles um die dunklen Seiten des Landes. Wir sagen euch, ob sich der wiederholte Ausflug in die Welt Tolkiens lohnt.
Eines gleich vorneweg: Wer bei 'Schlacht um Mittelerde 2: Aufstieg des Hexenkönigs' mit einem Wiedersehen bekannter Helden aus dem Fantasy-Epos rechnet, sollte lieber die Finger davon lassen. Die Story entführt euch vielmehr in die dunkle Vergangenheit des Landes, lange bevor Frodo, Boromir und Gefährten auch nur einen Fuß auf die Erde gesetzt haben – konkret 1000 Jahre zuvor. Im Westen von Mittelerde schart der finstere Hexenkönig eine Armee der Numenor-Menschen um sich, die ihm dabei helfen sollen, das zerrüttete Königreich Armor zu erobern. Das passiert im Rahmen der neuen Solo-Kampagne, die insgesamt acht Missionen umfasst, welche euch durch das gesamte Königreich führen. Die Missionen sind im Ansatz allesamt gar nicht mal uninteressant: So durchstreift ihr anfangs alleine ein Gebirge und befreit Trolle aus der Gefangenschaft und wenig später stürmt ihr mit einer riesigen Armee zwei Festungen. Das neue Volk der Angmar mit ihren Zuchtmeistern und Trollen hinterlässt ebenfalls einen guten Eindruck und bringt etwas frischen Wind ins Spielgeschehen.War das alles?
Jetzt kommt allerdings das große ABER: So abwechslungsreich der Ansatz der Missionen ist, so schlampig ist die Ausarbeitung. Trotz Basisbau und Nebenaufgaben läuft es immer wieder darauf hinaus, die gesamte Karte von Gegnern zu säubern. Hier hätten sich die Designer gerne etwas mehr einfallen lassen können, um die Motivationskurve aufrechtzuerhalten. Zudem ist die Kampagne nicht gerade lang: Gute Spieler haben nach rund sechs Stunden den (enttäuschenden) Abspann vor Augen, was insgesamt einfach zu wenig ist – selbst für ein Add-on. Klar, gerade in Multiplayer-Partien mit den neuen Skirmish-Maps macht die Angmar-Fraktion viel Spaß und die imposante Inszenierung der Schlachten ist weiterhin unerreicht. Doch schon alleine die Präsentation der Kampagne fällt deutlich ab. Öde Standbilder oder Zwischensequenzen in In-Game-Grafik sind das höchste der Gefühle. Nur ganz selten bekommt ihr den einen oder anderen Schnipsel aus der Kino-Trilogie zu Gesicht.
Opulente SchlachtplatteDas einzige Spielelement, bei dem 'Aufstieg des Hexenkönigs' uneingeschränkt punkten kann, ist die Grafik. Nach wie vor bekommt ihr in 'Schlacht um Mittelerde 2' mit die hübschesten Schlachten geboten, die das Strategie-Genre zu bieten hat. Die neuen Einheiten passen hervorragend ins Gefüge und der orchestrale Soundtrack tut sein Übriges, um die Atmosphäre zu heben.
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